NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro (FX1:EURUS) hat am Donnerstag von der abwartenden Haltung der Europäischen Zentralbank (EZB) profitiert. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,3590 US-Dollar. Vor der Pressekonferenz der Währungshüter hatte der Euro noch knapp unter der Marke von 1,35 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,3495 (Mittwoch: 1,3543) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7410 (0,7384) Euro.
EZB-Präsident Mario Draghi hatte trotz der zuletzt sehr niedrigen Preissteigerungsrate keine klaren Hinweise auf eine weitere geldpolitische Lockerung gegeben. Deflationsgefahren sieht der EZB-Präsident derzeit nicht, auch wenn er auf Risiken, wie die Turbulenzen in den Schwellenländern, verweist. 'Die Marktreaktionen sprechen dafür, dass die Ausführungen Draghis nicht als kräftiges Signal für einen unmittelbar vor der Tür stehenden Zinsschritt gewertet werden', schrieb Analyst Mario Gruppe von der NordLB.
Das Vorgehen in den nächsten Monaten bleibt aber nach Einschätzung der meisten Ökonomen offen. 'Notenbankpräsident Draghi redete die im Raum herumschwirrenden Deflationsbefürchtungen bewusst klein, ließ sich aber sämtliche Hintertüren für weitere geldpolitische Maßnahmen offen', meinte Gruppe. Das die EZB ihren Leitzins auf dem Rekordtiefstand von 0,25 Prozent beließ, war von den meist Bankvolkswirten erwartet worden. Eine weitere geldpolitische Lockerung hätte den Euro für Anleger weniger attraktiv gemacht.