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Warum ETF-Monatssparpläne teuer werden können und wie du der Gebührenfalle entgehst

Veröffentlicht am 29.01.2020, 08:55

An der Börse herrscht zwischen Onlinebrokern und Kunden ein ewiges Katz-und-Maus-Spiel. Um es zu verstehen, genügt es, sich einmal in die Situation der verschiedenen Parteien zu versetzen. Ein Onlinebroker verdient (in der Regel) nur dann Geld, wenn seine Kunden Transaktionen durchführen. Je häufiger sie kaufen und verkaufen, desto reicher wird der Broker und umso ärmer wird oftmals der Kunde.

Bei ETFs ist dies im Grunde nicht anders, weshalb anfangs häufig Sparpläne angeboten werden, bei denen keine Kaufgebühren anfallen. Dies lockt zunächst viele Anleger. Mit der Zeit ändern sich jedoch oftmals die Gebühren. Dann heißt es, genau zu vergleichen, um in Summe nicht zu viel zu bezahlen.

Hier erfährst du, warum ETF-Monatssparpläne teuer werden können und wie du der Kostenfalle entgehst.

Häufiges Kaufen kann teuer werden Je nachdem, wie hoch die Ordergebühr ausfällt, ob sie fix veranschlagt wird oder als Prozentsatz vom Anlagebetrag, wie häufig der Sparer kauft und wie hoch der jeweilige Anlagebetrag ist, können sich monatliche Orderkosten (im Laufe der Zeit) zu hohen Summen addieren.

In den meisten Fällen sparen Anleger monatlich nur kleine Beträge, wie beispielsweise 50 Euro. Wenn dann pro Kauf auch nur eine Ordergebühr von 1,50 Euro anfällt, klingt dies zunächst einmal nicht viel. In Prozent sind es jedoch 3 % des Anlagebetrages. Damit wären wir wieder in den schlechten alten Zeiten, als Fonds regelmäßig 5 % Ausgabeaufschlag verlangten, nur das diesmal der Broker die Gebühr einnimmt.

Dennoch ist regelmäßiges Sparen sehr sinnvoll, denn so kaufst du nicht nur, wenn die Kurse steigen, sondern auch, wenn sie fallen, und erhältst so einen Durchschnittspreis. Wie du siehst, können monatliche und automatische Sparpläne jedoch ihre Tücken haben, wenn sie nicht regelmäßig hinsichtlich der Gebühren überprüft werden.

Es gibt aber einen Weg, wie du die volle Kontrolle über deine Gebühren behalten kannst.

So behältst du die volle Kostenkontrolle Jeden Monat einen gewissen Betrag zu sparen, ist und bleibt ein guter Weg, um Vermögen aufzubauen. Um jedoch hohe Gebühren zu vermeiden, ist es besser, seltener zu kaufen. Verbuche den Sparbetrag gedanklich in deiner Excel-Tabelle oder auf dem Brokerkonto, kaufe aber in viel größeren Abständen und mit höheren Beträgen.

So würde es bei einem regelmäßigen Kaufschema völlig ausreichen, wenn du nur halbjährlich oder sogar nur einmal im Jahr deinen angesammelten Sparbetrag investierst. Sicher, deinen Broker wird dies nicht glücklich machen, aber dein Geldbeutel und deine Rendite werden sich umso mehr freuen.

Warren Buffett begründet seinen Anlageerfolg zum Großteil damit, dass er nur sehr selten große Einkäufe tätigt und dann langfristig hält. Häufige Transaktionen führen dagegen ins Armenhaus. Du kannst die Buffett-Strategie übernehmen. Wenn du beispielsweise nur Länder-ETFs besparst und diese einmal im Jahr neu ausbalancierst, verkaufst du bei den gestiegenen und kaufst bei den gefallenen Fonds und investiert zeitgleich deinen Sparbetrag.

Noch besser als bei steigenden und fallenden Kursen einzukaufen, ist der ausschließliche Kauf zu fallenden Kursen. Denn wenn wir langfristig von steigenden Indizes ausgehen, sind dies immer die günstigsten Gelegenheiten.

Foolishe Tipps Solange ETF-Sparpläne kostenlos sind, kann der Anleger natürlich auch weiterhin monatlich kleine Beträge einzahlen. Sollten sich jedoch die Bedingungen ändern, lohnt sich das Nachrechnen. So haben beispielsweise im neuen Jahr viele Broker ihre Gebühren geändert.

Zudem lohnt sich ein jährlicher Brokervergleich (ähnlich wie beim Stromanbieter), um die Gebühren klein zu halten. Alle Kosten, die du sparen kannst, sind am Ende dein Vermögen und mit Zins- und Zinseszins können sich anfangs kleine am Ende zu sehr großen Beträgen addieren.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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