Zürich, 15. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag im späten Geschäft schwächer tendiert. Kursverluste der
Grossbanken Credit Suisse und UBS sowie
enttäuschende US-Konjunkturdaten drückten den Markt ins Minus.
Als Stütze erwies sich der Genusschein von Roche , der
aus charttechnischen Gründen gesucht wurde und ein Prozent
gewann. Bei 185 sfr markierte der "Bon" den höchsten Stand seit
September 2008.
Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss 0,8 Prozent tiefer
auf 6573 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor 0,7 Prozent auf
5678 Zähler.
Die Bankaktien gerieten unter Druck, nachdem die
US-Grossbank JP Morgan zwar einen Gewinn von 3,3
Milliarden Dollar erzielte, aber damit die Flüsterschätzungen
verfehlte. Zudem drückten auch die Pläne der US-Regierung,
Banken mit einer Bilanzsumme von über 50 Milliarden Dollar mit
einer Sondersteuer zu belasten, auf die Kurse. Auch in der
Eurogruppe sollen diese Pläne laut Jean-Claude Juncker
diskutiert werden. UBS verloren 2,3 Prozent und CS gar 3,3
Prozent.
Auch die Versicherungen schwächten sich ab. Swiss
Re und Swiss Life büssten zwei Prozent ein.
Die Industriewerte, die zunächst vom unerwartet guten
Abschneiden des Chip-Giganten Intel Rückenwind erhalten
hatten, rutschten zunehmend in die Verlustzone. ABB ,
Fischer und Holcim sanken um 0,5 Prozent.
Nach den jüngsten Gewinnen waren auch Nestle 0,5
Prozent schwächer. Nomura und RBS erhöhten das Kursziel für den
Lebensmittelwert.
Die SGS-Aktien gewannen 1,5 Prozent. Der
Inspektionskonzern rechnet 2010 mit einer Steigerung von Umsatz
und Reingewinn. Im abgelaufenen Jahr sank der Gewinn wie von
Analysten geschätzt um 18 Prozent, während der Umsatz entgegen
den Erwartungen zurückging. Die Dividende soll um zehn auf 60
Franken angehoben werden.
Die Inficon-Aktien schnellten acht Prozent hoch, bei
allerdings nicht übermässig grossen Umsätzen. Die
Technologiefirma hat im vierten Quartal mehr umgesetzt und
verdient als erwartet und hat daher ihre Umsatz- und
Betriebsgewinnprognose 2009 angehoben.
Die Titel des Stahlherstellers Schmolz+Bickenbach
stiegen überdurchschnittlich stark um acht Prozent. "Die Aktie
befindet sich seit einiger Zeit in einem Aufwärtstrend und hat
nun eine wichtige technische Hürde überwunden", sagte ein
Händler. Vontobel stufte Schmolz+Bickenbach auf "Buy" von "Hold"
hoch.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)