Die Wirtschaft des Euroraums braucht Investitionen. Nur so kann die Eurozone aus dem Bereich des niedrigen Wachstums herausgeholt werden, wo sie sich die meiste Zeit des letzten Jahrzehnts befand.
Dazu der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi:
"Die wirksamste Antwort wäre, durch gemeinsame Investitionen die Konjunktur in der Eurozone wieder in Fahrt zu bringen. Es wäre der beste Weg, um die Ausgaben effizient auf die Euro-Länder zu verteilen. Deshalb fordere ich auch ein gemeinsames Finanzinstrument für den Euroraum."
Die EZB kann keine Investitionen tätigen, sie kann dazu nur anregen. Auf der letzten Sitzung hat der EZB-Rat neue Maßnahmen beschlossen, darunter die Senkung der Einlagenzinsen.
Je weiter der Zinssatz in den negativen Bereich rückt, desto teurer ist es für die Banken, ihr Geld bei der EZB zu parken.
Also sind die Geldinstitute eher bereit, Geld zu verleihen. Je mehr Geld die Banken verleihen, desto bessere Konditionen erhalten sie bei der Europäischen Zentralbank für ihre Geldreserven, und wenn sie sich dort selber Geld leihen.
Mitte September hat die EZB beschlossen, ab dem 1. November monatlich 20 Milliarden Euro in den Kauf von Wertpapieren zu investieren.
Mario Draghi betonte, dass die EZB alles tue, was nötig sei:
"Auf welchem Weg auch immer, die Geldpolitik wird weiterhin ihre Arbeit tun. Die jüngsten Beschlüsse des EZB-Rates haben seine Entschlossenheit gezeigt, angesichts einer sich kontinuierlich abschwächenden Aussicht auf Wachstum und Inflation."
Die Wachstumsprognose für den Euroraum wurde gesenkt. Die Wirtschaft wird voraussichtlich nur noch um 1,1 % in diesem Jahr und 1,2 % im nächsten Jahr wachsen.
Christine Lagarde, die den Internationalen Währungsfonds geleitet hat, wird am 1. November den bisherigen Amtsinhaber ablösen. Sie hat bereits angekündigt, dass sie eine wachstumsfördernde Strategie für nötig hält.