Sichern Sie sich 40% Rabatt
🚨 Volatile Märkte? Keine Sorge! Wir haben die Perlen für Ihr Portfolio!
Jetzt Aktien finden

ROUNDUP: Habeck schlägt neuen China-Kurs ein - Wirtschaft: Breiter aufstellen

Veröffentlicht am 11.11.2022, 11:09
Aktualisiert 11.11.2022, 11:15
© Reuters

BERLIN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will auch als Lehre aus dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine einen neuen Kurs gegenüber China einschlagen. Auch Wirtschaftsverbände machten deutlich, einstige Abhängigkeiten zum Beispiel bei wichtigen Rohstoffen müssten vermieden, Lieferwege breiter aufgestellt und neue Märkte erschlossen werden. Die Bundesregierung will mit dem Instrument von Investitionsgarantien milliardenschwere deutsche Auslandsinvestitionen verstärkt in Märkte abseits von China lenken.

Kurz vor einer Asien-Pazifik-Konferenz der deutschen Wirtschaft in Singapur mit Habeck (Grüne) sowie Kanzler Olaf Scholz (SPD) verständigte sich die Bundesregierung auf Vorschlag von Habeck auf einen Grundsatzbeschluss, um Investitionsgarantien zu überarbeiten. Das verlautete aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums.

Mit diesen Garantien des Bundes können deutsche Unternehmen Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern gegen politische Risiken absichern, wie etwa Enteignungen oder Kapital- und Transferbeschränkungen.

Bei der Überarbeitung der Investitionsgarantien ist es das Ziel der Bundesregierung, deutschen Unternehmen noch "wirkungsvoller" dabei zu helfen, Projekte auch in solchen Staaten umzusetzen, die bisher nicht im Fokus der Wirtschaft standen - die aber großes Potenzial bieten. Geplant sind dafür günstigere Garantiekonditionen, um die Anreize für Investitionen in diese Staaten zu bieten, wie es hieß. Zugleich sollen sogenannte Deckungskonditionen in solchen Staaten verschärft werden, in denen es zu einer "übermäßigen Ballung" an abgesicherten Projekten gekommen sei, hieß es mit Blick auf China.

Im vergangenen Jahr vergab die Bundesrepublik Investitionsgarantien in Höhe von 2,6 Milliarden Euro, etwa das Dreifache des Vorjahresvolumens, wie der Jahresbericht des Wirtschaftsministeriums zeigt. Erneut belege China bei den Anlageländern den ersten Rang. Insgesamt hat sich die deutsche Wirtschaft derzeit Investitionen von rund 29 Milliarden Euro über den Staat absichern lassen.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Zuvor war schon bekannt geworden, dass Habeck Übernahmen deutscher Firmen in Schlüsseltechnologien etwa durch chinesische Investoren erschweren will. Die Bundesregierung erarbeitet derzeit eine neue China-Strategie.

Abhängigkeiten von fossilen Energien aus Russland haben eine breite Debatte darüber ausgelöst, wie etwa bei Rohstoffen wirtschaftliche Abhängigkeiten von China verringert werden können. China steht zudem wegen Menschenrechtsverletzungen, wegen des Säbelrasselns gegenüber Taiwan und des forscheren außenpolitischen Auftretens in der Kritik.

Bei der Wirtschaftskonferenz am Sonntag und Montag in Singapur geht es daher um verstärkte Handelsbeziehungen zu anderen Ländern im asiatisch-pazifischen Raum, wie Wirtschaftsverbände deutlich machten. Die Bundesregierung und die EU sollten sich für den raschen Abschluss von Handelsabkommen mit Ländern wie Indonesien, Indien und Thailand einsetzen. Der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Dirk Jandura, brachte es so auf den Punkt: "Asien ist mehr als nur China."

Siemens (ETR:SIEGn) -Chef Roland Busch, Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, sagte, ein zentrales Thema der Konferenz werde die Diversifizierung sein - mit dem Ziel, Abhängigkeiten zu reduzieren und einseitige Risiken zu vermeiden. Asien-Pazifik sei die wichtigste außereuropäische Region für deutschen Handel und Investitionen.

Industriepräsident Siegfried Russwurm sagte: "Die Lehre aus dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist, einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden." Eine diversifizierte Wirtschaft reduziere das Risiko für Unternehmen und Volkswirtschaften insbesondere in Krisensituationen.

Der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Volker Treier, sagte: "Auch wenn der Aufbau neuer Produktionsstätten und Lieferantenstrukturen sehr zeit- und kostenintensiv ist: Es ist das drängende Thema der deutschen Außenwirtschaft, sich stärker den Märkten Asien-Pazifiks auch jenseits von China zu stellen."

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

China dürfte aber auch weiter eine wichtige Rolle für die deutsche Wirtschaft spielen. In einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" von mehreren Top-Managern wie Busch, BASF (ETR:BASFN) -Chef Martin Brudermüller oder Schaeffler (ETR:SHA_p) -Chef Klaus Rosenfeld heißt es: "Trotz aller Herausforderungen Chinas und mit China sind wir davon überzeugt, dass dessen grundsätzliche Wachstumsdynamik bestehen bleibt. Ein Rückzug aus China würde uns von diesen Chancen abschneiden." Die Präsenz deutscher Unternehmen in China sicherten Arbeitsplätze in Deutschland. Die Manager sprachen sich aber unter anderem mit Blick auf Taiwan und die Menschenrechtssituation in der Provinz Xinjiang dafür aus, die Beziehungen neu zu justieren.

Wie der DIHK unter Verweis auf eine Umfrage mitteilte, sehen Firmen zahlreiche Vorteile an ihren Standorten in Asien. So steche in der Region das Lieferantennetzwerk als zentraler Standortvorteil heraus, das gelte vor allem in China. Die Firmen schätzen dort auch die im Vergleich zu Europa niedrigeren Energiekosten.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.