Von Geoffrey Smith
Investing.com - Die Aktienmärkte dürften sich nach ihrem Absturz am späten Dienstag wieder erholen, aber die Aktie, die diesen Kursrutsch verursacht hat - Moderna (NASDAQ:MRNA) - steht immer noch unter Druck, da der Hype um das experimentelle Covid-19 Medikament des Unternehmens nachlässt. Die Ölpreise konsolidieren in der Nähe der jüngsten Höchststände, nachdem die API-Daten einen Rückgang der US-Rohöllagerbestände zeigten, während zwei der größten Schwellenländer der Welt nun die neuen Corona-Hotspots sind. Großbritannien nahm zum ersten Mal Kredite zu negativen Zinssätzen auf, während Lowe (NYSE:LOW) und Target (NYSE:TGT) ihre Quartalszahlen veröffentlicht haben. Hier erfahren Sie, was Sie an den Finanzmärkten am Mittwoch, den 20. Mai wissen müssen.
1. Moderna-Hype lässt nach
Die Moderna-Aktien fallen vorbörslich weiter, nachdem eine renommierte US-Nachrichten-Website für Medizin sich kritisch gegenüber dem möglichen Corona-Impfstoff von der US-Biotech-Firma äußerte.
Die Website "Stat" argumentierte, dass die Pressemitteilung des Unternehmens vom Montag, die sich auf die von seinem experimentellen Medikament erzeugten Antikörper bezog, zu wenige Details enthielt und zu kurz gefasst war, um aussagekräftig zu sein.
Die Aktien von Moderna fielen im Zuge des Berichts um 10% und sind vorbörslich um weitere 3,2% gesunken. Dieser Schritt ist umso interessanter, da das Unternehmen den Anstieg des Aktienkurses nutzte, um über 1,3 Milliarden Dollar neues Eigenkapital zu erwerben.
2. Brasilien und Russland, die neuen Virus-Hotspots
Die neuen Hotspots der Covid-19-Pandemie sind zunehmend in den Schwellenländern zu finden.
Die tägliche Zahl der Todesopfer erreichte am Dienstag in Brasilien mit fast 1.200 einen neuen Höchststand, während Russland nach wie vor über 10.000 neue Fälle pro Tag meldet.
Russland kommt jetzt 300.000 bestätigte Corona-Fälle, während Brasilien laut den Johns-Hopkins-Daten bei 272.000 Infektionen liegt.
In beiden Ländern sind die Zahlen durch die Ungewissheit aufgrund der unzureichenden Tests undurchsichtig. Insbesondere Russland wurde kritisiert, weil das Land Tausende von Covid-19-Todesfällen auf andere Ursachen zurückführt. Der russische Premierminister Mikhail Mishustin kehrte erst kürzlich wieder in sein Amt zurück, nachdem er sich im März mit dem Virus infiziert hatte.
Die niederländische Regierung gab bekannt, dass es "plausibel" sei, dass sich ein Arbeiter auf einer Nerzfarm von einem der dortigen Tiere mit dem Virus angesteckt habe. Das wäre der erste bekannte Fall einer Übertragung auf den Menschen, durch eine andere Spezies als Fledermäuse.
3. US-Aktienmarkt erholt sich
Der US-Aktienmarkt dürfte deutlich höher in den Handel am Mittwoch starten und einen Teil seiner spätabendlichen Verluste vom Dienstag aufholen.
Der Dow Jones 30 Futures stieg um 278 Punkte oder 1,2%, während der S&P 500 Futures um 1,1% zulegte. Für den Nasdaq 100 Futures ging es um 1,0% nach oben.
Unternehmensseitig steht zur Wochenmitte das US-Pharmaunternehmen Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) im Fokus, nachdem man am Dienstag ankündigte, dass man den Verkauf von Babypuder in Nordamerika stoppen werde. Lowe's und Target werden mit der Vorlage ihrer Quartalsergebnisse ebenfalls im Interesse der Anleger stehen. Die Aktien von Lowe's stiegen vorbörslich um 11%, während Target um 0,7% fiel.
Am Mittwochabend werden die Protokolle der Federal Reserve veröffentlicht.
4. Großbritannien begibt erste Anleihe mit Negativzinsen
Die britische Regierung hat zum ersten Mal überhaupt Anleihen zu einem negativen Zinssatz begeben, da die Spekulationen über eine weitere Senkung der offiziellen Zinssätze der Bank of England zunehmen.
Das Finanzministerium begab dreijährige Anleihen zu einer Durchschnittsrendite von -0,003%, und zwar nur wenige Stunden vor einer Rede des Gouverneurs der Bank of England, Andrew Bailey. Es wird erwartet, dass der Notenbankchef die Spekulationen auf Negativzinsen bestätigen wird.
Der Chefökonom der Bank, Andrew Haldane, und andere Mitglieder des Geldpolitischen Rates haben diese Maßnahme bereits angedeutet.
Das Pfund Sterling blieb weitgehend stabil bei 1,2264 Dollar. Die Schocknachricht des Turbinenherstellers Rolls Royce (LON:RR), der 1/5 seiner Belegschaft entlassen wird, löste keine Kursreaktion am Devisenmarkt aus.
5. Ölpreise robust nach API-Daten
Die Ölpreise stabilisieren sich in der Nähe der jüngsten Hochs, nachdem das American Petroleum Institute schätzte, dass die Rohöllagerbestände letzte Woche um 4,8 Millionen Barrel gefallen sind - es war der erste Rückgang seit März und der größte Abbau seit Ende Dezember.
Die Daten untermauerten die Argumente, dass der globale Markt wieder ins Gleichgewicht kommt, da der Brennstoffverbrauch zunimmt und die Produzenten ihre Fördermengen einschränken. Reuters berichtete bereits zuvor, dass Russlands Öl- und Kondensatausstoß in den ersten beiden Maiwochen um fast 2 Millionen Barrel pro Tag unter dem Niveau vom April lag.
Die US-Regierungsdaten zu den Rohöllagerbeständen werden wie üblich um 16.30 Uhr veröffentlicht.
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