STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Mittwoch, 17. Oktober 2012
Starke Zahlen vom US-Immobilienmarkt
MoodyŽs verzichtet vorerst auf Herabstufung Spaniens
Die Aussicht auf eine baldige Lösung der akuten Finanzprobleme Spaniens hat den Euro heute auf ein neues Monatshoch von 1,3124 US-Dollar klettern lassen. Experten zufolge könnte in den kommenden Tagen Bewegung in die \'Spanien-Misere\' kommen. Investoren stellen sich darauf ein, dass die Regierung in Madrid einen Hilfsantrag beim europäischen Rettungsfonds stellen werde. Außerdem wolle die Ratingagentur MoodyŽs vorerst auf eine weitere Senkung der Bonitäts-Einstufung Spaniens verzichten. Derivateanleger nahmen vereinzelt Gewinne bei Call-Optionsscheinen mit.
Zudem griffen Investoren bei spanischen Staatsanleihen wieder beherzt zu. Die Rendite der zehnjährigen Papiere rutschte somit auf 5,53 Prozent von 5,81 Prozent am Vorabend und lag nun so niedrig wie zuletzt im April.
Der lange schwächelnde US-Immobilienmarkt hat im September überraschend viel Boden an Boden gewonnen. Die Zahl der Baubeginne von Wohnungen legte um 15 Prozent auf eine Jahresrate von 872.000 zu. Dies ist der kräftigste Anstieg seit Mitte 2008. Die Zahl der Baugenehmigungen stieg um 11,6 Prozent auf eine Jahresrate von 894.000. Auch hier ist es der höchste Wert seit vier Jahren.
Der DAX behauptete seine deutlichen Gewinne von gestern und notierte am Nachmittag bei 7.395 Punkten mit 0,3 Prozent im Plus.
Bei den kurzfristig orientierten Derivateanlegern war heute keine klare Tendenz hinsichtlich des DAX erkennbar. Der Euwax Sentiment Index pendelte größtenteils um die Nulllinie herum.
Die Finanzwerte wurden bereits vorgestern durch die ermutigenden Geschätszahlen der US-Großbank Citigroup beflügelt. Die Zwischenbilanz von Goldman Sachs brachte gestern weiteren Rückenwind. Und auch die Daten der Bank of America lagen über den Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn des Geldhauses betrug im dritten Quartal 340 Millionen US-Dollar.
Die Commerzbank-Aktie notierte am Nachmittag bei 1,5760 Euro mit 1,3 Prozent im Plus. Die Aktie der Deutschen Bank legte um weitere 0,9 Prozent auf 34,90 Euro zu. An der Euwax kam es zu einigen Gewinnmitnahmen bei Knock-out-Calls auf die Commerzbank.
Der weltgrößte Düngemittelhersteller Potash hat eine Gewinnwarnung herausgegeben. Das Ergebnis des Gesamtjahres werde demnach unter der bisher genannten Spanne von 2,80 bis 3,20 US-Dollar pro Aktie liegen. Begründet wurde dies mit Verzögerungen bei neuen Verträgen in China und Indien. Dies würde zu einem geringeren Umsatz führen, als erwartet worden war, was wiederum den Gewinn nach unten drücke. Die Aktie des deutschen Rivalen K+S wurde davon ebenfalls kurzzeitig belastet. Sie notierte heute im Tief bei 35,75 Euro, am Nachmittag allerdings bei 37,23 Euro mit 1,2 Prozent im Plus.
Unterdessen ist der MDAX heute auf ein neues Rekordhoch von 11.554 Punkten geklettert. Damit hat er allein in diesem Jahr um mehr als 29 Prozent zugelegt.
Börse Stuttgart TV
In der vergangenen Woche stufte die Ratingagentur Standard & Poors die Kreditwürdigkeit Spaniens herab. Die Bonität der Iberer liegt somit nur noch knapp über Ramschstatus\' und doch scheint dieser Umstand an der Börse niemanden zu interessieren. Schwindet das Interesse der Marktteilnehmer an der Euro-Schuldenkrise? Prof. Hendrik Wolff von der Wolff & Häcker Finanzconsulting AG sprach darüber im Interview bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=8014
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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