CHARLOTTE (dpa-AFX) - Die Bank of America leidet einmal mehr unter ihrer unrühmlichen Vergangenheit. Ein Rechtsstreit mit Aktionären, die sich vom Management während der Finanzkrise betrogen fühlten, hat im dritten Quartal zu einem Gewinneinbruch geführt. Unter dem Strich verdiente das Institut gerade noch 340 Millionen Dollar (259 Mio Euro), wie es am Mittwoch in Charlotte mitteilte. Vor einem Jahr hatte die Bank noch 6,2 Milliarden verdient.
Immer wieder verhageln Fehlentscheidungen aus der Finanzkrise dem Institut die Bilanz. Die Bank of America hatte sich mit Zukäufen derart verhoben, dass sie damals vom Staat gerettet werden musste. Vor allem die hastigen Übernahmen des einst größten US-Immobilienfinanzierers Countrywide sowie der Investmentbank Merrill Lynch rächen sich bis heute. In ihren Büchern schlummerten finanzielle Zeitbomben, die noch heute hochgehen.
ZAHLREICHE PROZESSE
Die Bank of America ist in zahlreiche Prozesse verstrickt, die regelmäßig in teuren Vergleichen münden. In diesem Fall hatte das Geldhaus eine Sammelklage von Aktionären mit dem Scheckbuch aus der Welt geschaffen. Das führte zu neuerlichen Kosten von 1,6 Milliarden Dollar.
Die Kläger hatten der Bank vorgeworfen, sie über den wahren Zustand ihrer Finanzen bei der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch getäuscht zu haben. Die Aktie brach ein, als das Ausmaß der Probleme offensichtlich wurde. Die Anteilseigner verlangten für die erlittenen Verluste eine Entschädigung.
BÖRSIANER NICHT ÜBERRASCHT
Das Ergebnis wurde überdies durch negative Steuereffekte in Großbritannien sowie Verluste aus der Neubewertung eigener Schulden belastet. Wenn man die fälligen Dividenden für Vorzugsaktien abzieht, die die Bank zahlen muss, kam im Quartal sogar ein Verlust von 33 Milliarden Dollar heraus.
Das Institut hatte bereits vor den Belastungen gewarnt. Insofern waren die Börsianer nicht überrascht. Die Aktie stieg sogar leicht im frühen New Yorker Handel. 'Wir machen mehr Geschäfte mit unseren Kunden und Klienten', erklärte Bankchef Brian Moynihan. Die Einlagen seien gestiegen, auch seien mehr Kredite an Hauskäufer sowie Firmen vergeben worden.
HARTER SPARKURS
Wie die übrigen US-Großbanken profitierte die Bank von der Erholung des US-Häusermarktes, zudem legten die Einnahmen im Investmentbanking zu. 'Die Strategie geht auf', sagte Moynihan, 'obwohl wir uns durch eine herausfordernde Wirtschaft kämpfen und weiterhin unsere Altlasten aufräumen.'
Moynihan fährt einen harten Sparkurs, in dem bis Ende des Jahres die Zahl der Stellen um rund 30.000 auf 260.000 sinken soll. So will Moynihan den Anschluss an die Konkurrenz wiederfinden.
EINIGE ANDERE US-BANKEN STEHEN WESENTLICH BESSER DA
Vor allem JPMorgan Chase und Wells Fargo stehen wesentlich besser dar: Die größte US-Bank JPMorgan verdiente 5,7 Milliarden Dollar im Quartal, der größte US-Hausfinanzierer Wells Fargo scheffelte 4,9 Milliarden Dollar. Beide gelten als Gewinner der Finanzkrise, weil sie schwächelnde Konkurrenten günstig schlucken konnten./enl/das/he
Immer wieder verhageln Fehlentscheidungen aus der Finanzkrise dem Institut die Bilanz. Die Bank of America hatte sich mit Zukäufen derart verhoben, dass sie damals vom Staat gerettet werden musste. Vor allem die hastigen Übernahmen des einst größten US-Immobilienfinanzierers Countrywide sowie der Investmentbank Merrill Lynch rächen sich bis heute. In ihren Büchern schlummerten finanzielle Zeitbomben, die noch heute hochgehen.
ZAHLREICHE PROZESSE
Die Bank of America ist in zahlreiche Prozesse verstrickt, die regelmäßig in teuren Vergleichen münden. In diesem Fall hatte das Geldhaus eine Sammelklage von Aktionären mit dem Scheckbuch aus der Welt geschaffen. Das führte zu neuerlichen Kosten von 1,6 Milliarden Dollar.
Die Kläger hatten der Bank vorgeworfen, sie über den wahren Zustand ihrer Finanzen bei der Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch getäuscht zu haben. Die Aktie brach ein, als das Ausmaß der Probleme offensichtlich wurde. Die Anteilseigner verlangten für die erlittenen Verluste eine Entschädigung.
BÖRSIANER NICHT ÜBERRASCHT
Das Ergebnis wurde überdies durch negative Steuereffekte in Großbritannien sowie Verluste aus der Neubewertung eigener Schulden belastet. Wenn man die fälligen Dividenden für Vorzugsaktien abzieht, die die Bank zahlen muss, kam im Quartal sogar ein Verlust von 33 Milliarden Dollar heraus.
Das Institut hatte bereits vor den Belastungen gewarnt. Insofern waren die Börsianer nicht überrascht. Die Aktie stieg sogar leicht im frühen New Yorker Handel. 'Wir machen mehr Geschäfte mit unseren Kunden und Klienten', erklärte Bankchef Brian Moynihan. Die Einlagen seien gestiegen, auch seien mehr Kredite an Hauskäufer sowie Firmen vergeben worden.
HARTER SPARKURS
Wie die übrigen US-Großbanken profitierte die Bank von der Erholung des US-Häusermarktes, zudem legten die Einnahmen im Investmentbanking zu. 'Die Strategie geht auf', sagte Moynihan, 'obwohl wir uns durch eine herausfordernde Wirtschaft kämpfen und weiterhin unsere Altlasten aufräumen.'
Moynihan fährt einen harten Sparkurs, in dem bis Ende des Jahres die Zahl der Stellen um rund 30.000 auf 260.000 sinken soll. So will Moynihan den Anschluss an die Konkurrenz wiederfinden.
EINIGE ANDERE US-BANKEN STEHEN WESENTLICH BESSER DA
Vor allem JPMorgan