Von dem Megatrend Metaverse konnte man zuletzt am Finanzmarkt häufiger hören. Der Begriff Metaversum steht dabei für einen virtuellen Raum, eine erweiterte Realität, die mit dem Internet verbunden wird.
In dieser Welt könnten viele Dinge möglich sein, die in der Realität aufgrund physischer oder technischer Gesetzmäßigkeiten undenkbar sind. Avatare könnten Lebewesen verkörpern, die eine vollkommen neue Kreativität fordern und unvorstellbare Dimensionen einnehmen könnten.
Was sich für viele Menschen hier noch wie Science-Fiction anhört, könnte in einigen Jahren das Leben ähnlich stark verändern wie die Einführung des Internets vor einigen Jahrzehnten.
Bereits heute positionieren sich einige Großkonzerne, um von dem möglichen Megatrend Metaverse zu profitieren. Konkret könnte es sich hier um Nvidia (NASDAQ:NVDA) (WKN: 918422) oder Meta Platforms (NASDAQ:FB) (WKN: A1JWVX) handeln.
Meta Platforms-Aktie Bei Meta Platforms es handelt es sich um kein anderes Unternehmen als Facebook mit seinen zahlreichen Tochterunternehmen. Die Umbenennung hat System, denn das amerikanische Technologieunternehmen signalisiert mit ihr klar, worum es in der Zukunft bei ihm gehen könnte: das Metaversum.
Dieses möchte der in Menlo Park (USA) ansässige Großkonzern kommerziell für sich nutzen. Den Startschuss in diese Richtung gab die Akquisition von Oculus, einem Hersteller von Virtual-Reality-Produkten, für 2 Mrd. US-Dollar im Jahr 2014.
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23,6 ist die Aktie angesichts eines hohen Wachstums von durchschnittlich 36,8 % in den letzten fünf Jahren gar nicht teuer (Stand: 14.12.21, Reuters).
Die scheinbar günstige Bewertung hat jedoch triftige Gründe: So steht der Social-Media-Konzern aufgrund seiner monopolartigen Stellung unter Regulierungsdruck. Auch eine Zerschlagung wird häufiger in die Diskussion gebracht.
Nvidia-Aktie Ein möglicher Profiteur des Megatrends Metaverse könnte auch der Grafikprozessorhersteller Nvidia sein. Kerngeschäft ist es eigentlich, Hochleistungsprozessoren für Gamer zu entwickeln und herzustellen.
Mit dem Boom der Kryptowährungen konnte der in Santa Clara ansässige Konzern zusätzlich punkten, denn die Rechenchips sind häufig unverzichtbar beim Mining digitaler Währungen. Nicht zu vergessen bleiben die Anwendungsgebiete der künstlichen Intelligenz, zu denen auch das autonome Fahren gehört.
Mit dem aktuellen Übernahmeversuch des britischen Chip-Designers ARM Technologies versucht Nvidia sich in einen Markt einzukaufen, der derzeit von Qualcomm (NASDAQ:QCOM) dominiert wird: energiesparsame Mobilfunkchips. Der Erfolg der 40 Mrd. US-Dollar schweren Übernahme ist aufgrund zahlreicher Bedenken von Wettbewerbsbehörden in der Schwebe.
Das Metaversum könnte sich zu einem zusätzlichen Anwendungsgebiet für Nvidia entwickeln. So erfordert eine virtuelle Welt ebenso leistungsstarke Rechenchips – und hier ist Nvidia führend.
Die Wachstumsfantasie wird aktuell teuer bezahlt: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt knapp 70 (Stand: 14.12.21, Reuters). Entschädigen tut hier das zuletzt hohe Umsatzwachstum von über 50 % im dritten Quartal 2022 (Quartalsende: 31.10.).
Deutlich zulegen konnte auch das Nettoergebnis, welches im dritten Quartal um 84 % auf 2,5 Mrd. US-Dollar stieg. Damit zeigt sich, dass ein hohes und zugleich profitables Wachstum stattfindet. Einzig die Bewertung könnte der größte Haken an der Aktie sein.
Frank Seehawer besitzt Aktien von Meta Platforms. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von Meta Platforms CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Meta Platforms und Nvidia.
Motley Fool Deutschland 2021