GESAMT-ROUNDUP: Athen vor leeren Kassen Ende März - Stimmungstief mit Berlin
ATHEN/BERLIN - Griechenland könnte schon Ende März das Geld ausgehen. Das Links-Rechts-Bündnis von Ministerpräsident Alexis Tsipras fürchtet, dann Gehälter von Beamten sowie Renten nicht mehr voll auszahlen zu können. Tsipras hofft nun auf Hilfe der Europäischen Zentralbank (EZB). Erschwert wurde die Suche nach Kompromissen aber durch neue Drohungen des rechtspopulistischen Verteidigungsministers Panos Kammenos an die deutsche Adresse.
DIW-Chef: Griechenland sitzt auf einem 'Pulverfass'
BERLIN - Im griechischen Schuldendrama wächst aus Sicht von DIW-Chef Marcel Fratzscher die Gefahr eines unbeabsichtigten Austritts Griechenlands ("Graccident") aus der Eurozone. "Die Gefahr eines Graccident ist hoch, und wird mit jedem Tag ohne eine klare Strategie für Griechenland größer", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Athen: Ende März könnten Kassen leer sein - Stimmungstief mit Berlin
ATHEN/BERLIN - Leere Kassen, wüster Rundumschlag gegen Berlin: Das Schuldendrama in Griechenland steuert auf einen neuen Höhepunkt zu. Die Regierung in Athen fürchtet, dass ihr schon Ende März das Geld ausgeht. Das Links-Rechts-Bündnis von Ministerpräsident Alexis Tsipras könnte dann Gehälter von Beamten sowie Renten nicht mehr voll auszahlen. Tsipras hofft nun auf Hilfe der EZB. Erschwert wurde die Suche nach Kompromissen durch neue Drohungen des rechtspopulistischen Verteidigungsministers Panos Kammenos an die deutsche Adresse.
'Welt': Athen ignoriert Schwarzgeld in der Schweiz
BERLIN - Athen lässt sich einem Medienbericht zufolge Steuernachzahlungen auf Milliardenvermögen griechischer Bürger in der Schweiz entgehen. Wie die Zeitung "Welt" am Sonntag berichtete, liegt schon seit Februar 2014 ein Angebot des Schweizer Staatssekretariats für internationale Finanzfragen vor, dieses Geld aufzuspüren und nach Athen zu überweisen.
Varoufakis ruft Merkel zu einem Wachstumsplan für Europa auf
ATHEN - Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgerufen, einen Wachstumsplan für Europa vorzulegen. "Wir brauchen eine neue Doktrin, die Europa vereinigt. Frau Merkel könnte in den nächsten Jahren, bevor sie ihre Karriere beendet, ein Vermächtnis für Europa hinterlassen, an das sich alle als Merkel-Plan erinnern würden, so wie man sich heute an den Marshall-Plan erinnert", sagte Varoufakis im griechischen Fernsehen. Ein solcher Plan sei dringend notwendig. Am Vortag hatten Gerüchte die Runde gemacht, dem Finanzminister drohe die Entmachtung.
ROUNDUP: Chinas Wachstum stockt: Premier stellt Konjunkturhilfen in Aussicht
PEKING - Die schlechte Konjunktur setzt China unter Druck. Auch das heruntergeschraubte Ziel von "rund sieben Prozent" Wachstum sei "auf keinen Fall einfach zu erreichen", warnte Regierungschef Li Keqiang zum Abschluss der Jahrestagung des Volkskongresses am Sonntag in Peking. Trotz aller Widerstände wolle seine Regierung aber die Reformen vorantreiben. Der Premier bereitete das Milliardenvolk auf schmerzhafte Umstrukturierungen vor. Sollte sich das Wachstum aber weiter als erwartet verlangsamen, habe die Regierung "ziemlich viel Spielraum" für Konjunkturhilfen, sagte Li Keqiang.
Bsirske weist Kritik an Erbschaftssteuer-Reform zurück
BERLIN - Der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, hat die Kritik der Wirtschaft an der geplanten Erbschaftsteuer-Reform zurückgewiesen. "Deutschland ist eine Steueroase für große Erbschaften und Vermögen. Dieser Zustand muss beendet werden", sagte Bsirske der Zeitung "Bild am Sonntag". "Es ist inakzeptabel, dass jemand, der Millionen an Privatvermögen besitzt und dazu noch mal Millionen erbt, sich davor drückt, Erbschaftssteuer zu bezahlen. Das Klagelied der Unternehmerverbände ist lächerlich. In Frankreich ist die Besteuerung großer Erbschaften viermal so hoch."
Polizei errichtet erste Sperren um EZB - Starke Proteste erwartet
FRANKFURT - Schon mehrere Tage vor der offiziellen Einweihung des Neubaus der Europäischen Zentralbank hat die Frankfurter Polizei mit der weiträumigen Absperrung des Areals begonnen. Beamte errichteten am Sonntag an den Wiesen zum Main massive Sperren aus Gittern und Stacheldraht. Im öffentlichen Straßenraum sollen die Absperrungen erst am Montag aufgebaut werden, sagte eine Polizei-Sprecherin. Am Römerberg mussten Vertreter der Linken einige Anti-Banken-Plakate wieder abhängen, weil sie dafür keine Genehmigung gehabt hätten.
HWWI sieht Risiken durch Digitalisierung der Industrie
HAMBURG - Die digitale Vernetzung der Industrie birgt nach Einschätzung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) neben Chancen auch erhebliche Risiken. "Es sind weitreichende Auswirkungen der technologischen Entwicklung auf die industrielle Produktion zu erwarten", sagte HWWI-Direktor Christian Growitsch der Deutschen Presse-Agentur. "Dabei wird es Gewinner und Verlierer geben." Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sollten Strategien entwickeln, um den Prozess des Wandels aktiv zu gestalten.