Investing.com - Die Lage am US-Häusermarkt sei "angespannt", sagte US-Notenbankchef Jerome Powell am Montag. Aufgrund des begrenzten Angebots werde die Situation noch einige Zeit so bleiben, meinte er.
Die Hauspreise sind im Vergleich zum Vorjahr um 12,0% gestiegen und damit so stark wie seit Februar 2006 nicht mehr, wie aus dem in der Vorwoche veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht.
Die niedrigen Hypothekenzinsen befeuern Powell zufolge sicherlich die ausgesprochen hohe Nachfrage. Außerdem hänge der Boom am US-Immobilienmarkt auch mit der "enormen Unterstützung" durch die Regierung zusammen, die der Wirtschaft im letzten Jahr in Form von Stimulus- und Hilfspaketen zugute gekommen sei.
Der beschleunigte Rückgang der Hypothekenzinsen seit Ausbruch der Corona-Krise hat die Preise am US-Häusermarkt befeuert. Nach Angaben von Freddie Mac® lag der durchschnittliche Zinssatz für eine typische Hypothek mit einer Laufzeit von 30 Jahren Ende April bei knapp 3 Prozent. Im März 2020 hatte der Zinssatz noch bei 3,65 Prozent gelegen.
Der Fed-Chef räumte ein, dass die angespannte Lage auf dem Immobilienmarkt Erstkäufern den Erwerb von Wohneigentum erschwert.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) beließ auf ihrer Sitzung in der letzten Woche wie erwartet den Leitzins unverändert. Die Fed betonte auch, dass sie derzeit keine Pläne zum Abbau ihres Anleihekaufprogramms hat. Seit mehr als einem Jahr kauft die Zentralbank jeden Monat mindestens 120 Mrd. Dollar an Staatsanleihen und hypothekenbesicherten Wertpapieren (MBS). Laut dem Fed-Chef Jerome Powell, der die wirtschaftliche Erholung als "uneinheitlich und bei weitem nicht vollständig" bezeichnete, sei es noch zu früh, um ein Abschmelzen des Anleihekaufprogramms oder eine Anhebung des Leitzinses zu diskutieren.