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Digitaler Euro: Eine Gefahr für uns alle!

Veröffentlicht am 15.07.2021, 17:10
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Investing.com - Der digitale Euro kommt, aber bisher ist noch offen, auf welcher Technologie dieser basiert. Bisher kommen nur zwei verschiedenen Herangehensweisen infrage, mit der die jährlichen ca. 300 Mrd. Bezahlvorgänge in der Eurozone technisch überhaupt bewältigt werden können.

Zum einen handelt es sich um die durch Blockchains bekanntgewordene Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und TARGET Instant Payment Settlements (TIPS). Wobei letztere die Nase eindeutig vorn hat.

Was ist TARGET Instant Payment Settlements (TIPS)?

Mit dem TARGET Instant Payment Settlements hat die EZB bereits einige Erfahrungen gesammelt, da dieser Dienst das Eurosystem bereits im November 2018 ergänzte.

Ausgangslage war, dass die Nachfrage nach Sofortzahlungen immer größer wurde und die verschiedenen Lösungsansätze der einzelnen Länder drohten das Eurosystem zu einem Flickenteppich verkommen zu lassen. Somit war die EZB zum Handeln gezwungen.

Sie selbst dürften mit TIPS auch schon Bekanntschaft gemacht haben, wenn Ihnen Ihre Hausbank Sofortüberweisung anbietet. Denn dieser Service beruht sehr wahrscheinlich auf genau diesem System, wodurch Geldtransfers anstatt der üblichen 2-3 Werktage nur noch Sekunden dauern.

Bisher sind jedoch nur Zahlungen in Euro möglich, was sich aber ab Mai 2022 ändert, da dann auch die schwedische Krone eingebunden wird.

Aufgrund der langjährigen Erfahrungswerte, die hier gesammelt wurden, darf vermutet werden, dass der digitale Euro ebenfalls auf der Grundlage des TIPS entsteht.

Der digitale Euro birgt Gefahren

Der digitale Euro wäre zwar die Lösung für einige Probleme (Bsp. langsame Überweisungen, Mastercard (NYSE:MA) und Visa (NYSE:V) werden nicht überall akzeptiert), aber er birgt für das Bankenwesen und uns alle auch so manche Schwierigkeit, die im Vorfeld dringend gelöst werden muss.

In Zeiten niedriger Zinsen könnten die Menschen auf die Idee kommen, ihr Sparguthaben in Form digitaler Euros direkt bei der Zentralbank zu hinterlegen. Vor allem, nachdem bereits die eine oder andere Bank vom Pleitegeier heimgesucht wurde.

Damit würde dann aber die Wertschöpfungskette der Hausbanken nachhaltig gestört werden und die ohnehin schon niedrigen Margen weiter dahinschmelzen lassen. Somit steht nichts Geringeres auf dem Spiel, als die Finanzstabilität selbst.

Als die ersten Gedankenspiele über eine CBDC (Central Bank Digital Currency) aufkamen, äußerten einige Zentralbanken ihre Bedenken, allen voran die Bank of England.

Die Verlagerung von Sparguthaben in CBDC führt zwangsläufig zu einer Verschiebung der Bilanzen, was wiederum das mögliche Kreditvolumen der Geschäftsbanken belastet. Aber wie sollen dann die Wirtschaft und die Konsumfreude der Kunden bei Laune gehalten werden?

Außerdem müsste sich die Zentralbank auch mit der Überwachung des Transaktionsvolumens, der Verhinderung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung uvm. beschäftigen, was aktuell die Aufgabe der niedergelassenen Banken ist.

Wirklich verhindert werden kann das nur, indem man Mechanismen einbaut, welche eine Abwanderung in den digitalen Euro verhindern. Denkbar ist eine Deckelung auf einen bestimmten Betrag sowie entsprechende Zinsunterschiede zwischen der Zentralbank und den Geschäftsbanken.

Somit bleibt festzuhalten, dass die Angst vor dem digitalen Euro zumindest für uns Normalsterbliche unbegründet erscheint.

von Marco Oehrl

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