ATHEN/BERLIN (dpa-AFX) - Europa schaut nervös auf Griechenland: Vor dem Hintergrund der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise in der Geschichte des Landes wählt Griechenland an diesem Sonntag ein neues Parlament. Angesichts einer drohenden Staatspleite stehen die knapp 9,7 Millionen Wahlberechtigten vor einer Richtungswahl. Letzte Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Befürwortern und Gegnern des Spar- und Reformkurses, den Konservativen und dem Bündnis der radikalen Linken, voraus.
Die Finanzmärkte waren vor der Wahl hypernervös, weil sowohl der Wahlausgang als auch die Folgen für die Weltwirtschaft schwer einzuschätzen sind. Auch wenn es offiziell keine Bestätigungen gab, stehen Politik und Notenbanken wohl bereit, auf einen möglichen Absturz der Märkte schnell zu reagieren. Allerdings wollte die Europäische Zentralbank am Freitag Berichte nicht bestätigen, die wichtigsten Notenbanken der Welt planten ein gemeinsames Vorgehen im Falle von Marktturbulenzen. 'Kein Kommentar', hieß es dazu knapp bei der EZB in Frankfurt.
Das neu gewählte Parlament muss dann über Einsparungen in Höhe von knapp 11.5 Milliarden Euro entscheiden. Für die europäischen Geldgeber ist dies die Voraussetzung für weitere Unterstützung und den Verbleib Griechenlands im Euroland. Während Konservative und Sozialisten einen Spar- und Reformkurs mit Lockerungen unterstützen, wollen die radikalen Linken und Kommunisten das Sparpaket einseitig aufkündigen.
Zur Wahl treten 21 Parteien an. Acht haben gute Chancen, die Drei-Prozent-Hürde zu überspringen und ins Parlament einzuziehen, unter ihnen auch die rassistische, ausländerfeindliche und ultrarechte Partei Goldene Morgenröte.
Das Wahlsystem ist eine Mischung aus einfacher und verstärkter Verhältniswahl, bei der die politisch stärkste Kraft begünstigt wird. 250 der 300 Sitze im Parlament werden mit einfacher Verhältniswahl verteilt. Die stärkste Partei bekommt dann einen Bonus von 50 Sitzen.
Die Abstimmung beginnt um 07.00 Uhr Ortszeit (06.00 MESZ). Die Wahllokale sollen um 19.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) schließen. Unmittelbar danach gibt es eine Prognose auf Grundlage von Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe. Mit ersten Hochrechnungen wird nach fortschreitender Auszählung gegen 19.30 MESZ gerechnet. Wahlexperten erwarten jedoch eine lange Nacht, weil nach Umfragen mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zu rechnen ist und keine Partei allein eine Mehrheit im Parlament schaffen dürfte./tt/hgo/da/DP/jsl
Die Finanzmärkte waren vor der Wahl hypernervös, weil sowohl der Wahlausgang als auch die Folgen für die Weltwirtschaft schwer einzuschätzen sind. Auch wenn es offiziell keine Bestätigungen gab, stehen Politik und Notenbanken wohl bereit, auf einen möglichen Absturz der Märkte schnell zu reagieren. Allerdings wollte die Europäische Zentralbank am Freitag Berichte nicht bestätigen, die wichtigsten Notenbanken der Welt planten ein gemeinsames Vorgehen im Falle von Marktturbulenzen. 'Kein Kommentar', hieß es dazu knapp bei der EZB in Frankfurt.
Das neu gewählte Parlament muss dann über Einsparungen in Höhe von knapp 11.5 Milliarden Euro entscheiden. Für die europäischen Geldgeber ist dies die Voraussetzung für weitere Unterstützung und den Verbleib Griechenlands im Euroland. Während Konservative und Sozialisten einen Spar- und Reformkurs mit Lockerungen unterstützen, wollen die radikalen Linken und Kommunisten das Sparpaket einseitig aufkündigen.
Zur Wahl treten 21 Parteien an. Acht haben gute Chancen, die Drei-Prozent-Hürde zu überspringen und ins Parlament einzuziehen, unter ihnen auch die rassistische, ausländerfeindliche und ultrarechte Partei Goldene Morgenröte.
Das Wahlsystem ist eine Mischung aus einfacher und verstärkter Verhältniswahl, bei der die politisch stärkste Kraft begünstigt wird. 250 der 300 Sitze im Parlament werden mit einfacher Verhältniswahl verteilt. Die stärkste Partei bekommt dann einen Bonus von 50 Sitzen.
Die Abstimmung beginnt um 07.00 Uhr Ortszeit (06.00 MESZ). Die Wahllokale sollen um 19.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MESZ) schließen. Unmittelbar danach gibt es eine Prognose auf Grundlage von Wählerbefragungen nach der Stimmabgabe. Mit ersten Hochrechnungen wird nach fortschreitender Auszählung gegen 19.30 MESZ gerechnet. Wahlexperten erwarten jedoch eine lange Nacht, weil nach Umfragen mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zu rechnen ist und keine Partei allein eine Mehrheit im Parlament schaffen dürfte./tt/hgo/da/DP/jsl