LONDON/PARIS (dpa-AFX) - Das Bahnunternehmen Eurostar hat die Zahl seiner Fahrgäste auf den Strecken durch den Kanaltunnel sowie von Paris Richtung Köln und Amsterdam im vergangenen Jahr um 22 Prozent gesteigert. Die Zahl der Reisenden stieg 2023 auf 18,6 Millionen nach 14,8 Millionen im Vorjahr, teilte Eurostar am Mittwoch mit. Das Wachstum ergebe sich insbesondere aus der starken Nachfrage auf den Strecken nach Paris, London und Amsterdam.
Insgesamt beförderte Eurostar mehr als 700 000 Menschen zwischen Deutschland und Frankreich (plus 19 Prozent) und 184 000 zwischen Deutschland und Belgien (plus 16 Prozent). Bis 2030 solle die Reisendenzahl im Eurostar-Netz auf 30 Millionen steigen, erklärte das Unternehmen. Während der Olympischen und Paralympischen Spiele in diesem Sommer erwartet Eurostar, knapp zwei Millionen Fahrgäste auf seinen Strecken nach Paris zu befördern.
Eurostar gehört mehrheitlich der französischen und belgischen Bahn (SNCF und SNCB) und vereint seit kurzem unter einem Namen die Züge durch den Ärmelkanal nach London sowie die bisherigen Thalys-Schnellzüge von Paris über Brüssel nach Amsterdam und das Rhein-Ruhrgebiet.
Bisher sind die Eurostar-Züge vom europäischen Festland nach London ohne Konkurrenz unterwegs. Der Tunnelbetreiber möchte aber die technischen Voraussetzungen dafür schaffen, dass konkurrierende Bahnunternehmen schon in wenigen Jahren von London aus neue Ziele ansteuern können, kündigte das Unternehmen in Paris an. Auch die Deutsche Bahn strebt weiterhin an, mit ihren ICE-Zügen direkt nach London zu fahren, den Wunsch dazu gibt es seit vielen Jahren.