Investing.com - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsen auf der heutigen Sitzung in Frankfurt erwartungsgemäß um 25 Basispunkte angehoben.
Der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft in der Eurozone mit Zentralbankgeld steigt damit auf 3,75 Prozent - den höchsten Stand seit 2008.
"Dies markiert eine Verlangsamung des Zinserhöhungstempos und deutet darauf hin, dass der Höchststand unter dem von uns erwarteten Niveau von 4 Prozent liegen wird und vielleicht sogar schon erreicht ist", kommentierte Andrew Kenningham, Chefvolkswirt für Europa, beim Londoner Forschungsinstitut Capital Economics.
Der Einlagen- und der Spitzenrefinanzierungssatz wurden ebenfalls um jeweils 25 Basispunkte angehoben. Sie liegen nun bei 3,25 bzw. 4,00 Prozent.
Zur Begründung schreibt die EZB: "Die Inflationsaussichten bleiben für zu lange Zeit zu hoch. Angesichts des anhaltend hohen Inflationsdrucks hat der EZB-Rat heute beschlossen, die drei Leitzinsen der EZB um 25 Basispunkte anzuheben."
Das Ziel der EZB bleibt indes klar: Die Leitzinsen sollen auf ein "ausreichend restriktives Niveau" angehoben werden, um die Inflation zeitnah auf das mittelfristige Ziel von 2 % zurückzuführen. Das betonte die EZB in ihrem Begleittext. Dieses Niveau solle so lange wie nötig beibehalten werden. Um die passende Höhe und Dauer der Restriktion zu bestimmen, wird der EZB-Rat weiterhin "einen datenabhängigen Ansatz" verfolgen. Dabei würden sowohl Wirtschafts- als auch Finanzdaten und die Dynamik der zugrunde liegenden Inflation in die Entscheidungen mit einfließen. Die Stärke der geldpolitischen Transmission spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.