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Börse Frankfurt-News: Deutschland an der Spitze Europas (Peeters)

Veröffentlicht am 03.05.2013, 14:11
Aktualisiert 03.05.2013, 14:12
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 3. Mai 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Peeters überlegt, ob sich eine Parallele zwischen dem sportlichen und dem wirtschaftlichen Erfolgs Deutschlands innerhalb Europas ziehen lässt, und warnt vor Überheblichkeit.

Mit dem in dieser Woche vollkommen gewordenen deutschen Champions League-Finale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund macht sich im ganzen Land, weit über die Fan-Lager der beiden erfolgreichen Clubs hinweg, eine ausgesprochen positive und selbstbewusste Stimmung breit. Der deutsche Fußball steht so gut da wie schon lange nicht mehr und es wird den deutschen Top-Clubs europaweit mit einer Mischung aus Respekt und Neid begegnet.

Bleibt zu hoffen, dass diese Euphorie keine Nachlässigkeit und Überheblichkeit auslöst. Legendär sind in diesem Zusammenhang die Ausführungen von Franz Beckenbauer nach dem deutschen Triumph bei der Fußball-Weltmeisterschaft anno 1990, als der 'Kaiser' im Anschluss an den Endspielsieg gegen Argentinien mit Perspektive auf den 'Zuwachs' durch die vorherigen DDR-Kicker konstatiert hat, dass der deutsche Fußball auf Jahre unschlagbar sei.

Bekanntlich kam es anders. Doch jetzt stehen die Chancen durchaus nicht schlecht, dass die momentane Stärke mehr als ein kurzer Augenblick ist, denn im Zug der aufkommenden 'Financial Fair Play'-Diskussion eröffnet sich für die deutschen Vereine, die nicht mit geliehenem Geld von Oligarchen aufgepumpt sind, die Chance, echte wirtschaftliche Stärke zu entwickeln und diese in sportlichen Erfolg zu münzen.

Und genau hier bietet sich an, die Brücke zur Realwirtschaft zu schlagen. Denn wirtschaftlich hat sich Deutschland im Laufe der vergangenen Jahre ebenfalls von einem vormaligen Sorgenkind zu einer Wachstumslokomotive auf dem Kontinent entwickelt. Noch vor zehn Jahren vom Fachmagazin 'Economist' als 'kranker Mann Europas' geschmäht, setzt unsere Nation nunmehr in Haushaltsdisziplin, Arbeitsmarkt und Wachstum Maßstäbe. Während in weiten Teilen Europas die Arbeitslosigkeit dramatische Ausmaße angenommen hat, leidet Deutschland in vielen Bereichen unter Facharbeitermangel.

Diese relative Stärke wird auch an der Börse honoriert und es ist wohl nicht verwunderlich, dass der deutsche Aktienindex DAX dem Euro Stoxx 50 in den vergangenen Jahren deutlich outperformt hat. Nicht nur Deutschlands Fußballfans, sondern auch Deutschlands Wirtschaftslenker und Investoren haben Anlass zum Jubel.

Der entscheidende Unterschied zwischen Wirtschaft und Fußball sollte jedoch nicht ganz außer Acht gelassen werden. Während es beim Kick mit dem runden Leder tatsächlich um ein (freundschaftliches) Gegeneinander handelt, verläuft es im Wirtschaftsgeschehen deutlich symbiotischer. Über kurz oder lang wird die Schwäche der europäischen Nachbarn auch uns treffen. Aus diesem Grunde sollte die Freude über den Triumph dem Sport vorbehalten bleiben.

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© 3. Mai 2013/Roger Peeters

*Roger Peeters ist Vorstand der Close Brothers Seydler Research AG, einer Tochter der Frankfurter Wertpapierhandelsbank Close Brothers Seydler Bank, einer auf mittelständische Unternehmen fokussierte Bank. Zuvor leitete Peeters viele Jahre die Redaktion der 'Platow Börse' und beriet den von ihm konzipierten DB Platinum III Platow Fonds. 2008 erschien von ihm 'Finde die richtige Aktie - ein Profi zeigt seine Methoden' im Finanzbuchverlag. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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