ISLAMABAD (dpa-AFX) - Nach Monaten der Gespräche haben sich Pakistan und der Internationale Währungsfonds (IWF) auf einen neuen Deal geeinigt. Das wirtschaftlich angeschlagene Land soll Zahlungen von rund drei Milliarden Dollar (2,76 Mrd Euro) erhalten, wie der IWF am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mitteilte. Im vergangenen Jahr hatte der IWF Auszahlungen von rund einer Milliarde Dollar im Rahmen eines anderen Hilfspakets auf Eis gelegt, die nun verfallen sind. Das neue Paket soll voraussichtlich im kommenden Monat endgültig beschlossen werden.
Die Hilfsgelder sollen das südasiatische Land unter anderem bei Reformen im hoch verschuldeten Energiesektor unterstützen und bei der Anpassung an den Klimawandel helfen. Pakistan ist besonders schwer von den Folgen der Klimakrise betroffen.
Die Atommacht steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise, was sich auch in der steigenden Inflation bemerkbar macht. Innerhalb eines Jahres haben sich die Preise für Strom, Gas und Benzin mehr als verdoppelt. Politische Instabilität und die Flutkatastrophe im vergangenen Sommer, die zeitweise ein Drittel des Landes unter Wasser setzte, haben der Wirtschaft weitere Rückschläge verpasst.
Der Südasien-Experte Michael Kugelman betonte im Magazin "Foreign Policy" jedoch, dass das Rettungspaket die pakistanische Wirtschaft vor allem kurzfristig stütze. Auf lange Sicht seien weitreichende politische Reformen in dem Land notwendig, so der Experte.