DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Trotz des überdurchschnittlich heißen und trockenen Sommers haben die Bauern in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr eine gute Getreideernte einfahren. Bei der Weizenernte sei sogar der höchste Ertrag seit 2016 eingebracht worden, sagte die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) am Montag bei der Präsentation der vorläufigen Erntebilanz 2022. Sorgen machen den Landwirten allerdings die Kulturen, die erst im Herbst geerntet werden wie Kartoffel, Mais und Zuckerrüben.
"Die Landwirtinnen und Landwirte haben bei Getreide und Raps eine wirklich gute Ernte eingefahren", sagte Gorißen. Die Versorgung mit Brot- und Futtergetreide sei aufgrund der insgesamt verfügbaren Menge gesichert. In diesem Jahr wurden in Nordrhein-Westfalen bislang insgesamt 3,93 Millionen Tonnen Getreide geerntet. Das sind rund elf Prozent mehr als noch 2021. Rund 2,15 Millionen Tonnen davon sind Weizen. Hier fiel der Anstieg mit 17,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr noch deutlicher aus. Auch bei Roggen und Hafer stiegen die Erntemengen. Die Rapsernte habe ebenfalls hohe Erträge und gute Qualitäten erbracht. "Bei allen Getreidearten wurde der langjährige Durchschnittsertrag erreicht oder sogar deutlich überboten", betonte der Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, Karl Werring.
Schlechter sieht es wegen der Hitze und der Trockenheit seit dem Frühsommer allerdings bei Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben aus, die erst im Herbst geerntet werden. Sie brauchen dringend Regen. Auf leichten, sandigen Böden sei der Mais teilweise schon vollständig verdorrt, berichtete die Ministerin. Erste Bestände würden deshalb schon notreif geerntet. Auch das Grünland leide stark unter der aktuellen Trockenheit und Hitze. Die ersten Schnitte im Frühjahr seien noch ergiebig gewesen. Im Spätsommer sei das Pflanzenwachstum aber fast im ganzen Land zum Stillstand gekommen. Die vollständigen Auswirkungen ließen sich noch nicht abschließend beurteilen.