von Robert Zach
Investing.com - Die jüngsten Turbulenzen an den britischen Finanzmärkten, wo das britische Pfund gerade auf ein neues Rekordtief abgestützt ist und die Renditen entlang der Zinskurve steil ansteigen, sind nach den Worten des Leiters der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, nicht gerade förderlich, um eine globale Rezession zu verhindern.
Die Vereinigten Staaten sollten sich darauf konzentrieren, wie sich die neue britische Steuerstrategie in Anbetracht der Handelspartnerschaft zwischen beiden Seiten auf die gesamte europäische Wirtschaft auswirken wird, sagte Bostic in einem Interview mit der Washington Post. Die globale geldpolitische Straffung laufe nicht so "unkoordiniert ab, wie einige vielleicht denken". Die Fed-Vertreter tauschen sich "regelmäßig mit ihren Kollegen in der ganzen Welt aus", verriet Bostic.
Die Federal Reserve (Fed) hat in diesem Jahr bereits fünfmal an der Zinsschraube gedreht und ihren Leitzins dabei um satte 300 Basispunkte auf eine Spanne von 3,00 bis 3,25 % angehoben. Weitere Erhöhungen sollen folgen. Zum Jahresende schätzen die Notenbanker, dass die Fed Funds ein Niveau von 4,4 Prozent erreichen wird. Für 2023 wird mit einem Schlusssatz von 4,6 Prozent gerechnet. Damit will die Fed die höchste Inflation seit 40 Jahren einfangen. Auch andere Zentralbanken auf der ganzen Welt heben ihre Leitzinsen an, allerdings in einigen Fällen weniger stark als die Fed. Die EZB beispielsweise war eine der letzten der großen Zentralbanken, die ihre Zinswende nach einer beispiellos lockeren Geldpolitik im vergangenen Jahrzehnt vollzog.
Mit Blick auf Inlandsthemen meinte der Atlanta Fed-Präsident, dass es "viel Volatilität auf dem Markt" geben werde, bis die US-Notenbank Fed die Inflation unter Kontrolle bringe.