Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Im Porsche-Prozess streiten die Experten

Veröffentlicht am 12.11.2012, 16:24
Aktualisiert 12.11.2012, 16:28
STUTTGART (dpa-AFX) - Im Kreditbetrugs-Prozess gegen den früheren Porsche -Finanzchef Holger Härter streiten Experten über die Details seiner komplizierten Finanzgeschäfte. Ein von der Staatsanwaltschaft beauftragter Sachverständiger kritisierte am Montag vor dem Landgericht Stuttgart das Gutachten vonseiten der Verteidigung. Der Sachverständige habe die finanziellen Risiken von Porsche falsch berechnet, sagte Wertpapier-Experte Prof. Hans Peter Steinbrenner.

Porsche hatte 2009 mit Hilfe von Optionsgeschäften versucht, nach der Macht bei Volkswagen zu greifen. Die Anklage wirft Härter vor, eine Bank dabei gezielt getäuscht zu haben. Der von Härters Verteidigung beauftragte Gutachter - der Betriebswirtschaftsprofessor Klaus Schäfer - hatte in der vergangenen Woche hingegen erklärt, es seien keine nennenswerten Risiken erkennbar gewesen.

'Das ist schlicht und ergreifend nicht wissenschaftlich fundiert', sagte Steinbrenner am Montag vor Gericht. 'Die Rechnung, die Professor Schäfer macht, ist für mich nicht nachzuvollziehen.' Er warf dem Sachverständigen unter anderem vor, in dabei 'Minus und Plus' sowie zentrale Begriffe der Finanzwelt verwechselt zu haben.

Im Mittelpunkt von Schäfers Aussage, einem Fachmann für 'Derivate Finanzmarktinstrumente', hatte unter anderem das englische Fachvokabular gestanden, über dessen Übersetzung sich Verteidigung und Anklagebehörde streiten.

Härters Anwältin Anne Wehnert warf dem Experten der Staatsanwaltschaft unterdessen vor, sich selbst heftig verzettelt zu haben. Da in seinem ersten Gutachten 'Blödsinn' herausgekommen sei, habe er es komplett berichtigen müssen. Steinbrenner hatte den Liquiditätsbedarf von Porsche zunächst fälschlicherweise über 17 Milliarden Euro zu hoch angegeben.

Ex-Porsche-Finanzchef Härter ist zusammen mit zwei seiner damaligen Führungskräfte angeklagt. Sie sollen 2009 zur heißen Phase der VW-Übernahmeschlacht bei Kreditverhandlungen angeblich milliardenschwere Risiken verheimlicht haben.

Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe. Mitarbeiter der betroffenen Bank hatten zuletzt ausgesagt, die Informationen von Porsche seien für die Kreditvergabe ausreichend gewesen./lan/DP/fbr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.