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ROUNDUP 2: 1&1-Chef Dommermuth will 5G-Ausbaupläne weiter forcieren

Veröffentlicht am 30.03.2023, 16:15
Aktualisiert 30.03.2023, 16:30
©  Reuters

(neu: Interview mit Ralph Dommermuth)

MONTABAUR (dpa-AFX) - Der angehende vierte deutsche Mobilfunkbetreiber 1&1 sieht sich trotz Problemen beim Aufbau seines 5G-Mobilfunknetzes auf Kurs, staatliche Ausbaupflichten umzusetzen. "Wenn unsere Strategie aufgeht, sind wir wieder im Plan", sagte 1&1-Chef Ralph Dommermuth am Donnerstag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Zugleich will der Manager prüfen lassen, inwieweit er Mehrkosten in Folge der Verzögerungen an Vertragspartner weiterreichen kann.

An der Börse sorgten die Ergebnisse des Vorabends allerdings zunächst für lange Gesichter. Die Papiere des Mutterkonzerns United Internet (ETR:UTDI) und 1&1 lagen im Nachmittagshandel immer noch ins Minus. Die Scheine der Webhosting-Tochter Ionos (ETR:IOSn) legten hingegeen um 3,8 Prozent zu. "Ich kann verstehen, dass unsere Anleger nach den Lieferverzögerungen im letzten Jahr erst einmal skeptisch bleiben. Das kann ich aktuell noch nicht entkräften", sagte Dommermuth.

Wie aus Unternehmensunterlagen hervorgeht, will 1&1 bis Jahresende gut 1200 5G-Standorte im Portfolio haben. Derzeit sind es 94 Standorte, von denen 14 bereits in Betrieb genommen wurden. Dommermuth zeigte sich optimistisch, dass der neue Anlauf erfolgreich wird: "Wir gehen davon aus, dass die verbindlichen Zusagen unserer Lieferanten nunmehr erfüllt werden." Zum einen hofft er, dass mit den neuen Vantage-Eigentümern , darunter KKR (NYSE:KKR), ein “frischer Wind” einzieht. "Zum anderen wurden uns neue Prognosen mit genauen Meilensteinen präsentiert, die wir gut nachvollziehen können", sagte der Manager. Erste Smartphone-Tarife will 1&1 im dritten Quartal vermarkten.

Dommermuth hatte in der Vergangenheit seinem Vertragspartner Vantage Towers (ETR:VTWRn) und dessen Mutter Vodafone (LON:VOD) vorgeworfen, den vertraglich vereinbarten Ausbau von Antennenstandorten zu verzögern. Vantage Towers ist für 1&1 und damit für einen direkten Vodafone-Konkurrenten tätig. Der Vorwurf wird aktuell nach 1&1-Angaben vom Bundeskartellamt geprüft. Vodafone hatte die Beschuldigungen bereits im Februar zurückgewiesen und mitgeteilt, dass man "die Anschuldigungen von 1&1 mit Verwunderung zur Kenntnis genommen" habe.

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Und auch jetzt scheinen die Wogen noch nicht ganz geglättet zu sein. Dommermuth, der auch Chef beim Mutterkonzern United Internet ist, will prüfen, ob Mehrkosten in Folge der Verzögerungen an Vertragspartner weitergereicht werden können. 1&1 wiederum drohen mögliche Bußgelder der Bundesnetzagentur infolge der nicht erfüllten 2022er-Ziele - auch diese könnte der neue Mobilfunkanbieter weitergeben. Auf Anfrage wollte sich eine Sprecherin von Vantage Towers mit Blick auf Vertragseinzelheiten nicht äußern. Ein Ende der Geschäftsbeziehung sei aber nicht im Gespräch, stellte Dommermuth klar: "Stand heute wollen wir die Kooperation mit Vantage Towers nicht aufkündigen. Wenn geliefert wird, bleiben wir dabei."

Bis Ende 2025 muss 1&1 mindestens 25 Prozent der deutschen Haushalte mit seinem Mobilfunknetz erreichen und bis Ende 2030 müssen es 50 Prozent sein, so sehen es Auflagen der Bundesnetzagentur aus der Auktion 2019 vor. Unternehmensunterlagen zufolge rechnet 1&1 damit, ab 2024 jährlich 3000 neue Standorte zu erhalten. Dabei dürften sich Skalierungseffekte positiv auswirken, sagte Dommermuth.

Bislang war vorgesehen, dass Vantage Towers den Großteil der geplanten Standorte schultert. Der kleinere Rest verteilte sich auf die anderen Aufbaupartner. Theoretisch könnte 1&1 noch mit der Deutschen-Telekom-Tochter Deutsche Funkturm (DFMG) als weiteren Partner zusammenarbeiten - offiziell gibt es dazu aber keine Informationen. Aus Branchenkreisen verlautete zuletzt, dass DFMG und 1&1 aufgrund unterschiedlicher Ansichten über Preisklauseln nicht auf einen Nenner gekommen seien.

Für das laufende Jahr rechnet 1&1 unterdessen mit doppelt so hohen Anlaufkosten für das 5G-Netz als noch 2022. Goldman-Sachs-Analyst Yemi Falana wertete das in einer ersten Reaktion als negative Überraschung.

2023 will United Internet den Umsatz auf 6,2 Milliarden Euro steigern, was gegenüber dem 2022-Wert einem Plus von etwa 4,8 Prozent entsprechen würde. Im abgeschlossenen Jahr gelang dem Konzern ein genauso starkes Plus auf rund 5,9 Milliarden Euro. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte allerdings infolge der gestiegenen Investitionen auf dem Vorjahresniveau bei etwa 1,27 Milliarden Euro verharren, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte.

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Zwei Drittel des Umsatzes generierte dabei die Mobilfunk-Tochter 1&1 - sie legte um 1,4 Prozent auf fast 4 Milliarden Euro zu. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis kletterte um 3,2 Prozent auf 693,3 Millionen Euro. 2023 soll der Erlös um rund zwei Prozent zulegen, während im Tagesgeschäft weniger Gewinn anfallen dürfte.

Unterdessen blickt die Webhosting-Tochter Ionos mit gemischten Gefühlen auf das laufende Jahr. Zwar dürfte der Umsatz um rund ein Zehntel und das bereinigte operatives Ergebnis (Ebitda) um mindestens zehn Prozent zulegen. 2022 steigerte der Börsenneuling seinen Erlös aber noch um 17,2 Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro. Operativ blieb davon aber weniger übrig: Wegen größerer Marketingausgaben zur Steigerung der Markenbekanntheit und gestiegenen Energiekosten ging das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) leicht auf 345,6 Millionen Euro zurück.

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