BERLIN (dpa-AFX) - Vor dem 1. Mai hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die große Koalition ermahnt, beim Mindestlohn und der abschlagfreien Rente mit 63 Jahren Wort zu halten. Er könne nur jeden warnen, der die Regelungen aufweichen oder zur Disposition stellen wolle, sagte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). "Die Gewerkschaften werden entschlossen reagieren, wenn die Abmachungen nicht eingehalten werden. Dann ist mit massivem Widerstand zu rechnen."
Der DGB-Chef betonte, die Gewerkschaften seien strikt gegen Ausnahmen beim geplanten Mindestlohn von 8,50 Euro. Unerträglich sei, dass Langzeitarbeitslose ein halbes Jahr lang ausgenommen werden sollten: "Ich halte das für eine unglaubliche Diskriminierung und hoffe sehr, dass das Parlament dies korrigiert. Das Gleiche gilt auch für die Altersgrenze 18 Jahre, eine unsinnige Regelung." Mit Blick auf die Rente mit 63 sagte Sommer, eine vernünftige Lösung sei ohne eine Anrechnung der Arbeitslosenzeiten nicht denkbar.b