Investing.com -- Mit den US-Börsen (ETR:SXR4) geht es nach den Verlusten der letzten Tage an der Wall Street wieder aufwärts. Die Augen der Anleger richten sich in dieser Woche besonders auf die Veröffentlichung wichtiger Inflationsdaten und auf die letzte Etappe der Berichtssaison. Unterdessen feiert "Barbie" einen neuen Rekord: Der Film hat weltweit 1 Milliarde Dollar an den Kinokassen eingespielt.
1. Futures im Aufwind vor Inflationszahlen
Die US-Aktienfutures legen im Vorfeld der am Donnerstag anstehenden Inflationszahlen und weiterer Firmenbilanzen zu.
Bis 11.50 Uhr MESZ lag der Dow Future-Kontrakt um 74 Punkte oder 0,21% höher, während S&P 500-Future um 15 Punkte oder 0,33% zulegte. Für den Nasdaq 100-Future ging es 69 Punkte oder 0,45% nach oben.
Die Börsenbarometer an der Wall Street beendeten die letzte Handelswoche mit Verlusten. Der Leitindex S&P 500 und der technologielastige Nasdaq Composite fielen den vierten Tag in Folge - ihre längste Verlustserie seit Mai. Ein schwächer als erwartetes Stellenplus im Juli sowie enttäuschende Hardware-Verkäufe des Technologieriesen Apple (NASDAQ:AAPL) (NASDAQ:6408|AAPL}}) beeinträchtigten die Marktstimmung.
Diese Woche steht der US-Verbraucherpreisindex für Juli im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Interesses. Er lieferten den Händlern weitere Anhaltspunkte für die mögliche Politik der Federal Reserve. Darüber hinaus wird Walt Disney (NYSE:DIS) am Mittwoch seine Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt geben (siehe unten).
2. Beschleunigung der Gesamtinflation erwartet
Ökonomen erwarten, dass die Inflation in den USA im letzten Monat zum ersten Mal seit Juni 2022 wieder an Fahrt gewonnen hat, was das sich abzeichnende Bild eines nachlassenden Preiswachstums in der größten Volkswirtschaft der Welt komplizieren könnte.
Der Verbraucherpreisindex (VPI) wird voraussichtlich im Juli auf 3,3 % im Jahresvergleich steigen, gegenüber den 3,0 % im Vormonat. Im Monatsvergleich wird ein gleichbleibender Wert von 0,2 % erwartet.
Der am Donnerstag veröffentlichte Inflationsbericht enthält auch die sogenannte "Kernrate", bei der volatile Posten wie Lebensmittel und Energie herausgerechnet werden. Hier wird ein Rückgang auf 4,7 % auf Jahresbasis und 0,2 % auf Monatsbasis erwartet.
Die Mitglieder der US-Notenbank, die zuvor erklärten, dass ihre anstehenden geldpolitischen Entscheidungen "datenabhängig" sein würden, werden den Zahlen große Aufmerksamkeit schenken.
Die Rückführung der Inflation auf das 2 %-Ziel der US-Notenbank war das Hauptanliegen der über einjährigen Straffungskampagne der Zentralbank. Die Daten seit dem letzten Sommer deuten darauf hin, dass diese Straffungsmaßnahmen dazu beigetragen haben, die Preise zu dämpfen. Dennoch haben die Notenbanker signalisiert, dass sie bereit sind, weitere Zinserhöhungen vorzunehmen, sollte die Teuerung wieder anziehen.
3. Berichtssaison geht weiter
Die Beteiligungsgesellschaft KKR (NYSE:KKR), das Softwareunternehmen Palantir (NYSE:PLTR) und das Unterhaltungsunternehmen Paramount Global (NASDAQ:PARAA) gehören zu den größten Unternehmen, die am Montag ihre neuesten Quartalsergebnisse bekannt geben werden.
Damit beginnt die letzte Phase der Berichtssaison für das zweite Quartal. Laut FactSet-Daten haben bereits mehr als 84 % der Unternehmen im S&P 500 ihre Zahlen vorgelegt und etwa vier Fünftel dieser Zahlen haben die Erwartungen der Wall Street übertroffen.
Die Aufmerksamkeit der Händler dürfte sich in dieser Woche auf Walt Disney richten.
Die Anleger werden gespannt sein auf die Pläne von CEO Bob Iger, die Filmstudios des Medienkonglomerats nach den jüngsten Misserfolgen an den Kinokassen wie "Elemental" und "Haunted Mansion" neu auszurichten. Iger könnte auch mit Fragen zu ESPN konfrontiert werden, nachdem Berichte die Runde gemacht haben, wonach er zwei ehemalige Mitarbeiter eingestellt hat, um strategische Optionen für Disneys renommierten Sportsender zu prüfen.
3. "Barbie" knackt 1 Milliarde Dollar-Marke
Die Märchenwelt von "Barbie" erweist sich nicht nur als verlockend für junge Träumer, sondern auch als regelrechter Goldesel an den Kinokassen.
In einem atemberaubenden Tempo hat "Barbie" in nur 17 Tagen seit seiner Premiere weltweit die Marke von einer Milliarde Dollar an Kinoeinnahmen überschritten, wie es in einer Mitteilung von Warner Bros. Discovery (NASDAQ:WBD) hieß.
Die rosafarbene Fantasy-Komödie von Greta Gerwig hat sich als wahrer Publikumsmagnet erwiesen, der nicht nur die Herzen der Zuschauer erobert, sondern auch die Kassen klingeln lässt. Allein in Nordamerika konnte der Film 459,4 Millionen Dollar einfahren, während im internationalen Raum 572,1 Millionen Dollar eingespielt wurden. Diese Zahlen wurden später von Comscore, einer Gruppe für Medienanalyse, offiziell bestätigt.
Gerwig ist somit auch die erste Frau als alleinige Regisseurin eines Films mit Einnahmen über einer Milliarde Dollar.
Jeff Goldstein und Andrew Cripps, die Geschäftsführer von Warner Bros., äußerten sich gleichermaßen begeistert und fasziniert von diesem beispiellosen Erfolg. Der Film, der die bezaubernde Margot Robbie und den charismatischen Ryan Gosling in den Hauptrollen als "Barbie" und Ken zeigt, hat nicht nur die Erwartungen der Studios übertroffen, sondern sogar deren optimistischste Prognosen gesprengt.
Die triumphale Reise von "Barbie" wurde von einer massiven Marketingkampagne begleitet, die die Neugierde der Zuschauer weckte und das Interesse an diesem einzigartigen Filmprojekt steigerte. Zusätzlich sorgte ein Internetphänomen, das den Film mit Christopher Nolans Biopic "Oppenheimer" verknüpfte, für zusätzlichen Schwung.
5. Rohölpreise nahe dem Vier-Monats-Hoch
Die Ölpreise gingen am Montag leicht zurück, blieben aber in der Nähe des höchsten Stands seit Mitte April, nachdem die führenden Produzenten Saudi-Arabien und Russland Ende letzter Woche angekündigt hatten, ihre Produktionskürzungen um einen weiteren Monat zu verlängern.
Neben den Förderkürzungen aus Riad und Moskau werden die Händler in dieser Woche auch die chinesischen Konjunkturdaten im Auge behalten, um abzuschätzen, inwieweit staatliche Konjunkturmaßnahmen erforderlich sein werden, um die sich nach der Pandemie verlangsamende Erholung des weltweit größten Rohölimporteurs anzukurbeln.
Der US-Rohölpreis fiel um 0,66% auf 82,27 Dollar pro Barrel, während der Brent Kontrakt um 0,57% auf 85,75 Dollar fiel.
Beide Kontrakte verbuchten in der vergangenen Woche ihren sechsten Wochengewinn in Folge - ihre längste Gewinnserie seit Dezember 2021 bis Januar 2022.