BONN (dpa-AFX) - Das stabile Heimatgeschäft und der starke Dollar haben der Deutschen Telekom ein solides drittes Quartal bereitet. Zwar gingen Umsatz und Gewinn in sämtlichen Regionen - Deutschland, Europa und den USA - in örtlichen Währungen zurück, doch konnte die Telekom die Rückgänge mit Kostensenkungen und einer Kundenoffensive begrenzen. Daher übertraf sie die Erwartungen am Markt. Zudem bekräftigte das im Dax notierte Unternehmen am Donnerstag die Jahresprognose und das Dividendenversprechen.
Die Aktie war nach einer rund zwei Prozent höheren Eröffnung abgerutscht und lag zum Mittag noch 0,45 Prozent über Vortagesschluss bei 8,53 Euro - etwa im Gleichschritt mit dem Dax. Händler zeigten sich vom operativen Ergebnis sowie von der Bekräftigung der Jahresziele positiv überrascht. Das Geschäft in Europa und den USA sei dank des strengen Kostenmanagements weniger stark gesunken als erwartet. Für Bernstein-Analystin Robin Bienenstock hat die Telekom im Gegensatz zu den tristen Ergebnissen der Konkurrenz ein solides Quartal hingelegt.
ABSCHREIBUNGEN REISSEN TELEKOM IN DIE VERLUSTZONE
Der Umsatz stieg von 14,67 Milliarden auf 14,7 Milliarden Euro. Ohne positive Währungseffekte, die 450 Millionen Euro beitrugen, wäre er allerdings gesunken. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sonderposten (EBITDA) verringerte sich von 4,9 Milliarden auf 4,77 Milliarden Euro. Hier steuerte die Euro-Schwäche insbesondere zum Dollar 108 Millionen Euro bei.
Unterm Strich rissen Abschreibungen auf das US-Geschäft wegen der Übernahme von MetroPCS in Höhe von 7,4 Milliarden Euro die Telekom tief in die roten Zahlen. Das Nettoergebnis brach von plus 1,07 Milliarden Euro auf minus 6,9 Milliarden Euro ein. Die Abschreibungen machen den Löwenanteil des Einbruchs aus. Weitere 300 Millionen Euro ergaben sich im Vorjahresvergleich daraus, dass die Telekom damals wegen des anvisierten Verkaufs der US-Sparte an AT&T planmäßige Abschreibungen in dieser Höhe nicht vorgenommen hatte.
DEUTSCHLAND STABIL - US-KUNDENEXODUS GEHT WEITER
Das Heimatgeschäft ist die große Stütze der Bonner. Sie wehrten starke Konkurrenz ab und hielten Umsatz und Gewinn weitgehend stabil. Dabei machen Kabelnetzbetreiber der Telekom mit ihren dicken Kabeln im Breitbandgeschäft das Leben schwer. Und im Mobilfunk ging die Krone des deutschen Marktführers auf Vodafone über. Die Telekom steuert mit einer Kundenoffensive gegen und erntet erste Früchte. Besonders die hohe Nachfrage im Mobilfunk, nach dem Fernsehprodukt Entertain und VDSL-Anschlüssen spielten ihr in die Hände. Der operative Gewinn macht mit 2,4 Milliarden Euro mehr aus als der Rest der Telekom-Aktivitäten zusammen.
In den USA profitierte die Telekom in erster Linie vom starken Dollar. Operativ setzte die amerikanische Mobilfunksparte ihren Niedergang bei Umsatz und Gewinn in dortiger Währung fort. In Euro umgerechnet fiel der operative Gewinn weniger stark - von einer Milliarde auf 944 Millionen Euro.
Die Nummer vier im US-Markt positioniert sich als Günstiganbieter. Während die Anzahl von Vorauszahlern stieg, ging der Exodus der Vertragskunden weiter. Ihr Weggang erhöhte sich im Tempo sogar zum Vorquartal. Grund ist der Start des iPhone5. Mit jeder neuen Generation des Apple-Smartphones wandert ein Teil der Kunden ab. T-Mobile ist der einzige der vier landesweiten Anbieter in den USA, der das iPhone nicht im Programm hat.
Hätte die Telekom das US-Geschäft an AT&T verkaufen dürfen, wäre sie auf einen Schlag mehrerer Sorgen ledig gewesen: Sie wäre die Problemtochter los gewesen, und hätte mit dem Verkaufspreis von 39 Milliarden Dollar den Investitionsrückstand in Deutschland und Europa beheben sowie einen Gutteil der Schulden tilgen können. Nun musste eine neue Lösung her. Um sich bei Frequenzen und Auslastung zu verstärken, will die Telekom den Regionalanbieters MetroPCS übernehmen.
EUROPA-GESCHÄFT MIT ÜBERSCHAUBAREN RÜCKGÄNGEN
Im europäischen Ausland blieb die Telekom von dem Konjunktureinbruch im Süden nicht unberührt. Zudem schöpften Regulierer mit einer Senkung der Terminierungsentgelte in der Mehrzahl der Länder einen Teil der Gewinne ab. Operativ verdiente die Telekom aber noch 1,33 Milliarden Euro.
Mit der IT-Sparte T-Systems blieb der externe Umsatz stabil, das Geschäft mit der Datenwolke nimmt an Fahrt auf. Der operative Gewinn stieg auf 180 Millionen Euro. Große Abschlüsse gelangen T-Systems mit Clariant und BP .
Angesichts des operativ soliden Quartals hält die Telekom an der Jahresprognose fest. In diesem Jahr peilt sie ein bereinigtes EBITDA von rund 18 Milliarden Euro an bei einem freien Barmittelzufluss von 6 Milliarden Euro. Auch die Dividende für dieses Jahr ist sicher. 2013 sollen 70 Cent je Aktie ausgeschüttet werden./fn/jha/kja
Die Aktie war nach einer rund zwei Prozent höheren Eröffnung abgerutscht und lag zum Mittag noch 0,45 Prozent über Vortagesschluss bei 8,53 Euro - etwa im Gleichschritt mit dem Dax. Händler zeigten sich vom operativen Ergebnis sowie von der Bekräftigung der Jahresziele positiv überrascht. Das Geschäft in Europa und den USA sei dank des strengen Kostenmanagements weniger stark gesunken als erwartet. Für Bernstein-Analystin Robin Bienenstock hat die Telekom im Gegensatz zu den tristen Ergebnissen der Konkurrenz ein solides Quartal hingelegt.
ABSCHREIBUNGEN REISSEN TELEKOM IN DIE VERLUSTZONE
Der Umsatz stieg von 14,67 Milliarden auf 14,7 Milliarden Euro. Ohne positive Währungseffekte, die 450 Millionen Euro beitrugen, wäre er allerdings gesunken. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sonderposten (EBITDA) verringerte sich von 4,9 Milliarden auf 4,77 Milliarden Euro. Hier steuerte die Euro-Schwäche insbesondere zum Dollar 108 Millionen Euro bei.
Unterm Strich rissen Abschreibungen auf das US-Geschäft wegen der Übernahme von MetroPCS in Höhe von 7,4 Milliarden Euro die Telekom tief in die roten Zahlen. Das Nettoergebnis brach von plus 1,07 Milliarden Euro auf minus 6,9 Milliarden Euro ein. Die Abschreibungen machen den Löwenanteil des Einbruchs aus. Weitere 300 Millionen Euro ergaben sich im Vorjahresvergleich daraus, dass die Telekom damals wegen des anvisierten Verkaufs der US-Sparte an AT&T planmäßige Abschreibungen in dieser Höhe nicht vorgenommen hatte.
DEUTSCHLAND STABIL - US-KUNDENEXODUS GEHT WEITER
Das Heimatgeschäft ist die große Stütze der Bonner. Sie wehrten starke Konkurrenz ab und hielten Umsatz und Gewinn weitgehend stabil. Dabei machen Kabelnetzbetreiber der Telekom mit ihren dicken Kabeln im Breitbandgeschäft das Leben schwer. Und im Mobilfunk ging die Krone des deutschen Marktführers auf Vodafone
In den USA profitierte die Telekom in erster Linie vom starken Dollar. Operativ setzte die amerikanische Mobilfunksparte ihren Niedergang bei Umsatz und Gewinn in dortiger Währung fort. In Euro umgerechnet fiel der operative Gewinn weniger stark - von einer Milliarde auf 944 Millionen Euro.
Die Nummer vier im US-Markt positioniert sich als Günstiganbieter. Während die Anzahl von Vorauszahlern stieg, ging der Exodus der Vertragskunden weiter. Ihr Weggang erhöhte sich im Tempo sogar zum Vorquartal. Grund ist der Start des iPhone5. Mit jeder neuen Generation des Apple-Smartphones
Hätte die Telekom das US-Geschäft an AT&T verkaufen dürfen, wäre sie auf einen Schlag mehrerer Sorgen ledig gewesen: Sie wäre die Problemtochter los gewesen, und hätte mit dem Verkaufspreis von 39 Milliarden Dollar den Investitionsrückstand in Deutschland und Europa beheben sowie einen Gutteil der Schulden tilgen können. Nun musste eine neue Lösung her. Um sich bei Frequenzen und Auslastung zu verstärken, will die Telekom den Regionalanbieters MetroPCS übernehmen.
EUROPA-GESCHÄFT MIT ÜBERSCHAUBAREN RÜCKGÄNGEN
Im europäischen Ausland blieb die Telekom von dem Konjunktureinbruch im Süden nicht unberührt. Zudem schöpften Regulierer mit einer Senkung der Terminierungsentgelte in der Mehrzahl der Länder einen Teil der Gewinne ab. Operativ verdiente die Telekom aber noch 1,33 Milliarden Euro.
Mit der IT-Sparte T-Systems blieb der externe Umsatz stabil, das Geschäft mit der Datenwolke nimmt an Fahrt auf. Der operative Gewinn stieg auf 180 Millionen Euro. Große Abschlüsse gelangen T-Systems mit Clariant
Angesichts des operativ soliden Quartals hält die Telekom an der Jahresprognose fest. In diesem Jahr peilt sie ein bereinigtes EBITDA von rund 18 Milliarden Euro an bei einem freien Barmittelzufluss von 6 Milliarden Euro. Auch die Dividende für dieses Jahr ist sicher. 2013 sollen 70 Cent je Aktie ausgeschüttet werden./fn/jha/kja