KIEW (dpa-AFX) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die geplanten neuen Energiesanktionen des Westens gegen russisches Öl als ein Zeichen der Unterstützung für sein vom Krieg gezeichnetes Land begrüßt. "Die Zeit für die Sanktionen ist längst überfällig", sagte der Staatschef in einem am Freitag in Kiew verbreiteten Video. "Die Sanktionen werden nicht nur den Fluss der Petro-Dollars und Gas-Euros nach Moskau begrenzen, sondern auch Gerechtigkeit wiederherstellen für alle Europäer, die von Russland erpresst werden, mit einer künstlich heraufbeschworenen Preiskrise auf dem Energiemarkt."
Die Gruppe der sieben führenden Industrienationen G7, darunter unter anderem Deutschland und Frankreich, wollen als wirtschaftsstarke Demokratien dafür sorgen, dass Russland weniger an seinem Öl verdient. Damit soll eine Finanzierungsquelle für den Krieg gegen die Ukraine ausgetrocknet werden. Das Ziel ist ein internationaler Preisdeckel auf Importe von russischem Öl. In einer gemeinsamen Erklärung forderten die G7-Finanzminister am Freitag alle ölimportierenden Länder auf, sich dieser Maßnahme anzuschließen. Russland verdient trotz eines US-Embargos gegen sein Öl weiter viel Geld mit dem "schwarzen Gold", das nach Indien verkauft wird.
Der Preisdeckel werde helfen, zivile Staaten und Energiemärkte vor der russischen Aggression im Energiesektor zu schützen, sagte Selenskyj. "Tatsächlich muss auch der Preis für russisches Gas gedeckelt werden." Er sei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dankbar für diesen Vorschlag, sagte der Staatschef in Kiew. Die Ukraine brauche die Unterstützung Europas und der Gesellschaften in den EU-Staaten. "Wir erinnern immer wieder daran, dass der Beistand für die Ukraine gleichzusetzen ist mit dem Schutz ganz Europas, der ganzen demokratischen Welt", sagte Selenskyj.