von Robert Zach
Investing.com - Die Flut des billigen Geldes hebt alle Boote. So gesehen am Aktienmarkt, wo der Nasdaq seinen vertikalen Anstieg ungebremst fortsetzt, die Volatilität in den Keller geht (siehe VIX, VXN, MOVE) und der Goldpreis förmlich explodiert. Der wesentliche Grund dafür ist, dass die Federal Reserve (Fed) mit ihren gigantischen Kaufprogrammen und ultraniedrigem Leitzins sowohl die nominal als auch die realen Zinsen nach unten drückt und sich die Finanzbedingungen in den USA damit wieder dem Vorkrisenniveau Ende Januar annähern.
Der von der Federal Reserve errechnete National Financial Conditions Index, kurz NFCI, sank in der Woche bis zum 21. August von -0,52 auf -0,54. Damit notiert der NFCI auf dem tiefsten Stand seit Mitte Februar. Die Indikatoren Risk, Credit und Leverage seien allesamt letzte Woche gefallen, wie die Notenbank in ihrer wöchentlichen Publikation mitteilte.
Werte über Null zeigen im historischen Vergleich ein enges Finanzierungsumfeld an. Ein freundliches Finanzumfeld zeigt der NFCI ab Werten unter Null. Der Stressindex zeigt die aktuellen Bedingungen am US-Aktien-, Geld- und Anleihenmärkten sowie im Schattenbankensystem.
Anfang Februar begannen sich die Finanzierungsbedingungen deutlich einzutrüben. Dies ging einher mit einem Ausverkauf am US-Aktienmarkt im Zuge der Corona-Krise. Im März und April lagen Subkomponenten des Stressindex erstmals seit 2011 wieder oberhalb von Null. Seit Mitte April nimmt der Stress im US-Finanzsystem kontinuierlich ab.