Investing.com – Der Dollar hat sich am Donnerstag gegenüber anderen Leitwährungen nach oben bewegt, als die Investoren weiter eine Reihe von Kommentaren aus der Federal Reserve (Fed) und erneute Versprechungen einer Steuerreform in den USA noch in diesem Jahr verdauen, während das Pfund von Bemerkungen des Chefs der Bank of England (BoE) Mark Carney unter Druck gesetzt wurde.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, lag gegen 16:36 MEZ um 0,14% höher auf 97,37.
Ohne wichtige Konjunkturdaten auf dem heutigen Kalender hat der Dollar seinen am Montag begonnenen Aufwärtstrend fortgesetzt, der von Bemerkungen in Richtung einer strafferen Geldpolitik des einflussreichen Chefs der New York Fed William Dudley am Montag in Gang gesetzt worden war, als dieser die Erwartungen in weitere Zinserhöhungen durch die Fed gefestigt hatte.
Andererseits gab der Präsident der Chicago Fed Charles Evans nach Handelsschluss am Montag eine eher moderate Einschätzung ab und legte nahe, dass es für die US-Notenbank sinnvoll sein könnte, mit weiteren Zinserhöhungen bis zum Jahresende zu warten.
Fed-Vize Stanley Fischer äußerte sich in seiner heutigen Rede in Amsterdam nicht zur künftigen US-Geldpolitik oder der Wirtschaft.
Der Präsident der Boston Fed Eric Rosengren ging ebenfalls nicht explizit auf künftige Pläne für eine weniger lockere Geldpolitik oder die Konjunkturerwartungen ein, warnte aber heute, dass "die Geldpolitik weniger wirksam gegen negative Schocks ist, wenn die Zinsen ohnehin schon niedrig sind".
Der Präsident der Fed in Dallas Robert Kaplan wird heute in San Francisco vor dem Commonwealth Club of California um 21:00 MEZ einer Rede halten.
Am Markt bleibt man skeptisch ob die Fed in diesem Jahr noch einmal die Zinsen anhebt. Dem Fed Rate Monitor Instrument von Investing.com preisen die Fed Fund Futures derzeit nur eine 18 prozentige Chance für eine Zinserhöhung im September ein, und selbst die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember bleibt mit 41% unter der 50% Hürde.
Zur guten Stimmung zum Dollar könnten US-Finanzminister Steven Mnuchin und der Sprecher des US-Repräsentantenhauses Paul Ryan beigetragen haben, die beide prominente Akteure in der Debatte zu einer Steuerreform in der republikanischen Partei sind und versprochen haben, Präsident Donald Trump werde in diesem Jahr eine Reform auf den Weg bringen.
Zum Teil war der Anstieg zweifellos der Schwäche des Pfunds geschuldet.
Das Pfund hat den Dienstag im Abwärtssog begonnen und fiel unter 1,27 USD, nachdem der Chef der Bank of England (BoE) Mark Carney ausgeführt hatte, dass es seiner Meinung nach noch nicht an der Zeit sei, die Zinsen anzuheben.
Der GBP/USD Kurs lag zuletzt um 16:36 MEZ um 0,8% tiefer auf 1,2636.
Unterdessen hielten sich die Verluste von Euro und Yen in Grenzen, als beide Währungen sich kaum von der Stelle bewegten.