GENF (dpa-AFX) - Unter dem Eindruck der äußerst schlechten Versorgungslage dringt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf eine sofortige Ausweitung der Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen. Hunderte von Lastwagen mit dringend benötigten Gütern würden vor dem Grenzübergang Rafah warten, sagte ein WHO-Sprecher am Dienstag in Genf.
"Alles ist bereit, die Logistik ist da, die Konvois sind da, die Lieferungen sind da, was nicht da ist, ist der Zugang", sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier. Nach aktuellen Zahlen der UN haben seit Ausbruch des Gazakriegs vor einem Monat insgesamt 500 Lastwagen den Gazastreifen erreicht, benötigt würden aber 500 solcher Ladungen pro Tag, hieß es.
Im Gazakrieg lehnt Israel bisher eine weitergehende Öffnung des Grenzübergangs Rafah für Hilfslieferungen ab, da es befürchtet, dass die Waren in die Hände der islamistischen Hamas fallen könnten. Über die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens ist angesichts der Kampfhandlungen in den Süden des abgeriegelten Küstengebiets geflüchtet und muss dort versorgt werden.