STRALSUND (dpa-AFX) - Rund 140 Mitarbeiter der P+S-Werften müssen um ihre angesparten Ansprüche für die Altersteilzeit in Höhe von insgesamt 3,8 Millionen Euro bangen. Grund ist nach Angaben der IG Metall eine Schlamperei der alten Geschäftsführung. Diese habe es versäumt, einen Treuhandvertrag für den Fall einer Insolvenz abzuschließen, sagte der IG-Metall-Beauftragte Guido Fröschke am Dienstag. 'Da hat jemand seinen Job nicht richtig gemacht.' Die Versicherung, bei der das Guthaben für den Insolvenzfall versichert ist, weigere sich, ohne Treuhandvertrag das Geld auszuzahlen. Grüne und Linke kündigten inzwischen an, die Vorgänge im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss aufklären lassen zu wollen.
Angesichts der sich zuspitzenden Lage auf den zahlungsunfähigen Werften forderte die IG Metall von der EU, einen Massekredit für den Weiterbau an den unfertigen Schiffen zu gewähren. 'Die Werften brauchen das Geld, um bestehende Aufträge wie das Offshore-Konstruktionsschiff abarbeiten zu können', sagte IG-Metall-Chef Meinhard Geiken. Der Weiterbau bedeute Arbeit für etwa 500 Werftler - vor allem in Stralsund. Geiken forderte die Landesregierung auf, auf eine Genehmigung zu dringen.
Am 31. Oktober läuft das Insolvenzausfallgeld für die 1750 Beschäftigten der P+S-Werften aus. Rund 1050 von 1250 Mitarbeiter in Stralsund sowie 110 Wolgaster Beschäftigte wechseln zum 1. November in die Transfergesellschaft. Dort sollen sie auf neue Aufgaben vorbereitet werden.
Um das Problem des Altersteilzeitgeldes zu klären, hat die IG Metall einen Kieler Anwalt beauftragt. Dieser soll das Geld über die Manager-Haftpflichtversicherung der damals verantwortlichen P+S-Führung beim zuständigen Arbeitsgericht in Stralsund einklagen. Wegen des fehlenden Treuhandvertrages geht das Geld jetzt in die Insolvenzmasse der P+S-Werften ein, wie ein Sprecher des Insolvenzverwalters Berthold Brinkmann sagte.
100 älteren Mitarbeitern, die bereits in der Freistellungsphase sind, droht nun die Arbeitslosigkeit. Weitere 40 Mitarbeiter, die sich in der Arbeitsphase der Altersteilzeit befinden, gehen voraussichtlich in die Transfergesellschaft. Aber auch ihnen drohten hohe Verluste, weil sie bereits Geld für die Freistellungsphase angespart hatten, sagte Fröschke. 'Die Leute sind völlig enttäuscht.' Am Mittwoch plant die IG Metall eine Informationsveranstaltung mit den 140 Mitarbeitern, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Den Verlust des Altersteilzeitgeldes wollen Linke und Grüne zum Thema im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss machen. Linken-Fraktionschef Helmut Holter forderte am Dienstag Aufklärung darüber, inwieweit die Kontrollgremien, in denen die Landesregierung vertreten war, über die Vorgänge informiert waren. 'Es ist skandalös, dass die Menschen, die für ihr Alter gespart haben, jetzt womöglich wegen vermeidbarer Fehler den Gang zum Arbeitsamt antreten müssen', sagte Holter. Für das Grünen-Mitglied im Untersuchungsausschuss, Johannes Saalfeld, deutet der Vorgang darauf hin, dass das Agieren der ehemaligen Geschäftsführung viel zu lange hingenommen worden sei. Dafür trügen auch die Aufsichtsgremien Mitverantwortung, in denen die Landesregierung vertreten war./mrt/DP/wiz
Angesichts der sich zuspitzenden Lage auf den zahlungsunfähigen Werften forderte die IG Metall von der EU, einen Massekredit für den Weiterbau an den unfertigen Schiffen zu gewähren. 'Die Werften brauchen das Geld, um bestehende Aufträge wie das Offshore-Konstruktionsschiff abarbeiten zu können', sagte IG-Metall-Chef Meinhard Geiken. Der Weiterbau bedeute Arbeit für etwa 500 Werftler - vor allem in Stralsund. Geiken forderte die Landesregierung auf, auf eine Genehmigung zu dringen.
Am 31. Oktober läuft das Insolvenzausfallgeld für die 1750 Beschäftigten der P+S-Werften aus. Rund 1050 von 1250 Mitarbeiter in Stralsund sowie 110 Wolgaster Beschäftigte wechseln zum 1. November in die Transfergesellschaft. Dort sollen sie auf neue Aufgaben vorbereitet werden.
Um das Problem des Altersteilzeitgeldes zu klären, hat die IG Metall einen Kieler Anwalt beauftragt. Dieser soll das Geld über die Manager-Haftpflichtversicherung der damals verantwortlichen P+S-Führung beim zuständigen Arbeitsgericht in Stralsund einklagen. Wegen des fehlenden Treuhandvertrages geht das Geld jetzt in die Insolvenzmasse der P+S-Werften ein, wie ein Sprecher des Insolvenzverwalters Berthold Brinkmann sagte.
100 älteren Mitarbeitern, die bereits in der Freistellungsphase sind, droht nun die Arbeitslosigkeit. Weitere 40 Mitarbeiter, die sich in der Arbeitsphase der Altersteilzeit befinden, gehen voraussichtlich in die Transfergesellschaft. Aber auch ihnen drohten hohe Verluste, weil sie bereits Geld für die Freistellungsphase angespart hatten, sagte Fröschke. 'Die Leute sind völlig enttäuscht.' Am Mittwoch plant die IG Metall eine Informationsveranstaltung mit den 140 Mitarbeitern, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Den Verlust des Altersteilzeitgeldes wollen Linke und Grüne zum Thema im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss machen. Linken-Fraktionschef Helmut Holter forderte am Dienstag Aufklärung darüber, inwieweit die Kontrollgremien, in denen die Landesregierung vertreten war, über die Vorgänge informiert waren. 'Es ist skandalös, dass die Menschen, die für ihr Alter gespart haben, jetzt womöglich wegen vermeidbarer Fehler den Gang zum Arbeitsamt antreten müssen', sagte Holter. Für das Grünen-Mitglied im Untersuchungsausschuss, Johannes Saalfeld, deutet der Vorgang darauf hin, dass das Agieren der ehemaligen Geschäftsführung viel zu lange hingenommen worden sei. Dafür trügen auch die Aufsichtsgremien Mitverantwortung, in denen die Landesregierung vertreten war./mrt/DP/wiz