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Börse Frankfurt-News: Trendwende lässt auf sich warten (Markttechnik)

Veröffentlicht am 16.05.2012, 15:12
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 16. Mai 2012. Dem DAX fällt es gegenwärtig schwer, festen Boden unter die Füße zu bekommen. Diese Phase kann nach Meinung von technischen Analysten noch andauern. Bei Investoren hebt sich derweil die Stimmung, zumindest für deutsche Bluechips.

Mehrfachen Erholungsversuchen zum Trotz ist nach Ansicht technisch orientierter Analysten die Talsohle im DAX noch nicht erreicht. Zu hoch scheint das Ereignisrisiko im politischen Umfeld. Mit der gescheiterten Regierungsbildung befinde sich Griechenland in einer politischen Sackgasse. Im Zusammenhang mit wahrscheinlichen Neuwahlen im Juni und der damit einhergehenden möglichen Stärkung der Spargegner kursierten Spekulationen über einen erdenklichen 'Grexit', einem griechischen Zahlungsausfall und Austritt aus der Gemeinschaftswährung. Schätzungen über die Kosten eines solchen Schritts für die Europäische Union reichen von 280 bis 400 Milliarden Euro.

Positive Konjunkturdaten setzten diesem düsteren Szenario gegenwärtig wenig entgegen. Fundamental überzeugt zwar der Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber dem Quartal zuvor. Dieser Kurs könne nach Analystenmeinung aufgrund von Wachstumsproblemen in einigen anderen Euroländern im Jahresverlauf vermutlich aber nicht aufrecht erhalten werden.

Kehrtwende Fehlanzeige

So erklärt Gregor Bauer auch den jüngsten Versuch einer Bodenbildung im deutschen Aktienbarometer für gescheitert. 'Damit ist die Hoffnung auf eine baldige Umkehr der Abwärtsbewegung im DAX erst einmal zunichte gemacht.' Insbesondere der Durchbruch unter den bisherigen Unterstützungsbereich um 6.600 bis 6.500 Zähler unterstreiche die aktuell sehr bearishe Stimmung der Investoren. 'Bei diesem Preisniveau kam kein kursunterstützender Kaufdruck mehr in den Markt', erklärt der unabhängige technische Analyst.

'Am heutigen Mittwoch wurde dann auch der letzte Rettungsanker, eine Unterstützung um 6.400 Punkte, nach unten durchbrochen.' Als wenig ermutigend beurteilt Bauer zudem die Tatsache, dass durch diese Kursbewegung knapp über 50 Prozent der Aufwärtsbewegung von Dezember 2011 bis März 2012 korrigiert worden sei. 'Damit wurde der Abwärtstrend seit März 2012 nochmals bestätigt.' Als nächstes Kursziel nennt Bauer den Bereich bis 6.100 Punkte. Anlegern rät er Aktienkäufe solange zurückzustellen, bis ein Umkehrsignal zu erkennen ist.

Bären halten Bullen in Schach

Im Verlassen des zentralen Hausse-Trends, dessen Trendlinie sich zuletzt um 6.630 Punkte bewegt habe, erkennt Petra von Kerssenbrock sowohl eine räumliche als auch zeitliche Ausweitung der seit Mitte März anhaltenden Konsolidierung im DAX. 'Denn das deutsche Aktienbarometer ist damit unter die kurzfristige Unterstützung um 6.500 bis 6.600 Punkte, aber auch unter die 100-Tage-Linie gefallen', erklärt die Charttechnikerin der Commerzbank. Als nächste Unterstützung im DAX macht sie den Bereich der 200-Tage-Linie um 6.200 Zähler aus.

Beginnend bei 4.965 Punkten habe der deutsche Leitindex ab September vergangenen Jahres einen steilen Hausse-Trend durchlaufen. Nach der beschleunigten Aufwärtsbewegung zum Jahresbeginn markierte der deutsche Bluechip-Index seine Jahrestops bei 7.194 Zählern. 'In Folge des Kursanstiegs von rund 44,8 Prozent ging der DAX auch aufgrund der mittelfristig überkauften technischen Lage in eine Konsolidierung über.' Hierbei habe das Aktienbarometer den beschleunigten Aufwärtstrend zunächst zur Seite verlassen, bevor es unter die zentrale Hausse-Linie ging.

Anlegerstimmung für Standardwerte verbessert sich

Optimistischer beurteilen dies die 300 von der Börse Frankfurt wöchentlich befragten aktiven Investoren. Mit einem Bull/Bear-Index für den DAX von 54,4 gegenüber 47,2 Punkten in der Vorwoche hebt sich die Anlegerstimmung wieder über die Marke von 50, die Optimisten und Pessimisten voneinander trennt. Die Bullen gewinnen mit 10 Prozent der Befragten deutlich sowohl von den Bären als auch den neutral Gestimmten hinzu. 47 Prozent sind nun long.

Umgekehrt kippt die Grundstimmung bei den Technologiewerten in den pessimistischen Bereich, der Bull/Bear-Index sinkt von 52,9 auf 45,7. Insgesamt 7 Prozent Investoren wechseln von den Bullen und den neutral Gestimmten zu den Bären, die mit 42 Prozent nun die stärkste Gruppe bilden. Der Bull/Bear-Index misst das Maß an Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.

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© 16. Mai 2012 / Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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