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Keine Fed-Zinserhöhung im Juni: Goldman Sachs revidiert Prognose

Veröffentlicht am 13.04.2023, 11:09
© Reuters
SIVBQ
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Investing.com - Nach den milder als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten für März rechnen die Ökonomen von Goldman Sachs (NYSE:GS) nicht länger mit einer Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank Fed im Juni, wie es in einer am Mittwoch vorliegenden Notiz heißt.

Goldman Sachs hatte zuvor erwartet, dass die Fed ihren Schlüsselsatz im Mai und Juni um jeweils 25 Basispunkte anheben würde. Dennoch rechnen die Ökonomen unter der Leitung von Jan Hatzius in ihrem Bericht nach wie vor mit einem Zinsschritt um einen Viertel-Prozentpunkt im Mai.

Die Goldman-Prognose deckt sich in etwa mit den marktseitigen Erwartungen. Die an der CME gehandelten Zinsfutures reagierten kaum auf den Inflationsbericht vom Mittwoch und signalisieren weiterhin, dass die Mehrheit der Händler mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Mai, einer Pause im Juni und der Möglichkeit einer Zinssenkung im Juli rechnet.

Laut den Goldmännern entsprachen die gestern veröffentlichten Inflationszahlen den hauseigenen Erwartungen.

Die US-Inflation hat sich im März weiter abgekühlt. Die Jahresrate ist auf 5,0 Prozent gefallen, nach 6,0 Prozent im Februar. Volkswirte waren von 5,2 Prozent ausgegangen. Dagegen stieg die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel wie erwartet von 5,5 Prozent auf 5,6 Prozent.

Zur Begründung für die neue Prognose von Goldman Sachs, dass die Fed im Juni die Füße stillhalten wird, heißt es, dass die Banken nach dem jüngsten Kollaps der Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) ihre Kreditvergabe einschränken würden.

"Wir haben die Juni-Erhöhung zum Teil deshalb aus unseren Prognosen gestrichen, weil die bislang nur begrenzt verfügbaren Daten zu bestätigen scheinen, dass die Kreditvergabe nach den Turbulenzen im Bankensektor tatsächlich etwas angespannt ist, und zum Teil, weil einige Fed-Vertreter selbst bei einer Erhöhung im Mai zögerlich zu sein scheinen", heißt es in der Notiz.

Aus dem gestern veröffentlichten Protokoll der März-Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) ging hervor, dass die Notenbanker angesichts der Turbulenzen im US-Bankensektor und der daraus resultierenden Sorge vor einer Verschärfung der Kreditbedingungen eine Zinspause in Erwägung gezogen hatten, sich dann aber aufgrund der hartnäckig hohen Inflation letztlich doch für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent entschieden.

In ihren März-Projektionen veranschlagten die US-Notenbanker für dieses Jahr eine weitere Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte. Erste Zinssenkungen erwartet die Fed aber nicht vor 2024.

Fed-Chef Powell hatte auf seiner Pressekonferenz nach der März-Sitzung gesagt, dass eine weitere Verschärfung der Bedingungen für die Kreditvergabe ein Ersatz für Zinserhöhungen sein könnte.

"Wir schauen uns an, was bei den Banken passiert, und stellen uns die Frage, ob es zu einer Verschärfung der Bedingungen für die Kreditvergabe kommen wird", erklärte Powell. "Wir denken darüber nach, dass dies im Grunde das Gleiche bewirkt wie Zinserhöhungen. In gewisser Weise ersetzt das also Zinserhöhungen", fügte er hinzu.

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