BERLIN (dpa-AFX) - Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat den Vorstoß einiger Parteikollegen kritisiert, die das Ampel-Bündnis mit SPD und Grünen infrage gestellt hatten. "Ich verstehe, wenn man frustriert ist, aber ich verstehe nicht, dass die Frustration dann das Nachdenken behindert", sagte Kubicki der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Die Unterzeichner des Briefes hätten "einen emotionalen Antrieb, einen nachvollziehbaren Wunsch, der aber nicht zu Ende gedacht ist".
26 Landes- und Kommunalpolitiker der FDP hatten in einem offenen Brief an die Bundestagsfraktion und den Bundesvorstand wegen der schlechten Wahlergebnisse in Hessen und Bayern gefordert, die FDP müsse ihre Koalitionspartner überdenken.
Dass die Ampel vorzeitig beendet wird, bezweifelt Kubicki: "Das kann so sein, aber ich halte das aus meiner Erfahrung heraus für überwiegend unwahrscheinlich. Ausschließen kann man nichts. Aber es sieht nicht danach aus." Um die Koalition zu beenden, müsse es eine bessere Alternative geben - "und die gibt es im Moment nicht". Von Neuwahlen rät Kubicki gerade vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts dringend ab. "Wir können das Land nicht ein halbes Jahr lahmlegen, um Wahlkampf zu machen".