STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Donnerstag, 14. Juni 2012
Hoffnung auf Sieg der Euro-Befürworter in Griechenland hilft DAX
Italien platziert Anleihen - Centrotherm und Nokia brechen ein
Am Nachmittag hat sich am Finanzmarkt phasenweise die Meinung durchgesetzt, dass die griechischen Wahlen am Wochenende eine ausreichende Mehrheit für die Befürworter der Euro- und Sparpolitik bringen werden. Entsprechende Gerüchte trieben den DAX zwischenzeitlich sogar leicht ins Plus, bevor die Kurse dann doch wieder durchsackten. Gegen 16.30 Uhr notiert der DAX bei 6124 Punkten, ein Minus von 0,5 Prozent.
Echte neue Impulse gab es weder durch die amerikanischen Konjunkturdaten (Anträge auf Arbeitslosenhilfe, Verbraucherpreise, Leistungsbilanz), die im wesentlichen ausfielen wie erwartet noch durch die Handelseröffnung an Wall Street. Dort gewinnt der Dow Jones 0,6 Prozent, während der Nasdaq Index 0,3 Prozent höher notiert.
Belastend für den Markt wirkt weiterhin die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens um drei Stufen durch MoodyŽs. Sie rangiert nun nur noch eine Stufe über dem sogenannten Ramsch-Status, bei dem viele institutionelle Anleger die Papiere verkaufen müssten. Spanische Staatsanleihen gerieten daraufhin heute morgen unter starken Druck. Die Rendite der zehnjährigen Bonds stieg in der Spitze auf sieben Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro. Aktuell hat sie sich auf 6,93 Prozent etwas beruhigt.
Auch Italien begab heute neue Anleihen. Dabei wurde zwar das Zielvolumen erreicht, allerdings muß Italien dafür deutlich höhere Zinsen zahlen als zuletzt. Bei den dreijährigen stieg der Zinssatz im Vergleich zur letzten Auktion von 3,9 auf 5,3 Prozent.
Unter den Verlierern im DAX ist die Aktie von Adidas mit einem Minus von 2,5 Prozent. Das Unternehmen hatte gestern mitgeteilt, künftig nicht mehr mit Händlern zusammenzuarbeiten, die die Produkte des Sportartikelherstellers über Internetplattformen wie Ebay oder Amazon verkaufen.
Im TecDAX bricht das Papier des Solarunternehmens Centrotherm in der Spitze um 40 Prozent ein und notiert nun bei 3,50 Euro, das ist ein Verlust von 31 Prozent. Das Unternehmen teilt mit, dass Warenkreditversicherungen Lieferungen an Centrotherm nicht mehr versichern. Das bedeutet, dass die Firma solche Lieferungen künftig schneller bezahlen muss und damit einen erheblichen Liquiditätsnachteil hat, der sich im niedrigen zweistelligen Millionenbereich bewegen soll.
Die Aktie von Nokia fällt erstmals seit 1996 unter die Marke von zwei Euro und notiert bei 1,87, ein Minus von 16 Prozent. Die Finnen machen im Handygeschäft große Verluste und streichen daher weitere 10.000 Stellen, darunter die Hälfte der Arbeitsplätze in Deutschland.
Im Vorfeld der griechischen Wahlen am Wochenende ist zu beobachten, dass die Emittenten bei Optionsscheinen die Volatilität für die Berechnung der Scheine nach oben setzen. So wird derzeit für den Eurostoxx eine Tagesschwankung für den Montag von 3,8 Prozent eingepreist. Insbesondere Optionsscheine, die weit aus dem Geld notieren, werden damit teurer.
Abhängig von der Kursbewegung am Montag ist es daher möglich, dass solche Optionsscheine die Bewegung des Underlyings weit unterproportional oder gar nicht nachvollziehen. Als Akternative bieten sich für spekulative Anleger Knock-Out-Papiere an oder Optionsscheine, die tief im Geld notieren.
Unter den Derivaten auf Rohstoffe ist heute ein Exot gefragt. Anleger kaufen einen Call auf den Aluminium Future mit einer Laufzeit bis Ende des Jahres.
Börse Stuttgart TV
Auch wenn man es an der Tankstelle noch nicht merkt: Seit Anfang März hat der Ölpreis um gut 20 Prozent nachgegeben. Die Nordsee-Srote Brent notiert sogar wieder unter der 100 US-Dollar-Marke. Ein Umstand, der einigen ölfördernden Ländern nicht wirklich gefällt. Doch was bealstet den Ölpreis eigentlich? Arne Sand, Vermögensverwaltung Sand & Schott, bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7439
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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