Investing.com - Die Handelsgespräche zwischen den USA und China werden wieder aufgenommen, während die Türkei ihre Bodentruppen nach Nordsyrien entsendet, um gegen kurdische PKK-Kämpfer zu kämpfen, die die Türkei als terroristisch einstuft. Die OPEC hat sich zu den Aussichten auf dem Ölmarkt geäußert, während die britische Wirtschaft einer Rezession entgehen könnte und das, obwohl ein harter Brexit droht. Hier sind die Top 5 Themen, die Sie am Donnerstag, den 10. Oktober, auf dem Schirm haben sollten.
1. Handelsgespräche gehen in die nächste Runde
Nach zweimonatiger Funkstille sollen die Handelsgespräche zwischen China und den USA auf höchster Ebene in Washington wieder aufgenommen werden.
Da beide Seiten den Druck Anfang dieser Woche mit Maßnahmen gegen die NBA auf der einen Seite und einem Blacklisting chinesischer Unternehmen auf der anderen Seite erhöht haben, sind die Chancen auf ein umfassendes Handelsabkommen gleich Null, so dass es in den nächsten zwei Verhandlungstagen nur um Schadensbegrenzung gehen kann.
Bloomberg berichtete zwar, dass China einen „Teil-Deal“ in Betracht ziehe. Dafür müsse aber die Trump-Administration auf weitere Zölle verzichten. Die South China Morning Post und Foto haben jedoch beide die Hoffnung auf eine Einigung heruntergespielt und chinesische Vertreter zitiert, wonach die Gespräche nach einem Tag abgebrochen werden könnten.
2. Türkei startet Bodenoffensive
Die Türkei schickte ihre Bodentruppen nach Nordsyrien, um an ihrer Südgrenze eine 20-Meilen-Pufferzone zu errichten, aus der sie die kurdische Miliz vertreiben will.
In diesem Zusammenhang beabsichtigt die Türkei, einen Teil der syrischen Flüchtlinge, die sich derzeit in der Türkei aufhalten, in die Sicherheitszone zurückzuführen. Die Türkei hat seit Beginn des Bürgerkriegs fast 2 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen.
Türkische Luftangriffe, die am Donnerstag begannen, sollen zahlreiche zivile Opfer gefordert haben. Kurdische Streitkräfte haben daraufhin mit Bombenanschlägen in der Türkei reagiert. Die türkische Lira fiel gegenüber dem Dollar auf ein Vier-Monatstief.
3. Aktien bewegen sich kaum vom Fleck
Die Wall Street bewegt sich vor den Handelsgesprächen kaum vom Fleck. Anleger halten sich wegen der Headline-Risiken mit großen Engagements zurück.
Der Dow-Future steigt um 3 Punkte. Für den S&P 500-Future und dem Nasdaq 100-Future geht es um jeweils 0,1 Prozent nach oben.
Delta Air Lines (NYSE:DAL) wird heute seine Bücher für das dritte Quartal öffnen. Boeing (NYSE:BA) wird ebenfalls im Fokus der Anleger stehen, nachdem es Meldungen gab, wonach Risse in den Flügeln einiger seiner älteren Flugzeuge gefunden wurden.
4. Verbraucherpreise und Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im Fokus
An Wirtschaftsdaten stehen heute die Verbraucherpreise sowie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf der Agenda. Analysten sehen die Jahresrate der Inflation bei 1,8 Prozent.
Das von Investing.com entwickelte FedWatch-Tool taxiert die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der Fed auf der Sitzung im Oktober auf 86 Prozent.
In einer Rede am Mittwoch hob der Fed-Vorsitzende Jerome Powell die Risiken für die Weltwirtschaft hervor, die sich aus den aktuellen Unsicherheiten über den Handel zwischen den USA und China sowie dem Brexit ergeben.
Die Datensätze aus Europa heute Morgen werden ihn nicht sonderlich erfreut haben: Die Industrieproduktion in Frankreich sank stärker als erwartet um 0,9 Prozent, und auch die deutschen Exporte schwächten sich weiter ab. Indes scheint die britische Wirtschaft eine Rezession im dritten Quartal zu vermeiden, da das BIP in den drei Monaten bis August um 0,3 Prozent stieg.
5. OPEC äußert sich zur Lage am Ölmarkt
Um 13 Uhr wird die Opec ihren Monatsbericht veröffentlichen.
Die neuesten Prognosen des Kartells für das globale Angebot und die globale Nachfrage kommen einen Tag nach der Mitteilung der US-Regierung, dass die US-Rohproduktion im vergangenen Monat ein Rekordhoch von 12,6 Millionen Barrel pro Tag erreicht hat.
Die WTI-Futures stiegen um 0,2 Prozent auf 52,72 Dollar je Barrel, während die Nordseesorte Brent um 0,26 Prozent auf 58,48 Dollar je Barrel kletterte.