TOKIO (dpa-AFX) - Japan macht im Kampf gegen die Deflation und ein schwaches Wirtschaftswachstum weiter Boden gut. Im November sind die Verbraucherpreise erneut spürbar gestiegen. Am Freitag bezifferte die Regierung in Tokio den jährlichen Preisanstieg ohne die Berücksichtigung von frischen Lebensmitteln auf 1,2 Prozent. Im Vormonat hatte die Inflationsrate in dieser Abgrenzung nur bei 0,9 Prozent gelegen. Es war bereits der sechste Anstieg der Teuerung in Folge, wobei Experten eine Rate von 1,1 Prozent erwartet hatten.
In der Vergangenheit litt Japan unter einer Deflation, bei der Waren und Dienstleistungen fortwährend billiger wurden und so die Volkswirtschaft insgesamt lähmten. Seit Mitte des Jahres beginnen die Preise aber wieder spürbar anzuziehen. Bei der sogenannten Kerninflation, die den Preisauftrieb ohne die stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiekosten zeigt, lag die Teuerung den Angaben zufolge bei 0,6 Prozent und damit doppelt so hoch wie im Vormonat.
Für den Großraum Tokio, wo die Preisdaten einen Monat früher vorliegen, meldete die japanische Regierung für Dezember allerdings nur noch eine Kerninflationsrate von 0,3 Prozent. Insgesamt lag die Teuerungsrate hier bei 0,9 Prozent.
POSITIVE ENTWICKLUNG AUCH BEI DER INDUSTRIEPRODUKTION
Eine positive Entwicklung zeigte sich auch bei der japanischen Industrieproduktion, die im November im Vergleich zum Vormonat erneut zulegte. Hier meldete das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie nach vorläufigen Zahlen einen Zuwachs um 0,1 Prozent. Damit stieg die Produktion im nunmehr dritten Monat in Folge. Allerdings hatten Volkswirte nach kräftigen Zuwächsen im September und Oktober einen stärkeren Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Die Arbeitslosenquote lag im November weiter unverändert bei 4,0 Prozent.
In Japan versucht die Regierung mit einem Bündel an Maßnahmen, die Konjunktur stärker in Schwung zu bringen. Unter anderem überschwemmt die Notenbank des Landes seit April die Wirtschaft mit billigem Geld, um Japan aus der langen Deflationsphase zu führen. Die Strategie ist Teil der Wirtschaftspolitik von Regierungschef Shinzo Abe, für die sich die Bezeichnung 'Abenomics' eingebürgert hat. Unter Experten gilt diese Strategie als umstritten - sie glauben, dass die Maßnahmen nur kurzfristig Erfolg haben.
YEN FÄLLT AUF 5-JAHRESTIEF
Nach der Veröffentlichung der Daten ging der japanische Aktienmarkt nahezu unverändert aus dem Handel, und Nikkei-225-Index schloss bei 16 178,94 Punkten. Mit der Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik der Bank of Japan rutschte der japanische Yen allerdings auf den tiefsten Stand seit über fünf Jahren. In der Nacht zum Freitag mussten für einen US-Dollar zeitweise 105 Yen bezahlt werden. Im Handel mit der US-Währung erreichte der Yen damit den niedrigsten Wert seit Oktober 2008.
Nachdem die US-Notenbank in der Woche vor Weihnachten eine geldpolitische Wende eingeläutet hatte und die Dollarflut zumindest ein wenig eindämmen will, rechnen Experten in Japan mit einer noch expansiveren Ausrichtung der Geldpolitik. Dadurch dürfte die Währung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter abwerten und auch ein Stück weit die Rolle als 'sicherer Hafen' einbüßen./jkr/zb
In der Vergangenheit litt Japan unter einer Deflation, bei der Waren und Dienstleistungen fortwährend billiger wurden und so die Volkswirtschaft insgesamt lähmten. Seit Mitte des Jahres beginnen die Preise aber wieder spürbar anzuziehen. Bei der sogenannten Kerninflation, die den Preisauftrieb ohne die stark schwankenden Nahrungsmittel- und Energiekosten zeigt, lag die Teuerung den Angaben zufolge bei 0,6 Prozent und damit doppelt so hoch wie im Vormonat.
Für den Großraum Tokio, wo die Preisdaten einen Monat früher vorliegen, meldete die japanische Regierung für Dezember allerdings nur noch eine Kerninflationsrate von 0,3 Prozent. Insgesamt lag die Teuerungsrate hier bei 0,9 Prozent.
POSITIVE ENTWICKLUNG AUCH BEI DER INDUSTRIEPRODUKTION
Eine positive Entwicklung zeigte sich auch bei der japanischen Industrieproduktion, die im November im Vergleich zum Vormonat erneut zulegte. Hier meldete das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie nach vorläufigen Zahlen einen Zuwachs um 0,1 Prozent. Damit stieg die Produktion im nunmehr dritten Monat in Folge. Allerdings hatten Volkswirte nach kräftigen Zuwächsen im September und Oktober einen stärkeren Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Die Arbeitslosenquote lag im November weiter unverändert bei 4,0 Prozent.
In Japan versucht die Regierung mit einem Bündel an Maßnahmen, die Konjunktur stärker in Schwung zu bringen. Unter anderem überschwemmt die Notenbank des Landes seit April die Wirtschaft mit billigem Geld, um Japan aus der langen Deflationsphase zu führen. Die Strategie ist Teil der Wirtschaftspolitik von Regierungschef Shinzo Abe, für die sich die Bezeichnung 'Abenomics' eingebürgert hat. Unter Experten gilt diese Strategie als umstritten - sie glauben, dass die Maßnahmen nur kurzfristig Erfolg haben.
YEN FÄLLT AUF 5-JAHRESTIEF
Nach der Veröffentlichung der Daten ging der japanische Aktienmarkt nahezu unverändert aus dem Handel, und Nikkei-225-Index
Nachdem die US-Notenbank in der Woche vor Weihnachten eine geldpolitische Wende eingeläutet hatte und die Dollarflut zumindest ein wenig eindämmen will, rechnen Experten in Japan mit einer noch expansiveren Ausrichtung der Geldpolitik. Dadurch dürfte die Währung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter abwerten und auch ein Stück weit die Rolle als 'sicherer Hafen' einbüßen./jkr/zb