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ROUNDUP: Vitesco mit Optimismus für Gesamtjahr - Schaeffler-Angebot im Fokus

Veröffentlicht am 14.11.2023, 11:11
Aktualisiert 14.11.2023, 11:15
© Reuters

REGENSBURG (dpa-AFX) - Der vor der Übernahme durch Schaeffler (ETR:SHA_p) stehende Autozulieferer Vitesco (ETR:VTSCn) hat im dritten Quartal dank besseren Abschneidens im Kerngeschäft deutlich mehr operativen Gewinn gemacht als erwartet. Für das Gesamtjahr sieht das Management um Chef Andreas Wolf den Trend zum oberen Ende der Prognosespanne für die operative Marge. Mit Blick auf die für Mittwoch erwarteten Angebotsunterlagen von Schaeffler machte Wolf indes klar, dass er den avisierten Preis von 91 Euro aus mittel- bis langfristiger Sicht für zu gering hält. Die Vitesco-Aktie legte am Dienstag um 0,4 Prozent auf 93,10 Euro zu.

Das im MDax notierte Papier gehört in diesem Jahr mit einem Plus von über 70 Prozent zur Spitzengruppe im Index mittelgroßer börsennotierter Firmen. Das liegt auch am angekündigten Übernahmeangebot durch den fränkischen Autozulieferer - aber auch zuvor hatte Vitesco bei einem Kursniveau um die 75 Euro ordentlich zugelegt seit Jahresbeginn. Trotz höherer Investitionen habe der Konzern starke Barmittelzuflüsse erreicht, lobte Goldman-Sachs-Analyst George Galliers.

Einige Anleger schienen noch auf ein erhöhtes Angebot von Schaeffler zu spekulieren, sagte Wolf zur Kursentwicklung in einer Videokonferenz am Dienstag. Bedeutende Investoren von Vitesco wie David Einhorn vom Finanzinvestor Greenlight Capital hatten ihrem Ärger über das ihrer Meinung nach zu geringe Angebot von Schaeffler auch öffentlich Luft gemacht.

Mittel- bis längerfristig sei der Preis aus seiner Sicht nicht ausreichend, sagte auch Wolf. "Langfristig wäre der Aktienkurs - glaube ich - deutlich über die 91 Euro hinausgegangen", sagte der Manager. Ähnlich skeptisch hatte er sich zuvor in einem Gespräch mit dem "Handelsblatt" geäußert. Aufsichtsrat und Vorstand von Vitesco würden sich nach Erhalt der Angebotsunterlage stärker inhaltlich dazu äußern, wie sie die Lage einschätzen, fügte Wolf in der Videokonferenz an.

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Knapp 50 Prozent der Anteile von Vitesco gehören bereits der Industriellenfamilie Schaeffler, die über ihren Autozulieferer mit dem Familiennamen das Angebot für Vitesco lancieren und die Firmen danach zusammenlegen will. Zusätzlich hat sich die Familie bereits über Finanzinstrumente weitere Stimmrechte gesichert, sodass ihr rund 59 Prozent zuzurechnen sind.

Eine Mindestannahmeschwelle für das Angebot ist nicht vorgesehen, für den Zusammenschluss müsste allerdings auf einer Hauptversammlung eine Mehrheit von 75 Prozent der Stimmrechte zusammenkommen. Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld machte zuletzt keine Anstalten, beim Preis nachzubessern - man sei auf Kurs und sehe keinen Bedarf für Änderungen.

Hintergrund des Übernahmeangebots ist vor allem die bereits starke Ausrichtung der Regensburger auf Elektroautokomponenten, wo der Getriebe- und Motorteilespezialist Schaeffler noch Lücken aufweist. Im deutlich wachsenden Zukunftsgeschäft mit Elektroautoteilen reduzierte Vitesco im Quartal die Verluste weiter. Wolf will hier nach wie vor kommendes Jahr die operative Gewinnschwelle erreichen. Von den im Quartal hereingeholten Aufträgen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro waren etwa 60 Prozent für Elektrifizierungsprodukte bestimmt. Im umsatzmäßig noch dominierenden Geschäft mit Verbrennerantrieben besserte sich die Lage ebenfalls.

So konnte Vitesco im dritten Quartal insgesamt das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast drei Viertel auf 76,4 Millionen Euro steigern. Analysten hatten weniger erwartet. Die entsprechende operative Marge legte um 1,5 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent zu.

Die neue Finanzchefin Sabine Nitzsche sprach von erfolgreich abgeschlossenen Verhandlungen zur Weitergabe von Mehrkosten an die Kunden - das werde sich auch im vierten Quartal zeigen. Zudem hätten in ungefähr gleicher Größenordnung Kostensenkungen gewirkt. Nach derzeitigem Stand werde die Profitabilität des Gesamtjahres am oberen Ende der Prognosepanne erwartet, sagte Nitzsche. Die Bandbreite für die bereinigte operative Marge liegt bei 2,9 bis 3,4 Prozent. Analysten hatten bisher im Schnitt etwa 3,2 Prozent auf dem Zettel.

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Auch unter dem Strich fuhren die Regensburger diesmal einen Gewinn ein. Hier drehte der Konzern den Verlust von vor einem Jahr (-13,8 Mio Euro) in einen Überschuss von 30,3 Millionen Euro. Der Umsatz ging allerdings von 2,3 Milliarden Euro auf 2,2 Milliarden Euro zurück. Das liege vor allem am planmäßigen Abbau von Nicht-Kerngeschäften. Währungs- und portfoliobereinigt sei der Erlös um 1,1 Prozent gestiegen.

Wegen Schwächen in China und wegen Wechselkursbelastungen geht Nitzsche beim Jahreserlös nun eher vom unteren Ende der Jahresbandbreite von 9,2 bis 9,7 Milliarden Euro aus. Die mittelfristigen Ziele bestätigte das Management. Die Wachstumsambitionen bei Elektroprodukten seien durch Aufträge gedeckt, sagte Wolf.

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