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ROUNDUP/Hohe Materialkosten und Zinsen: Vonovia will weniger investieren

Veröffentlicht am 04.11.2022, 11:28
Aktualisiert 04.11.2022, 11:30
© Reuters.
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BOCHUM (dpa-AFX) - Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia (ETR:VNAn) will im kommenden Jahr angesichts hoher Zinsen und Baukosten deutlich weniger in Modernisierung und Neubau investieren als bisher. 2023 sollen es nur noch 850 Millionen Euro sein. Bereits im laufenden Jahr will das Unternehmen hier zudem weniger Geld in die Hand nehmen als zuletzt noch avisiert. Für 2022 plant Vonovia nun Investitionen in Höhe von bis zu 1,4 Millionen Euro, wobei etwas mehr Geld in den Neubau fließen soll, wie das Dax-Unternehmen am Freitag in Bochum mitteilte. Inklusive der Instandsetzung will Vonovia im laufenden Jahr rund zwei Milliarden Euro stecken. Die Aktie legte am Vormittag um mehr als vier Prozent zu.

"Es macht keinen Sinn, bei der derzeitigen Unsicherheit der Zinsen, bei der Unsicherheit der Baukosten, bei der Unsicherheit der Förderprogramme und unserer eigenen Kapitalkosten ein großes Investitionsprogramm zu machen", sagte Unternehmenschef Rolf Buch am Freitag der Finanznachrichtenagentur dpa-AFX.

"Vor der Übernahme der Deutschen Wohnen haben wir weit über 1,4 Milliarden Euro investiert und dies in einen deutlich kleineren Bestand", erläuterte der Manager. Investitionen in den Neubau oder Modernisierung machten derzeit wirtschaftlich keinen Sinn.

Der Nebeneffekt sei, dass Vonovia höhere Barmittel habe und so mehr Schulden tilgen könnte. Die Prognose für das Investitionsprogramm 2023 markiere dabei aber keine Trendwende, wenngleich die Investitionen viel niedriger ausfallen sollen als noch 2022. "An unserem langfristigen Klimapfad halten wir unverändert und ausdrücklich fest", betonte Buch in einer Telefonkonferenz.

Buch wünscht sich zudem verbindliche Rahmenbedingungen durch die Politik und verlässliche Förderung, um Unsicherheiten bei Mietern und Vermietern zu reduzieren. Die Wohnungswirtschaft solle bei viel höheren Kosten für Material und Energie rund 150 Milliarden Euro pro Jahr in Neubau und Modernisierung investieren, dabei jedoch die Mieten bezahlbar halten. "Das ist eine Rechnung, die nicht aufgehen wird", sagte der Manager.

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Für das kommende Jahr zeigte sich Unternehmenschef Buch zuversichtlich. Das bereinigte Ebitda und der FFO sollen in etwa stabil bleiben. "Dies auch unter der Tatsache, dass wir von einem deutlich niedrigeren Bestand ausgehen", sagte er dpa-AFX. Vonovia will in den kommenden Jahren rund 66 000 Wohnungen verkaufen.

2023 dürfte der operative Gewinn - gemessen an der für die Immobilienbranche wichtigen Kenngröße FFO - aufgrund der Zins- und Steuerentwicklung leicht zurückgehen, teilte das im Dax notierte Unternehmen in Bochum mit. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll im Bestfall leicht über dem Vorjahreswert herauskommen.

Für 2022 peilt Vonovia weiter einen Zuwachs des operativen Ergebnisses auf 2,0 bis 2,1 Milliarden Euro nach 1,67 Milliarden Euro im Vorjahr an. Das bereinigte Ebitda soll von knapp 2,3 auf bis zu 2,85 Milliarden Euro steigen.

Derweil hat die Übernahme von Deutsche Wohnen (ETR:DWNG) Deutschlands größten Immobilienkonzern weiter angetrieben. Zudem profitiert das Unternehmen von seinen Neubauten. Die Jahresziele für Umsatz und Ergebnis bestätigte Vonovia am Freitag in Bochum.

"Die Auswirkungen des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine, steigende Zinsen, hohe Baukosten und der Fachkräftemangel stellen die Wohnungsbranche vor immense Herausforderungen", sagte Buch. Es gebe einen sich zuspitzenden Mangel an bezahlbaren Wohnungen, insbesondere in den großen Ballungsräumen.

Vonovia sei es auch in diesem Jahr gelungen, neue bezahlbare Wohnungen zu bauen, und den Bestand weiter energetisch zu sanieren. Es würde aber einer gemeinsamen Kraftanstrengung bedürfen, um auch in Zukunft in diesem Maß in Deutschland investieren zu können. Anderenfalls drohe die Wohnungsfrage zum sozialen Zündstoff der nächsten Dekade zu werden. Diese Herausforderungen könne die Immobilienwirtschaft nicht allein lösen.

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In den ersten neun Monaten 2022 legte der operative Gewinn (FFO) vor allem dank der Übernahme von Deutsche Wohnen im Jahresvergleich um 35 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro zu. Auch das Development-Geschäft entwickelte sich deutlich besser. Die Miete stieg per Ende September im Schnitt auf 7,47 Euro pro Quadratmeter - das waren 1,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zum Zuwachs trugen vor allem modernisierte Wohnungen bei.

Kosten für energetische Sanierungen wie etwa Wärmedämmung sowie den Austausch alter Heizungsanlagen und Fenster können Vermieter teilweise auf die Miete umlegen. In Deutschland betrug die durchschnittliche Miete per Ende September bei Vonovia 7,36 Euro pro Quadratmeter. Der Umsatz kletterte in den ersten neun Monaten um gut 31 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro.

Unterdessen sei die Integration der Deutsche Wohnen weit fortgeschritten, sagte Buch in der Telefonkonferenz. Zum Jahresende werde sie beendet sein. "Wir haben die Synergien bereits früher gehoben. Und sie werden höher ausfallen als erwartet", fügte er hinzu. Bis 2024 würden diese wie geplant 105 Millionen Euro betragen, in den Folgejahren kämen noch weitere 30 Millionen Euro hinzu.

Vonovia ist Europas größtes privates Wohnungsunternehmen. Der Konzern besitzt knapp 550 000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich. Hinzu kommen rund 72 400 verwaltete Wohnungen. Der Portfoliowert liegt bei etwa 99 Milliarden Euro.

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