Die BASF (DE:BASFN) (WKN: BASF11)-Aktie hat ihre Investoren erst vor wenigen Tagen geschockt, als man nun doch eine Prognosesenkung für das laufende Geschäftsjahr 2019 verkünden musste. Um bis zu 30 % soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern zurückgehen, sogar die Umsätze sollen sich voraussichtlich rückläufig entwickeln. Der Grund? Natürlich vornehmlich der weiterhin schwelende Handelskonflikt, der hier deutlich an den weiteren Aussichten zehrt.
Mit den Zahlen für das zweite Quartal hat BASF nun sehr eindrucksvoll bestätigt, dass diese Prognosen auch operativ beim Ludwigshafener Chemiekonzern angekommen sind. Lass uns daher im Folgenden einmal einen Blick auf dieses Zahlenwerk werfen und überlegen, wie es hier mittelfristig weitergehen dürfte.
Zahlen, Daten, Fakten Wie BASF bereits vor wenigen Tagen verkündet hat, ist der Umsatz bereits im zweiten Quartal ein wenig rückläufig gewesen. So kam der DAX-Chemieriese innerhalb dieses Zeitraumes noch auf einen Umsatz in Höhe von 15,2 Mrd. Euro, was im Jahresvergleich einem Rückgang in Höhe von 4 % entspricht. Autsch! Aber eigentlich so weit bekannt.
Die Ergebnisse kamen hierbei unterm Strich noch deutlicher unter die Räder. So beläuft sich das EBIT vor Sondereinflüssen beispielsweise nur noch auf lediglich 1,045 Mrd. Euro, nach einem Vorjahreswert in Höhe von fast 2 Mrd. Euro. Allein dieser Wert hat sich somit im Jahresvergleich fast halbiert.
Auch andere Ergebniskennzahlen haben eine ähnliche Entwicklung hingelegt, wobei das Ergebnis je Aktie noch einmal sehr deutlich unterstreicht, wie sehr dieses Zahlenwerk eingebrochen ist. Nach einem Vorjahreswert in Höhe von 1,77 Euro kommt der DAX-Chemieriese nunmehr lediglich auf 0,81 Euro je BASF-Anteilsschein. Insgesamt dürften Investoren das zweite Quartal daher eher als eines zum Vergessen abspeichern.
Vorgeschmack oder Turnaround? Die spannende Frage, die sich alle Investoren nun stellen sollten, ist, was dieses Zahlenwerk eigentlich bedeutet. Einerseits gibt es einen womöglich kleinen Vorgeschmack auf ein weiterhin schwieriges Geschäftsjahr 2019, in dem gemäß der nun bestätigten Prognose weitere operative Einbrüche bevorstehen könnten. Allerdings dürfte sich die weitere Entwicklung der BASF-Aktie vermutlich nicht mehr in den kommenden sechs Monaten dieses Börsenjahres abspielen, sondern in den weiteren Aussichten.
Sofern man als Investor daher nun felsenfest davon überzeugt ist, dass dies der Tiefpunkt ist, könnte die BASF-Aktie womöglich langfristig gesehen eine günstige, starke Dividendenchance sein. Die Bewertung ist immerhin, gemessen an den 2018er-Kennzahlen, durchaus niedrig, die Dividendenrendite hoch. Sollte daher im kommenden Jahr der operative Turnaround anstehen, könnte das durchaus eine attraktive Chance darstellen.
Andererseits sollten Investoren jedoch ebenfalls nicht vergessen, dass der DAX-Chemieriese zumindest kurz- bis mittelfristig fremdbestimmt sein dürfte. Zumindest, was die eigenen Aussichten anbelangt. Immerhin hat eine sich eintrübende konjunkturelle Situation durch den Handelskonflikt zwischen China und den USA hier nun zum Einbruch geführt. Ein Kriterium, das die Ludwigshafener nicht selbst in Händen halten beziehungsweise in irgendeiner Weise beeinflussen können.
Schwaches Zahlenwerk, gemischte Aussichten In meinen Augen dürften sich Chancen und Risiken hier gewissermaßen die Waage halten. Die Aussichten sind zwar noch immer trübe. Sofern der Handelskonflikt allerdings seinen Schatten von den zyklischeren Branchen nimmt, könnte die günstige Bewertung und die starke Dividende durchaus ein Merkmal sein, das von vielen Investoren geschätzt wird. Kriterien, die zu einer Aufholjagd führen könnten.
Ob man jedoch von diesem Potenzial überzeugt ist, geschweige denn auf den fremdbestimmten Turnaround warten möchte, ist natürlich jedem selbst überlassen. Das Sichauseinandersetzen mit der Ausgangslage dieses Zyklikers kann jedoch zumindest nicht sonderlich schaden.
Vincent besitzt Aktien von BASF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2019