(Im 1. Satz muss es richtig heißen, dass sich ranghohe Vertreter aus fast 30 Ländern beraten wollen, nicht die Staats- und Regierungschefs.)
RIAD (dpa-AFX) - Ranghohe Vertreter aus fast 30 Ländern wollen am Wochenende in Saudi-Arabien über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beraten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Diplomatenkreisen in Riad. Das zweitägige Treffen soll am Samstag und Sonntag in der Küstenstadt Dschidda stattfinden, und zwar auf Ebene nationaler Sicherheitsberater, geleitet vom Saudi-Araber Musaid al-Aiban. Die "streng geheimen Einladungen" seien bei einem Treffen verbündeter Staaten im Juni in Dänemark ausgesprochen worden. Eine offizielle Bestätigung aus Riad für den Gipfel gab es nicht.
Erwartet werden in Saudi-Arabien unter anderem Vertreter der Ukraine, USA, der EU, Großbritanniens sowie aus Chile, Indonesien, Ägypten und der Türkei, wie es den Diplomaten zufolge hieß. Russland werde nicht teilnehmen. US-Außenamtssprecher Matthew Miller hatte am Montag gesagt, die US-Regierung unterstütze das Treffen. Er könne aber noch nicht sagen, wer für Washington teilnehmen werde.
Die Präsidialverwaltung der Ukraine hatte das geplante Treffen am Golf zuvor ebenfalls bestätigt. Dabei gehe es um die Umsetzung der "Friedensformel" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für eine Lösung des Konflikts. Kern der Formel ist die Forderung nach einem Abzug russischer Truppen aus der Ukraine. Zuvor hatte auch das "Wall Street Journal" berichtet.
Den Diplomatenkreisen in Riad zufolge soll bei dem Gipfeltreffen wohl auch ein russischer Friedensplan besprochen werden. Dieser fordere, dass die Ukraine "Grenzen nach Kriegsende anerkennt vor Beginn jeglicher Verhandlungen". Nicht alle Länder hätten den beiden Plänen vollständig zugestimmt. Saudi-Arabien bemühe sich aber um einen von allen akzeptierten Kompromiss. Geplant sei dann ein "weltweiter Friedensgipfel" später im laufenden Jahr, um den Krieg zu beenden.