📢 ProPicks-KI: Die #1 Strategie, wenn Tech schwächelt. Im Juli: Doppelt so stark wie der S&P!Informieren

ROUNDUP: Börse von Hongkong will Metallbörse LME übernehmen

Veröffentlicht am 15.06.2012, 14:29
HONGKONG/LONDON (dpa-AFX) - Die Börse von Hongkong will sich mit der Übernahme der London Metal Exchange (LME) breiter und internationaler aufstellen. Für die nach gehandelten Tonnen größte Metallbörse der Welt werde 1,4 Milliarden Pfund (1,7 Milliarden Euro) in bar geboten, teilten die Hong Kong Stock Exchange (HKEx) und die LME am Freitag mit. Eine Rahmenvereinbarung haben beide Seiten bereits geschlossen.

'Die Akquisition der LME Holdings ist eine einzigartige Gelegenheit für uns, mit einem Schlag eine weltweite Führungsposition im Rohstoffmarkt zu erwerben', sagte der HKEx-Vorstandschef Charles Li. 'Dies steht in Einklang mit unserer Strategie, über das Geschäft mit Aktien und Aktienderivaten hinaus weiter zu expandieren und eröffnet beträchtliches Potenzial für Umsatzwachstum.' Für Hongkongs Börse, die mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet 12 Milliarden Euro zu den weltweit führenden Börsen zählt, wäre die Übernahme der LME die erste Akquisition außerhalb Chinas. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung der Deutschen Börse liegt bei knapp 8 Milliarden Euro, die der NYSE Euronext bei 5 Milliarden Euro.

LME-VERWALTUNGSRAT EMPFIEHLT DIE ANNAHME

Der Verwaltungsrat der 135 Jahre alten LME unterstützt das Gebot. Er empfiehlt den Anteilseignern die Annahme der Offerte, über die Ende Juli während einer außerordentlichen Aktionärsversammlung abgestimmt werden soll. 'Der vorgeschlagene Zusammenschluss wird die Zukunft der LME auch für die nächsten 135 Jahre sichern', sagte LME-Vorstandschef Martin Abbott. Beide Börsen betonten, dass die Marke LME bestehen bleibe. Das Geschäftsmodell der Metallbörse solle beibehalten und durch die Errichtung eines eigenen Clearinghauses weiter ausgebaut werden.

Wenn die britische Finanzmarktaufsicht (FSA) zustimmt, soll die Übernahme im vierten Quartal 2012 abgeschlossen sein. Im dritten Jahr nach der Transaktion soll die LME dann erstmals zur Ergebnissteigerung der Unternehmensgruppe beitragen.

'KULTURELLE ÄHNLICHKEITEN NÜTZLICH'

Nach Ansicht von Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade ist diese Übernahmevariante deshalb besonders interessant, 'weil hier eine neue Achse Asien/Europa aufgemacht wird und die asiatischen Börsenhandelsplätze zu den zukunftsträchtigsten zählen'. Der mögliche Zusammenschluss sei aus diesem Grund und wegen der kulturellen Ähnlichkeiten sinnvoll. 'Hongkong war eine ehemalige Kronkolonie von England und ist dadurch stark von den Engländern geprägt', sagte er. Unterschiede in der kulturellen Denkweisen, die schon so manche Fusionsversuche zerstört haben, dürften daher kaum eine Gefahr sein.

Die Deutsche Börse versucht seit geraumer Zeit ebenfalls, in Asien Fuß zu fassen. Das starke Wachstum macht diese Region auch zum erklärten Ziel des deutschen Marktbetreibers. Allerdings sind die bisherigen Schritte noch klein. So schlossen die Deutschen eine Kooperation über ein Handelsprodukt mit der koreanischen Börse und bauten eine Niederlassung in Singapur auf. Zudem hat die Abwicklungstochter Clearstream bereits 1990 eine Repräsentanz in Hongkong eröffnet. Geplant ist zudem, bis 2016 den Umsatzanteil von Clearstream in Asien von derzeit 20 Prozent auf 30 Prozent zu erhöhen. Anteilskäufe oder gar Übernahmen von Börsen hingegen gelten aufgrund der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen als nahezu unmöglich./ck/stb/stw

--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.