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Börse Frankfurt-News: Startschuss zur Jahresendrallye ist gefallen (Ausblick)

Veröffentlicht am 06.11.2023, 11:09
Aktualisiert 06.11.2023, 11:15
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Die Aktienmärkte starten mit Rückenwind in die neue Woche. Vor allem dank der gesunkenen Kapitalmarktzinsen rechnen Analysten mehrheitlich mit weiter steigenden Kursen. Konjunkturelle und geopolitische Risiken rücken zunächst in den Hintergrund.

6. November 2023. Der DAX hat in der abgelaufenen Woche ein Plus von 3,4 Prozent errungen und damit fast die kompletten Abschläge aus dem Oktober wieder ausradiert. Massive Unterstützung kam dabei von der Zinsseite. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel nach der US-Notenbanksitzung am Mittwoch deutlich von 2,85 auf 2,66 Prozent. Ähnlich sah es in den USA aus, wo die Rendite 30-jähriger Papiere unter dem Strich sogar den größten Wochenverlust seit März 2020 verzeichnete.

Forciert wurde dieser Trend zum Wochenschluss von den amerikanischen Arbeitsmarktdaten, die eine rückläufige Dynamik anzeigten. Laut Bernd Krampen, Analyst bei der NORD/LB, steht die Fed damit nun nicht mehr unter Handlungsdruck: "Sie sollte jetzt abwarten, um das Risiko einer ‚härteren Konjunkturlandung‘ nicht noch zu erhöhen. Mitte 2024 dürfte ohnehin konjunkturbedingt eine erste Zinssenkung nötig werden".

Zins-Hoffnung und Gewinn-Skepsis

Auch die Volkswirte der Helaba teilen die Einschätzung, dass das Zinsplateau voraussichtlich erreicht ist: "Die vergangene Handelswoche hat zu der Erkenntnis geführt, dass sich die Zinskrise nicht weiter verschärfen wird". Das macht Hoffnung auf eine Fortsetzung der gerade gestarteten Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten. Nach Recherchen der LBBW zeigt der Blick in die Historie, dass sich die Perspektiven für Aktien nach einem Leitzins-Peak klar verbessern. Wegen der hierzulande sinkenden Gewinnschätzungen für die Unternehmen könne es aber "noch etwas dauern, bis sich die Aktienmärkte wieder ‚freigeschwommen‘ haben".

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Der sehr erfahrene Fondsmanager Jens Ehrhardt hingegen zeigt sich kurzfristig optimistisch, hat perspektivisch aber Zweifel an der Nachhaltigkeit einer Rallye. Hoffnung macht ihm die positive Markttechnik (relativ hoher Pessimismus) und der bis Jahresende unterstützende Saisonrhythmus. Die Folgen der "schnellsten, stärksten & international konformsten Zinserhöhungspolitik" dürften seiner Meinung nach aber schon ab 2024 wieder zu international fallenden Aktienkursen führen: "In der Vergangenheit begann die eigentliche Aktienbaisse mit den Zinssenkungen der Notenbank und der dann in der Regel beginnenden Rezession".

Kurzfristig grüne Börsenampeln

Ähnlich argumentieren die Experten der Commerzbank (ETR:CBKG). Demnach habe die vom Markt taubenhaft wahrgenommene Fed-Sitzung das Potenzial, den Kapitalmärkten weiteren Auftrieb zu verleihen: "Die Erholung dürfte sich in den kommenden Wochen zunächst fortsetzen". Allerdings werden die Gewinnprognosen der Analysten für 2024 weiterhin als "zu hoch" eingestuft, weshalb es für eine nachhaltige DAX-Trendwende nach oben noch zu früh sei.

Die Hoffnung auf eine Jahresendrallye wird davon aber vorerst nicht tangiert. Nach Ansicht der Helaba stehen die Börsenampeln in dieser Woche weiterhin auf Grün. Der Zeitpunkt, um Aktien zu kaufen, ist nach Ansicht der Experten zurzeit günstig. Der zur Unterstützung bei Timing-Fragen entwickelte Helaba-BEST-Indikator (Bewertung, Erwartung, Stimmung, Technik) liefert aktuell "ein klares Kaufsignal". Unter anderem sei die Bewertung des DAX inzwischen so niedrig wie im Herbst letzten Jahres, als ebenfalls eine Kursrally startete.

Viele DAX-Unternehmen mit Zahlen

Nachdem es zuletzt zahlreiche spannende Wirtschaftsdaten gegeben hatte, wird es von dieser Seite aus in der angelaufenen Woche deutlich ruhiger. Das gilt auch in Bezug auf die Berichtssaison in den USA. Dort haben bereits über 80 Prozent der S&P 500-Mitglieder ihre Ergebnisse vorgelegt. In Deutschland sind die Unternehmen hingegen noch nicht ganz so weit. Im Wochenverlauf öffnen zum Beispiel die DAX-Unternehmen Adidas (ETR:ADSGN), Airbus (EPA:AIR), Allianz (ETR:ALVG), Bayer (ETR:BAYGN), Commerzbank, Continental (ETR:CONG), Daimler Truck (ETR:DTGGe), Deutsche Telekom (ETR:DTEGn), DHL Group (ehemals Deutsche Post (ETR:DHLn)), E.On, Hannover Rück (ETR:HNRGn), Henkel (ETR:HNKG_p), Merck (ETR:MRCG), Münchener Rück (ETR:MUVGn) und Siemens Healthineers (ETR:SHLG) ihre Bücher. Da werden die Anleger*innen dann wieder ganz genau hinschauen.

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Technisches Bild macht Hoffnung

Heute Morgen pendelt der DAX nach freundlichen Vorgaben aus den USA und Asien bei rund 15.210 Punkten. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex etwas niedriger bei 15.189 Punkten geschlossen. Jörg Scherer, technischer Analyst bei HSBC (LON:HSBA), interpretiert die jüngste Aufwärtsbewegung des DAX inklusive der Rückeroberung der Widerstandszone bei 14.800/15.000 Punkten als "ein echtes Lebenszeichen". Die nächste wichtige Anlaufzone liege nun im Bereich der horizontalen Barrieren bei 15.500/15.600 Punkten, wo zudem die 38-Wochen-Linie verlaufe. Ein Sprung über diese Hürden wäre charttechnisch "nochmals ein ganz anderes Ausrufezeichen". Die erste markante Unterstützung sieht der Charttechniker bei der jüngsten Aufwärtskurslücke zwischen 14.950 und 15.028 Punkten. Die Entstehung dieses Aufwärtsgaps hatte er in Kombination mit der Schließung eines vorherigen Abwärtsgaps im Laufe der Woche als "gleichermaßen seltenes, wie zuverlässiges Trendwendesignal" bezeichnet.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche

Montag, 06.11.23

10.30 Uhr. Eurozone: Einkaufmanagerindizes. Der Gesamtindex soll Schätzungen zufolge unverändert bei 46,5 Punkten hereinkommen.

10.30 Uhr. Eurozone: Sentix Konjunkturindex. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Indikator soll seine Talfahrt weiter fortsetzen. Nach einem Minus von 21,9 Punkten im Oktober wird diesmal ein Wert von minus 22,5 Punkten erwartet. Dabei dürfte die aktuelle Lage weiterhin deutlich schlechter eingeschätzt werden als die Erwartungen.

Dienstag, 07.11.23

08:00 Uhr. Deutschland: Industrieproduktion. Nach Ansicht der Commerzbank dürften die Daten zeigen, dass die Industrie vorerst die Achillesferse für die weitere Entwicklung der deutschen Wirtschaft bleibt. Die Schätzungen liegen bei einem Rückgang um -2,7 Prozent ggü. Vorjahr bzw. -0,4 Prozent ggü. Vormonat.

11.00 Uhr. Eurozone. Erzeugerpreise: Die Deka erwartet bei den September-Zahlen wegen der höheren Energiepreise einen Anstieg um 0,6 Prozent im Monatsvergleich. Im Konsens wird mit einem etwas moderateren Plus von 0,3 Prozent gerechnet.

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Mittwoch, 08.11.23

11.00 Uhr. Eurozone: Einzelhandelsumsätze. Während die Volkswirte im Schnitt für den September noch mit einem Rückgang um 0,3 Prozent ggü. dem Vormonat rechnen, zeigt sich die NordLB bei ihren Schätzungen mit einem Plus von 0,1 Prozent recht optimistisch.

Donnerstag, 09.11.23

13.30 Uhr. USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe. Bei diesen gerade mit Blick auf die weitere Zinsentwicklung relevanten Daten kalkuliert die NordLB diese Woche mit 220.000 Anträgen.

Freitag, 10.11.23

16.00 Uhr. USA: Michigan Index. Das Konsumklima in den USA soll sich den Konsensschätzungen zufolge im November leicht verschlechtert haben. Konkret wird ein Rückgang von 63,8 auf 63,5 Punkte erwartet. Die US-Volkswirte der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) hingegen erwarten, dass der Wert für die Verbraucherstimmung auf 65,0 steigen wird.

Von Thomas Koch, 6. November 2023 © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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