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G20-Gipfelteilnehmer blicken gespannt nach Griechenland

Veröffentlicht am 17.06.2012, 10:35
LOS CABOS/WASHINGTON (dpa-AFX) - Die führenden Volkswirtschaften der Erde (G20) stehen bereit, einen Absturz der globalen Konjunktur wegen der Euro-Schuldenkrise zu verhindern. Unmittelbar vor dem G20-Gipfel in Mexiko an diesem Montag und Dienstag kamen aus den Hauptstädten entschlossene Signale, die dafür nötigen Maßnahmen zu ergreifen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will am Montag unmittelbar vor Gipfelbeginn gemeinsam mit Finanzminister Wolfgang Schäuble im Badeort Los Cabos an der Pazifikküste landen.

US-Präsident Barack Obama und Russlands Präsident Wladimir Putin wollen sich am Rande des Gipfels zu einem Gespräch zurückziehen - dem ersten, seit der Russe ein zweites Mal im Amt ist. Wie auch mit dem chinesischen Staatschef Hu Jintao dürfte Obama die Krisenherde Syrien und Iran ansprechen.

Gespannt werden die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der 20 (G20) nach Griechenland blicken, wo die Menschen am Sonntag zum zweiten Mal binnen sechs Wochen aufgerufen sind, ein neues Parlament zu wählen. Das ohne internationale Millarden-Hilfe bankrotte Euro-Land ist über den auferlegten Spar- und Reformkurs gespalten, so dass die Wahl quasi zu einem Referendum über den Euro wird.

Sollte Griechenland sich gegen den Sparkurs entscheiden, folgte im schlimmsten Fall eine ungeordnete Staatspleite - mit unabsehbaren Folgen für verschuldete Staaten wie Spanien und Italien sowie das globale Finanzsystem.

Eine ähnlich unkalkulierbare Kettenreaktion hatte es nach der Insolvenz von Lehman Brothers 2008 gegeben. Zwei Monate später kamen erstmals die G20-Staats- und Regierungschefs zusammen, um die Weltwirtschaft zu retten und erste Maßnahmen zu ergreifen, das Finanzsystem widerstandsfähiger zu machen.

Mexikos Präsident Felippe Calderón will in Los Cabos versuchen, die verschieden Ansätze zur Krisenbewältigung zu versöhnen und zu bündeln. Um auch den Blick auf die Probleme der ärmsten Länder zu lenken, lud er auch internationale Hilfsorganisationen ein.

Diese forderten die großen Industrie- und Schwellenländer wie China, Indien, Brasilien und eben Mexiko auf, über die Schuldenkrise nicht den Kampf gegen Hunger und Armut zu vergessen. Organisationen wie Oxfam, Actionaid, World Vision und One appellierten am Samstag, vor allem die Nahrungsmittelkrise entschlossen anzugehen, innovative Finanzierungen für Klimaschutz und Hungerhilfe zu fördern und mehr in kleinbäuerliche Landwirtschaft zu investieren. Mehr als die Hälfte der Ärmsten der Welt lebt in Ländern der G20-Gruppe.

'Die Eurokrise überschattet hier alles, und Angela Merkel steht mächtig unter Druck', sagte Jörn Kalinski von Oxfam in Los Cabos. Die Kanzlerin könne ihre Popularität enorm steigern, wenn sie auf dem Gipfel ankündigen würde, dass ein Teil der Einnahmen aus der angestrebten Finanztransaktionssteuer auch für Entwicklung sowie den Kampf gegen Armut und Klimawandel eingesetzt werde, sagte Kalinski.

Dass in der Euro-Schuldenkrise die internationalen Finanzmärkte am Freitag für einen Moment innehielten, lag an nicht dementierten Gerüchten, die wichtigsten Notenbanken stünden zum Eingreifen bereit, sollten in Griechenland die Reformgegner die Oberhand gewinnen.

Ohne darauf direkt einzugehen hatte das Weiße Haus in Washington bestätigt, dass Obama sowie die wichtigsten europäischen Führer in ständigem Kontakt stünden und gegebenenfalls nötige Maßnahmen ständig erörterten. Der G20-Gipfel komme deshalb gerade recht, hieß es.

Michael Froman aus dem Team der Sicherheitsberater Obamas sagte: 'Es gibt Momente, wenn die Staats- und Regierungschefs zusammenkommen, um kritische Tagesprobleme anzusprechen.' Es seien 'alle relevanten Führer am selben Ort zur selben Zeit'. 'Es (die Euro-Schuldenkrise) ist das größte Risiko im Moment für die Weltwirtschaft.'

Angesichts der unmittelbaren Bedrohung durch Griechenland ergänzte der Staatssekretär im Finanzministerium Lael Brainard vor Journalisten: 'Natürlich stellen wir in der US-Regierung immer sicher, dass wir das nötige Handwerkzeug haben (...). Er hob hervor, dass die europäischen Partner derzeit alles unternähmen, um das Vertrauen in die Eurozone wiederherzustellen.

Zur entscheidenden Rolle Deutschlands, die Eurozone stabil zu halten, hatte die Bundeskanzlerin in einer Regierungserklärung gesagt, dass auch die größte Volkswirtschaft Deutschlands mit ihren Mitteln an Grenzen komme. Merkel sagte. 'Auch Deutschlands Stärke ist nicht unendlich. Auch Deutschlands Kräfte sind nicht unbegrenzt.'/lw/rom/DP/zb

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