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ROUNDUP 2: Teure Tickets halten Lufthansa im Aufwind - Aktie legt zu

Veröffentlicht am 02.11.2023, 15:24
Aktualisiert 02.11.2023, 15:30
© Reuters
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(Aussagen aus Telefonkonferenz zu Triebwerksrückruf, Ita-Übernahme, Ticketpreis-Entwicklung, aktualisierte Kursreaktion)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa (ETR:LHAG) hat in diesem Sommer die Corona-Krise wirtschaftlich hinter sich gelassen. Mit 1,5 Milliarden Euro operativem Gewinn (bereinigtes Ebit) erreichte der MDax -Konzern im Zeitraum Juli bis einschließlich September frühere Sphären und das zweitbeste Quartal seiner Geschichte, wie die Fluggesellschaft am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Doch Fliegen bleibe teuer, warnte Vorstandschef Carsten Spohr die Kundschaft angesichts unsicherer Weltlage, knapper Flugzeuge, begrenzter Abfertigungskapazitäten und teuren Kerosins.

An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an: Die Lufthansa-Aktie legte zeitweise um achteinhalb Prozent zu. Am Nachmittag war sie mit einem Plus von gut siebeneinhalb Prozent auf 7,073 Euro zweitstärkster Gewinner im MDax , dem Index der mittelgroßen Werte. Dennoch wurde das Papier noch rund neun Prozent billiger gehandelt als zum Jahreswechsel.

"Die Ticketpreise bleiben hoch - wie andere Preise auch", sagte Spohr nach starken Buchungen für das laufende Schlussquartal. Im dritten Vierteljahr 2023 hat Lufthansa für jedes Ticket im Schnitt 25 Prozent mehr erlöst als im Sommer 2019. In der Größenordnung soll es auch im kommenden Jahr weitergehen. Nur rund um die Pleite von Air Berlin im Jahr 2017, als die größte innerdeutsche Konkurrentin kurzfristig weggefallen war, hatte Lufthansa im Tagesgeschäft noch mehr verdient.

Im dritten Quartal 2023 steigerte der Konzern seinen Umsatz im Jahresvergleich um acht Prozent auf den Rekordwert von knapp 10,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Lufthansa knapp 1,2 Milliarden Euro, fast anderthalb Mal so viel wie ein Jahr zuvor. Die Zahl der Passagiere kletterte in der Jahresfrist von 33 Millionen auf 38 Millionen.

Wegen der stark gestiegenen Kerosinkosten traute sich der Vorstand aber nicht, seine Prognose für den operativen Jahresgewinn von mindestens 2,6 Milliarden Euro noch einmal anzuheben. Nur 2017 und 2018 hatten die Frankfurter mehr verdient. Analysten erwarten für die kommenden Jahre allerdings nur leichte Gewinnsteigerungen.

Weitere Unsicherheiten liegen in der geopolitischen Lage, wenngleich die aktuelle Krise in Nahost bei der Lufthansa-Gruppe nur zu einem kurzen Buchungsrückgang geführt hat. Getragen wird die Nachfrage weiterhin von Privatreisenden mit Weihnachten als nächstem Höhepunkt. "Ab Mitte Dezember wird es wieder eng an Bord", prognostizierte Spohr. Für das kommende Jahr rechnet das Management auch wieder mit stärkerer Nachfrage von Geschäftsreisenden vor allem Richtung Asien.

Der Konzern will sich nach Spohrs Worten unabhängiger machen vom deutschen Heimatmarkt, aus dem aktuell nur noch ein Viertel des Umsatzes stammt. Zu dieser Strategie gehört auch der geplante Einstieg bei der italienischen Staatsairline Ita, zu dem man in konstruktiven Gesprächen mit der EU-Kommission sei. Dort werde immer besser verstanden, dass man im Luftverkehr wie bei Rüstung oder Energie darauf achten müsse, die europäischen Unternehmen im globalen Maßstab wettbewerbsfähig zu halten, sagte Spohr.

Wie die gesamte Branche kämpft Lufthansa im täglichen Betrieb immer noch mit den Folgen der Corona-Krise. Die deutschen Drehkreuze sind immer noch nicht so leistungsfähig wie vor der Pandemie, so dass Lufthansa im kommenden Jahr ihr Angebot nur auf 95 Prozent des Vorkrisenniveaus steigern kann. 2023 will sie bei 85 Prozent landen.

Die Auslieferung neuer Jets von Boeing (NYSE:BA) und Airbus (EPA:AIR) verzögert sich, so dass die neue Business-Kabine auf der Langstrecke nun erst im Sommer 2024 kommen soll. Vom kommenden Jahr an müssen auch 64 bereits aktive Mittelstrecken-Airbus-Maschinen monatelang in die Wartung, weil der Motorenhersteller Pratt & Whitney die Triebwerke wegen Materialmängeln zurückgerufen hat.

Spohr zeigte sich optimistisch, den Ausfall von durchschnittlich 20 Maschinen pro Tag kompensieren zu können, aber eins ist für ihn sonnenklar: "Überkapazitäten sind in den nächsten Jahren ausgeschlossen." Neben Kompensationszahlungen von Pratt & Whitney setzt der Konzern auf die Fähigkeiten der Wartungstochter Lufthansa Technik, die zudem als Auftragnehmer anderer Airlines kräftig an der Krise mit weltweit 3000 betroffenen Triebwerken verdienen könnte.

Bereits im laufenden Jahr steuern die Hamburger auf ein operatives Rekordergebnis oberhalb des Vorjahreswerts von 554 Millionen Euro zu. Auch sämtliche Airlines der Gruppe tragen teils mit Rekordzahlen zum Ergebnis bei - auch die deutsche Direktflugtochter Eurowings schreibt dank einer starken Urlaubssaison nach neun Monaten schwarze Zahlen.

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