Investing.com -- Parallel zur Veröffentlichung der US-Inflationsdaten berät die Fed über ihren künftigen geldpolitischen Kurs. Auch die Bank of Japan tagt, und in Großbritannien werden die Konjunkturdaten die Überlegungen der Bank of England zu Zinssenkungen beeinflussen. Hier finden Sie einen Überblick über die Daten, die in der kommenden Woche für die Märkte von Bedeutung sein werden.
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1. Zinsentscheidung der Fed
Mit Spannung richtet sich der Blick der Finanzwelt auf die zweitägige Sitzung der Federal Reserve, die am Mittwoch endet. Allgemein wird erwartet, dass die Fed die Zinssätze unverändert lässt. Doch für Anleger und Marktbeobachter liegt das eigentliche Interesse auf den Signalen, die die Fed für den Rest des Jahres 2024 geben wird. Besonders im Fokus steht das aktualisierte Punktdiagramm, der sogenannte "Dot Plot", der Hinweise auf künftige Zinssenkungen geben soll.
Im März deutete der Dot Plot noch auf drei Zinssenkungen hin. Jetzt wird erwartet, dass die Fed lediglich zwei Senkungen um jeweils 25 Basispunkte in diesem Jahr ankündigen wird.
Vergangenen Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten zeigten, dass das Beschäftigungs- und Lohnwachstum im Mai anzog, während die Arbeitslosenquote stieg. Diese gemischten Signale haben die Märkte dazu veranlasst, ihre Erwartungen für Zinssenkungen in diesem Jahr anzupassen. Nun wird die erste Zinssenkung für September erwartet.
Die jüngsten Äußerungen von Fed-Offiziellen unterstreichen, dass sie keine Eile haben, die Zinsen zu senken. Trotz eines Rückgangs der Inflation seit den aggressiven Zinserhöhungen ab 2022, ist das Inflationsziel von 2 % noch nicht erreicht. Gleichzeitig bleiben die Wachstumsaussichten der US-Wirtschaft robust, was der Fed die nötige Flexibilität gibt, die Zinsen vorerst stabil zu halten.
2. Inflationsdaten für den Monat Mai
Die Finanzwelt blickt gespannt auf den kommenden Mittwoch. Nur wenige Stunden bevor die Federal Reserve (Fed) ihre lang erwartete Erklärung abgibt, werden die neuesten Inflationszahlen für den Monat Mai veröffentlicht. Diese Zahlen könnten den weiteren Kurs der Zinspolitik maßgeblich beeinflussen und somit die Richtung der Märkte vorgeben.
Anleger und Analysten hoffen auf ein Abflauen der Inflation. Sollten die Daten auf eine nachlassende Teuerung hinweisen, könnten die Hoffnungen auf Zinssenkungen weiter gestärkt werden. Diese Erwartung wird durch jüngste Anzeichen einer wirtschaftlichen Schwäche noch befeuert, die eine Lockerung der Geldpolitik plausibler erscheinen lassen.
Die Wall Street, traditionell ein Nutznießer einer moderaten Inflation, wird die Entwicklungen mit Argusaugen verfolgen. Viele Händler setzen auf eine gewisse Entspannung in der Geldpolitik noch in diesem Jahr. Insbesondere gibt es eine leise, aber beständige Hoffnung auf eine mögliche Zinssenkung bereits im Juli.
Doch die Unsicherheit bleibt. Sollten die Inflationsdaten enttäuschend ausfallen und über den Erwartungen liegen, könnten die Märkte nervös reagieren. In diesem Szenario dürften Rezessionsängste wieder aufflammen, die in den vergangenen Monaten immer wieder im Hintergrund lauerten.
3. Wall Street
Mit angehaltenem Atem blickt die Wall Street auf den kommenden Mittwoch. Die Veröffentlichung der neuesten Inflationsdaten und die Sitzung der Federal Reserve (Fed) stehen bevor und könnten den Weg der amerikanischen Wirtschaft entscheidend beeinflussen. An den Börsen herrscht Nervosität, denn die Frage, ob die Hoffnungen auf eine weiche Landung gerechtfertigt sind, steht im Raum.
Die diesjährige Aktienrallye hat den S&P 500 seit Jahresbeginn um mehr als 12 % steigen lassen. Grund dafür ist der Optimismus, dass die Fed die Inflation zügeln kann, ohne das Wirtschaftswachstum zu bremsen. Diese Zuversicht könnte jedoch erschüttert werden, falls die Fed keinen klaren Kurs vorgibt. Ryan Detrick, Chefmarktstratege der Carson Group, kommentierte gegenüber Reuters: "Niemand erwartet, dass die Fed die Zinsen nächste Woche senkt. Die große Frage, die sich jeder stellt, ist aber, ob sie die Tür für eine Senkung schon im September öffnet." Detrick hält eine Zinssenkung im Herbst weiterhin für möglich.
Der Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag überraschte mit deutlich stärkeren Zahlen als erwartet. Gleichzeitig deuten frühere Berichte auf eine Verlangsamung im verarbeitenden Gewerbe und eine nach unten korrigierte Wachstumsrate für das erste Quartal hin. Diese widersprüchlichen Signale verstärken die Unsicherheit an den Märkten.
Paul Christopher, Leiter der globalen Marktstrategie beim Wells Fargo (NYSE:WFC) Investment Institute, äußerte ebenfalls Bedenken: "Der Markt möchte Klarheit haben und nicht sehen, dass die Fed bis Dezember oder Januar warten muss, um die Zinsen zu senken." Er fügte hinzu, dass eine längere Periode erhöhter Kreditkosten der Wirtschaft schaden könnte.
Investoren hoffen, dass die Fed am Mittwoch eine klare Richtung vorgibt. Eine Entscheidung zur Zinspolitik könnte weitreichende Auswirkungen auf die Börsen und die gesamte Wirtschaft haben. Während einige Experten auf eine baldige Zinssenkung spekulieren, bleibt abzuwarten, wie die Fed auf die aktuellen Wirtschaftsdaten reagieren wird.
4. Steht Großbritannien vor einer Zinssenkung?
In den kommenden Tagen richten sich die Augen der Marktteilnehmer gespannt auf den neuen britischen Arbeitsmarktbericht, der am Dienstag veröffentlicht wird. Im Fokus steht dabei die Frage, ob der Lohndruck ausreichend nachlässt, um eine baldige Zinssenkung durch die Bank of England zu rechtfertigen.
Der durchschnittliche Wochenverdienst, ohne Berücksichtigung von Bonuszahlungen, stieg in den drei Monaten bis März um satte 6 %. Ein beachtlicher Wert, der jedoch möglicherweise durch die jüngste Erhöhung des britischen Mindestlohns um 9,8 % im April noch übertroffen wird.
Vor nicht allzu langer Zeit rechneten die meisten Ökonomen fest mit einer Zinssenkung im Juni. Doch der anhaltende Inflationsdruck hat die Markterwartungen verschoben – nun wird eine Zinssenkung frühestens im November erwartet.
Am Mittwoch werden die BIP-Daten für April erwartet. Nach einem robusten Anstieg von 0,6 % im ersten Quartal rechnen Experten mit einer Abschwächung des Wachstums.
Auf politischer Ebene steht im Vereinigten Königreich ein bedeutsames Ereignis bevor: die Vorstellung des politischen Programms der oppositionellen Labour-Partei am 4. Juli. Aktuelle Umfragen deuten darauf hin, dass Labour die regierenden Konservativen unter Premierminister Rishi Sunak deutlich schlagen könnte. Dennoch gibt es unter Wirtschaftsführern Skepsis, ob ein Regierungswechsel die aktuelle Wachstumsschwäche des Landes wirklich umkehren kann.
5. Sitzung der Bank of Japan
In den Hallen der Bank of Japan (BOJ) weht ein Wind der Veränderung. Gouverneur Kazuo Ueda hat angedeutet, dass die Ära der quantitativen Lockerung möglicherweise bald ihr Ende finden könnte. Am kommenden Freitag steht eine entscheidende zweitägige Sitzung bevor, die die Zukunft der japanischen Geldpolitik maßgeblich beeinflussen könnte.
Am Donnerstag äußerte Ueda, dass es an der Zeit sei, die seit Jahren laufenden massiven Anleihekäufe zurückzufahren. Diese Maßnahmen hatten einst das Ziel, die japanische Wirtschaft zu stimulieren und aus der Deflation zu führen. Nun jedoch, in einer Phase der wirtschaftlichen Stabilisierung und anziehender Inflation, sieht die BOJ die Notwendigkeit, ihre Strategie anzupassen.
Es sei sinnvoll, die Anleihekäufe zu reduzieren, erklärte Ueda, fügte aber hinzu, dass bei zukünftigen Zinserhöhungen Vorsicht geboten sei. Diese Aussage kommt nach der ersten Zinserhöhung seit 2007 im März dieses Jahres.
Mizuho Securities sieht eine gezielte Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe um 1 Billion Yen auf etwa 5 Billionen Yen pro Monat als machbar an. Diese Maßnahme, so die Experten, dürfte von den Anleihemärkten gut verkraftet werden.
Doch wie wird sich dies auf den angeschlagenen Yen auswirken? Der Yen hat in den letzten Monaten deutliche Schwäche gezeigt, und eine straffere Geldpolitik könnte ihn potenziell stützen. Dennoch bleibt die Unsicherheit groß. Die BOJ und die japanische Regierung fürchten, dass eine schwache Währung die Bemühungen um eine gemäßigte Inflation und stetige Lohnzuwächse untergraben könnte.
-- Investing.com/Reuters
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