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ROUNDUP/Immobilienkonzern Adler: Sonderuntersuchung dauert länger

Veröffentlicht am 11.03.2022, 09:46
Aktualisiert 11.03.2022, 10:00
© Reuters.
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LUXEMBURG/BERLIN (dpa-AFX) - Der Immobilienkonzern Adler Group (DE:ADJ) kommt nicht zur Ruhe. Die laufende Sonderuntersuchung zu den Vorwürfen der Investmentfirma Viceroy solle bis zum 25. März verlängert werden, hieß es in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Schreiben des neu gewählten Verwaltungsratsvorsitzenden Stefan Kirsten. Grund ist, dass verschiedene von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG untersuchte Komplexe noch nicht komplett abgearbeitet sind. An der Börse wurden die Nachrichten mit einem Kursabschlag quittiert. Kurz nach Handelsbeginn büßte die Adler-Aktie bis zu knapp fünf Prozent ein, konnte die Verluste aber rasch auf rund ein Prozent eindämmen.

Dem Schreiben zufolge können Vorwürfe mit Bezug auf Transaktionen mit angeblichen nahestehenden Personen wegen der derzeit verfügbaren Daten nicht widerlegt werden. Diese Untersuchungen würden daher fortgeführt. Die Vorwürfe zur Werthaltigkeit des Wohnimmobilienportfolios seien sämtlich widerlegt worden, teilte das Unternehmen weiter mit. Die Vorwürfe zum Entwicklungsportfolio hätten hingegen bislang nur teilweise widerlegt werden können. Wertdifferenzen beim Entwicklungsportfolio würden gemeinsam weiter untersucht.

Bei Viceroy handelt es sich um ein Vehikel des Leerkäufers Fraser Perring, der auch den inzwischen insolventen Finanzdienstleister Wirecard (DE:WDIG) früh mit Veröffentlichungen unter Druck gesetzt hatte. Gegen Adler hatte Viceroy erstmals Anfang Oktober schwere Vorwürfe erhoben - unter anderem mit Blick auf die Bewertung von Immobilienprojekten.

Der Kurs der Adler-Aktie war daraufhin deutlich abgesackt und hatte sich binnen weniger Tage fast halbiert. Auf mehrere Erholungsversuche folgten seitdem immer wieder Rückschläge - samt einem Kursrutsch bis auf 8,58 Euro Ende Januar. Kurz vor der Corona-Krise im Februar 2020 war das Papier zeitweise noch zu über 30 Euro gehandelt worden, Mitte 2018 hatten Anleger sogar mehr als 55 Euro für eine Adler-Aktie bezahlt.

Bei den Regeln zur Immobilienfinanzierung mit Fremdkapital sieht Adler unterdessen Grund zur Entwarnung. Den KPMG-Prüfern zufolge habe das Unternehmen nicht das zulässige Verhältnis zwischen dem Kreditvolumen und dem Marktwert der Immobilien überschritten, wie es in den Bedingungen der ausgegebenen Anleihen festgelegt worden war. Dies hätten die Berechnungen der Prüfer zum sogenannten Loan-to-Value-Verhältnis (LTV) ergeben - auf Basis von Bilanzdaten aus den Jahren 2019 und 2020. Diese Berechnungen sollen im Hinblick auf verschiedene Szenarien nun weiter verfeinert werden.

Verwaltungsratschef Kirsten rechnet damit, dass der Abschlussbericht der Untersuchung zeitnah nach dem Ende der verlängerten Frist vorgelegt wird. Der Jahresabschluss für 2021 solle dann in der letzten Aprilwoche veröffentlicht werden. Früheren Angaben zufolge sind die Ergebnisse der Untersuchung Voraussetzung dafür, dass KPMG das Testat für den Jahresabschluss erteilt.

Die Adler Group hat ihren rechtlichen Sitz in Luxemburg und ihren operativen Hauptsitz in Berlin. Das Unternehmen war aus dem Zusammenschluss von Ado Properties, Adler Real Estate (DE:ADLG) und dem Berliner Projektentwickler Consus Real Estate entstanden. Ado Properties hatte hierbei Adler Real Estate übernommen und dann Consus geschluckt.

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