BERLIN (dpa-AFX) - "Der Tagesspiegel" zu Berliner Armutsbericht:
Keiner hat das Recht, im Stadtzentrum zu wohnen", hat der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit einmal gesagt. Das ist richtig, gemessen am Armutsbericht aber kurzsichtig. Die Vorzüge der "Berliner Mischung" erkannte der Stadtplaner James Hobrecht schon vor 150 Jahren: Weil sich der Sohn des Heizers, der im Keller wohnte, mit der Tochter des Studienrates aus der Belle-Etage im Hausflur trifft und sie gemeinsam den Schulweg antreten. Guter Einfluss halt. Soziale Utopie? Nein, der Blick fürs Ganze gehört zu verantwortungsvoller Politik, zumal in einer Marktwirtschaft, die sozial sein will. Der Armutsbericht ist ein Weckruf für die Zivilgesellschaft. In akuter Gefahr sind die Schwächsten unter uns, die Kinder. Dabei müssen sie die Zukunft gestalten. Die Strategien für Brennpunkte müssen rasch auf den Prüfstand einer Kommission von Senat und allen Bezirken. Bevor die Lage am Rande Berlins so aussichtslos wird wie in den Pariser Vororten.b