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Veröffentlicht am 09.11.2012, 20:17
Aktualisiert 09.11.2012, 20:20
Börsen-Zeitung: China meldet sich zurück, Marktkommentar von Georg

Blaha

Frankfurt (ots) - Während die Anleger noch die Wiederwahl von

US-Präsident Barack Obama verdauen und sich sorgenvoll für die

bevorstehende 'fiskalische Klippe' aus automatischen Steuererhöhungen

und staatlichen Ausgabekürzungen in den USA positionieren, hat China

am Freitag eine bemerkenswerte Reihe an Wirtschaftsdaten abgeliefert.

Im Oktober legte die Industrieproduktion um 9,6% zu. Erwartet worden

war ein Plus von 9,4%. Die chinesischen Einzelhandelsumsätze stiegen

im gleichen Monat um 14,5%. Hier lag die Prognose bei 14%. Auch der

Zuwachs bei den Anlageinvestitionen zwischen Januar und September

schlug die Prognosen. Gleichzeitig stiegen die Verbraucherpreise im

Oktober nur um 1,7%. Volkswirte hatten mit einer zum September

gleichbleibenden Teuerungsrate von 1,9% gerechnet.

Die Daten zeigen, dass sich im Reich der Mitte der positive Trend

vom September fortsetzt. 'Es ist nun klar, dass es keine harte

Landung gibt, dass sich die Wirtschaft im vierten Quartal verbessern

wird und dass wir schon im nächsten Halbjahr wieder jährliche

Wachstumsraten von 9% sehen werden', wird ein enthusiastischer

Volkswirt einer französischen Bank in Berichten aus Beijing zitiert.

Aber auch andere Beobachter gehen davon aus, dass die sieben Quartale

währende Durststrecke, in der das Land Rückgänge beim

Wirtschaftswachstum verzeichnete, ihr Ende gefunden hat und die

staatlichen Infrastrukturprogramme und andere Stimuli zu wirken

beginnen: China meldet sich zurück. Während das Wachstum in der

Volksrepublik im zurückliegenden Quartal auf 7,4% gefallen ist,

dürfte es in der laufenden Dreimonatsfrist um wenigstens 7,7%

zulegen, erwarten auch weniger euphorische Volkswirte. Bei der

abflauenden Inflation wächst zudem wieder der geldpolitische

Spielraum der zuletzt vorsichtig agierenden People's Bank of China.

Einkommen verdoppeln

Vor dem Hintergrund eines wieder anziehenden oder zumindest sich

stabilisierenden Wachstums ist auch die Rede von Hu Jintao, dem

scheidenden Chef der regierenden Kommunistischen Partei,

beachtenswert: Er kündigte anlässlich des politischen

Führungswechsels in der beendeten Woche an, das Bruttoinlandsprodukt

und die Durchschnittseinkommen von 2010 bis zum Jahr 2020 verdoppeln

zu wollen. Für die in China tätigen deutschen und internationalen

Konzerne macht dies eine Fortsetzung der bisherigen Wachstumsstory

wahrscheinlich. 'China macht genau das, was China sagt', bemerkte ein

Marktstratege mit Blick auf die Wirtschaftspolitik des Landes. Doch

was sagen die Märkte? Ein Kursfeuerwerk an den Aktienmärkten in Asien

blieb am Freitag aus. Das könnte bedeuten, dass die

Stabilisierungstendenz im Reich der Mitte schon eingepreist war und

es eben noch dauert, bis der Aufschwung zum Tragen kommt. Allerdings

gab es doch eine markante Marktreaktion, die mit Blick auf die

Frühindikatoren der Weltwirtschaft von Bedeutung ist. Der

Taiwan-Dollar stieg am Freitag auf den höchsten Stand seit September

2011. Schon einige Tage zuvor erreichte der koreanische Won

gleichfalls ein 14-Monats-Hoch.

Die seit einigen Wochen steigende Nachfrage nach den Devisen kommt

von den Exportfirmen in Taiwan und Korea, die ihre Erlöse aus dem

Ausland in die Landeswährung tauschen. Exporte aus den beiden Staaten

gehören zu den wichtigsten Frühindikatoren der Weltwirtschaft. Die

zwei strukturell ähnlichen Volkswirtschaften sind mit den westlichen

Märkten, aber enger noch mit China verflochten. Und bei den

Exportraten Koreas und Taiwans gibt es seit September einen stabilen

Aufwärtstrend. Während in Europa der zyklische Abschwung offenbar

seinen Boden noch finden muss - die schwache Industrieproduktion in

Frankreich und Italien sorgte am Freitag für Nervosität an den

europäischen Aktienmärkten - deutet sich in Asien ein Aufschwung an.

Sicher, all das könnte vorerst nur ein kleiner Fleck am Radar der

Finanzmärkte sein, der kurz aufleuchtet und dann wieder in der

Dunkelheit der vielen und umfassenden Abwärtsrisiken für die

Weltwirtschaft verschwindet. Es könnte aber auch der Ausgangspunkt

für einen länger anhaltenden Aufschwung sein, der sich im ersten

Quartal 2013 verstetigt und danach weiter an Kraft gewinnt.

Voraussetzung ist aber, dass die USA die 'fiskalische Klippe'

umschiffen und Europa sich zumindest stabilisiert. Aktien und andere

Risiko- Assets wären in einem solchen Szenario günstig bewertet. Ein

China, das als Wachstumslokomotive der globalen Ökonomie wieder mit

Volldampf vorausfährt, wäre das Beste, was den Märkten in der derzeit

fragilen Lage passieren könnte.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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