(Neu: Analystenkommentar von Bernstein)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) sind am Dienstag wegen der Ausgabe einer Pflicht-Wandelanleihe kräftig unter Druck geraten. Die Anteile an dem Autobauer rutschten in der ersten Stunde als mit Abstand schwächster Dax-Wert um 3,57 Prozent ab auf 156,60 Euro ab. Der Dax stand dagegen 0,50 Prozent höher.
Der Anteil der Altaktionäre werde um bis zu drei Prozent verwässert und das führe zu einem entsprechenden großen Kursabschlag, sagte ein Händler. Europas größter Autobauer hat sich 2,5 Milliarden Euro frisches Geld beschafft, um seine Kapitalausstattung zu verbessern und das Wachstums- und Innovationsprogramm zu finanzieren. Ein Händler stellt indes vor allem auf die Aussage ab, dass die Pflicht-Wandelanleihe vor dem Hintergrund der Schaffung des integrierten Automobilkonzerns begeben wurde. Hieraus leitet er Fantasie auf eine unmittelbar bevorstehende Aufstockung des Anteils am Lastwagenbauer MAN ab. MAN-Aktien legten als einer der besten MDax-Werte 3,27 Prozent zu.
ANALYSTEN WARTEN GESPANNT AUF NUTZUNG DES KAPITALS
Die Finanzierungsmaßnahme komme bei dem üppigen Liquiditätspolster von VW zum Ende des dritten Quartals etwas überraschend, kommentierte Analyst Michael Punzet von der DZ Bank. Diese habe am oberen Ende der vom Management zum Erhalt des operativen Geschäftes und des aktuellen Handels notwendigen Liquiditätsausstattung gelegen. Somit dürfte die Wandelanleihe kurz- bis mittelfristig die Spekulation um MAN anheizen. Punzet bestätigt einen Verwässerungseffekt von etwa zwei bis drei Prozent. Er sehe VW weiter als 'Top Pick' in dem Sektor und bleibt auf 'Buy' mit dem Fairen Wert 188 Euro.
Analyst Max Warburton von Bernstein zeigt sich ebenfalls überrascht von dem Kapitalbedarf der Wolfsburger, denn bei einem Freien Cashflow von mehr als 2 Milliarden Euro pro Quartal bestehe eher die Frage der effizienten Nutzung der Liquidität als die neues Kapital aufzubringen. Er sagte: 'Der Schritt steht auch nicht gerade im Lehrbuch für Shareholder Value.' Dennoch sei die Verwässerung gering und die Frage stelle sich, wofür das Kapital tatsächlich genutzt wird. Neben MAN oder Scania bringt der Analyst auch einen weiteren möglichen Zukauf im Lastwagenmarkt wie Navistar ins Spiel. Er hält aber auch die Übernahme von Teilen des Fiat-Konzerns - beispielsweise von Ferrari - für möglich. VW-Chef Martin Winterkorn habe bei der Jahreshauptversammlung gesagt, dass der Autobauer alles möge was rot sei./fat/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW)
Der Anteil der Altaktionäre werde um bis zu drei Prozent verwässert und das führe zu einem entsprechenden großen Kursabschlag, sagte ein Händler. Europas größter Autobauer hat sich 2,5 Milliarden Euro frisches Geld beschafft, um seine Kapitalausstattung zu verbessern und das Wachstums- und Innovationsprogramm zu finanzieren. Ein Händler stellt indes vor allem auf die Aussage ab, dass die Pflicht-Wandelanleihe vor dem Hintergrund der Schaffung des integrierten Automobilkonzerns begeben wurde. Hieraus leitet er Fantasie auf eine unmittelbar bevorstehende Aufstockung des Anteils am Lastwagenbauer MAN ab. MAN-Aktien legten als einer der besten MDax-Werte 3,27 Prozent zu.
ANALYSTEN WARTEN GESPANNT AUF NUTZUNG DES KAPITALS
Die Finanzierungsmaßnahme komme bei dem üppigen Liquiditätspolster von VW zum Ende des dritten Quartals etwas überraschend, kommentierte Analyst Michael Punzet von der DZ Bank. Diese habe am oberen Ende der vom Management zum Erhalt des operativen Geschäftes und des aktuellen Handels notwendigen Liquiditätsausstattung gelegen. Somit dürfte die Wandelanleihe kurz- bis mittelfristig die Spekulation um MAN anheizen. Punzet bestätigt einen Verwässerungseffekt von etwa zwei bis drei Prozent. Er sehe VW weiter als 'Top Pick' in dem Sektor und bleibt auf 'Buy' mit dem Fairen Wert 188 Euro.
Analyst Max Warburton von Bernstein zeigt sich ebenfalls überrascht von dem Kapitalbedarf der Wolfsburger, denn bei einem Freien Cashflow von mehr als 2 Milliarden Euro pro Quartal bestehe eher die Frage der effizienten Nutzung der Liquidität als die neues Kapital aufzubringen. Er sagte: 'Der Schritt steht auch nicht gerade im Lehrbuch für Shareholder Value.' Dennoch sei die Verwässerung gering und die Frage stelle sich, wofür das Kapital tatsächlich genutzt wird. Neben MAN oder Scania bringt der Analyst auch einen weiteren möglichen Zukauf im Lastwagenmarkt wie Navistar ins Spiel. Er hält aber auch die Übernahme von Teilen des Fiat-Konzerns - beispielsweise von Ferrari - für möglich. VW-Chef Martin Winterkorn habe bei der Jahreshauptversammlung gesagt, dass der Autobauer alles möge was rot sei./fat/rum