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US-Anleiherenditen erreichen 4 %, Eurozonen-VPI auf Rekordniveau, Salesforce hebt ab

Veröffentlicht am 02.03.2023, 13:32
© Reuters.
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Von Geoffrey Smith

Investing.com – Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen ist zum ersten Mal seit über drei Monaten auf 4 Prozent gestiegen, was auf Befürchtungen über eine anhaltende Inflation und höhere Zinsen zurückzuführen ist. Analysten warnen vor einer weiteren großen EZB-Zinserhöhung im Mai, nachdem sich die Kerninflation in der Eurozone beschleunigt hat. Die Salesforce-Aktie steigt nach einem starken Ausblick, aber der Tesla-Investorentag lässt den Markt kalt. Die Bank, die einige der größten Kryptobörsen in den USA betreut, warnt vor der Gefahr eines Zusammenbruchs, und die Ölpreise steigen weiter, nachdem sie einen erneuten starken Anstieg der US-Rohöllagerbestände verdaut haben. Hier erfahren Sie, was Sie am Donnerstag, dem 2. März, an den Finanzmärkten wissen müssen.

1. Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen bei 4 Prozent

Die Rendite der 10-jährigen Treasury Note hat zum ersten Mal seit November die 4-Prozent-Marke erreicht, denn die Befürchtung einer hartnäckigen Inflation und längerfristig höherer Zinsen veranlasst die Anleger, Anleihen abzustoßen.

Der jüngste Anstieg der Renditen folgte auf eine Umfrage des ISM Manufacturing, die eine unschöne Preiskomponente enthielt, die durch ein harmlos aussehendes Gesamtergebnis verschleiert wurde. Es war die letzte einer Reihe von Daten des vergangenen Monats, welche darauf hindeuten, dass die Inflation Ende 2022 schwerer zu bremsen war als vom Markt erhofft.

Der Federal Reserve Gouverneur Chris Waller, ein bekannter Falke, könnte dieses Argument in einer Rede um 21 Uhr aufgreifen. Neel Kashkari, der in der Vergangenheit eher zu den Tauben gehörte, ließ am späten Mittwoch die Tür für eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte im März offen, anstelle der derzeit eingepreisten 25 Basispunkte. Er spricht erneut um 23:00 Uhr.

Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und revidierte Daten für das vierte Quartal zu den Lohnkosten sind die einzigen Höhepunkte im Wirtschaftskalender.

2. Hohe Inflation in der Eurozone schürt Ängste vor weiteren EZB-Zinserhöhungen

Die Gesamtinflation hat sich im Februar in der Eurozone leicht abgeschwächt, die Kerninflationsrate ist jedoch erneut gestiegen, was den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) erhöht, die Zinsen weiter anzuheben.

Laut Eurostat stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Januar um satte 0,8 Prozent, sowohl für den Gesamtindex als auch für den Index, der die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise ausschließt. Damit blieb die jährliche Gesamtrate bei 8,5 Prozent, gegenüber 8,6 Prozent im Januar. Aber die Kerninflation – ohne Nahrungsmittel, Energie, Alkohol und Tabak – stieg von 5,3 Prozent auf 5,6 Prozent.

Nachdem eine Anhebung um 50 Basispunkte auf der nächsten EZB-Sitzung bereits eingepreist ist, gehen Analysten nun davon aus, dass auf der Mai-Sitzung weitere 50 Basispunkte ins Spiel kommen werden. Die kurzfristigen Zinssätze deuten jetzt darauf hin, dass die EZB erst im nächsten Jahr mit den Zinserhöhungen aufhören wird; bis dahin wird ihr Einlagenzins auf 4 Prozent angestiegen sein.

3. Aktien eröffnen durchwachsen; Salesforce erstrahlt, Tesla schwächelt

Die US-Aktienmärkte werden durchwachsen in den Handel starten, denn die höheren Zinssätze belasten primär die Technologiewerte.

Gegen 14:10 Uhr lagen die Dow Jones Futures um 54 Punkte oder 0,2 Prozent im Plus, während die S&P 500 Futures um 0,4 Prozent und die Nasdaq 100 Futures, die vom Technologiesektor dominiert werden, um 0,6 Prozent fielen.

Die Aktie des Schwergewichts Tesla (NASDAQ:TSLA) belastete die beiden letztgenannten, nachdem der Investorentag enttäuschend ohne Neuigkeiten zu neuen Modellen, dafür aber mit horrenden 175 Milliarden Dollar für die Expansionspläne des Unternehmens zu Ende ging. Anheuser Busch Inbev (EBR:ABI) gab in Europa ebenfalls nach, nachdem es Anzeichen für eine Kundenrevolte gegen die nicht enden wollenden Preiserhöhungen, insbesondere in Nordamerika, gab.

Die Aktien von Salesforce (NYSE:CRM) schnitten deutlich besser ab und stiegen vorbörslich um 15 Prozent, nachdem das Unternehmen für Unternehmenssoftware eine starke Prognose für Umsatz und Gewinnmargen im neuen Geschäftsjahr abgegeben hatte.

Kroger (NYSE:KR) und Hormel Foods (NYSE:HRL) führen die Liste der Unternehmen an, die noch vorbörslich ihre Quartalszahlen veröffentlichen, während Broadcom (NASDAQ:AVGO), Costco (NASDAQ: COST), Marvell (NASDAQ:MRVL), Dell (NYSE:DELL) und Hewlett Packard Enterprise (NYSE:HPE) alle nach Börsenschluss berichten.

4. Silvergate schlägt Alarm für Krypto-Kunden

Ein wichtiger Teil der US-Kryptowährungsinfrastruktur droht unter dem Druck eines Ansturms von Kunden und behördlichen Ermittlungen zu seinem Geschäft zusammenzubrechen.

Silvergate (NYSE:SI), das Bankdienstleistungen für große Kryptobörsen wie Coinbase (NASDAQ:COIN) und Kraken anbietet und dasselbe für die US-Geschäfte von FTX getan hat, sagte, dass es als Unternehmen möglicherweise nicht überleben wird, da ein massiver Abverkauf von Vermögenswerten sein Kapital vernichtet und es in Schwierigkeiten bringt, fällige Kredite zurückzuzahlen. Die Bank hatte Ende letzten Jahres Darlehen in Höhe von 4,3 Milliarden Dollar von der Federal Home Loan Bank erhalten.

Die Silvergate-Aktien fielen um weitere 33 Prozent, nachdem die Bank am späten Mittwoch in einem Bericht bekannt gegeben hatte, dass sie immer noch Geld verliert, da sie ihr Wertpapierportfolio liquidiert, um den Auszahlungsanforderungen seiner Kunden nachzukommen. Diese Zwangsverkäufe, die nach dem Zusammenbruch von FTX im November sprunghaft angestiegen waren, hatten bereits zu einem Verlust von 1 Milliarde Dollar im vierten Quartal geführt.

5. Rohöl fällt inmitten von Anzeichen eines wachsenden Drucks auf Russland

Die Rohölpreise ringen weiterhin um eine Orientierung, denn die Händler tun sich immer noch schwer, die Folgen der Unterbrechung der russischen Rohöl- und Produktexporte aufgrund der G7-Sanktionen abzuschätzen.

Während zahlreiche Daten darauf hindeuten, dass russisches Öl nach wie vor seinen Weg auf die Weltmärkte findet – indische Raffinerien verarbeiteten im Februar eine Rekordmenge an Rohöl, und auch die türkischen Raffinerien verzeichnen Rekordraten -, meldete Platts, dass Russlands Exporte auf dem Seeweg im letzten Monat um ein Fünftel zurückgingen, während ein neues EU-Verbot in Kraft trat.

Geringere Öl- und Gaseinnahmen belasten zunehmend die finanzielle Gesundheit Russlands. Die Zentralbank warnte am Donnerstag vor steigenden Risiken für die Finanzstabilität, während der Rubel gegenüber dem Dollar seit Ende November um 25 Prozent gefallen ist.

US-Rohöl-Futures notierten um 13:45 Uhr um 0,6 Prozent höher bei 78,13 Dollar pro Barrel, während Brent um 0,6 Prozent höher bei 84,78 Dollar pro Barrel gehandelt wurde.

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