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ROUNDUP/Kreise: RBS zahlt im Libor-Skandal Strafe von 500 Millionen Pfund

Veröffentlicht am 15.01.2013, 09:39
LONDON (dpa-AFX) - Die verstaatlichte britische Großbank Royal Bank of Scotland (RBS) muss im Libor-Skandal offenbar eine hohe Strafe zahlen. Bei der schon bald bevorstehenden Einigung mit den Behörden sei derzeit eine Summe von rund 500 Millionen Pfund (602 Mio Euro) im Gespräch, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Sprecher der Bank und ermittelnden Behörden wollten den Bericht nicht kommentieren.

Wegen der möglichen Manipulationen des Referenzzinssatzes könnten der Investmentbankchef John Hourican und der Leiter des Marktteams Peter Nielsen ihren Job verlieren. Dem Bericht zufolge steht die Einigung zwischen der Bank und den Behörden kurz bevor. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Sender BBC berichtet, dass sich die Verhandlungen über einen Vergleich auf der Zielgerade befinden.

Sollte es zu der 500-Millionen-Pfund.Strafe kommen, wäre es die bisher zweithöchste im Zusammenhang mit den Libor-Ermittlungen. Spitzenreiter ist bisher die Schweizer Großbank UBS , die 940 Millionen Pfund bezahlt hatte. Die britische Barclays berappte in gleicher Angelegenheit 290 Millionen Pfund. In Deutschland ermittelt die Bafin wegen der Libor-Manipulationen gegen die Deutsche Bank .

Hier ist mit ersten Ergebnissen aber wohl frühestens in zwei Monaten zu rechnen. Einem Bericht des 'Handelsblatts' vom vergangenen Freitag zufolge werden auch die Spitzenkräfte der Bank wie die beiden Vorstandschefs, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, Finanzvorstand Stefan Krause und Aufsichtsratschef Paul Achleitner zu dem Verdacht der Libor-Manipulation befragt. Zudem soll der frühere Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann gehört werden.

Die Deutsche Bank ist einer der größten Anbieter von Zinsprodukten, die sich oft auf Referenzzinssätze wie den Libor oder sein Euro-Pendant Euribor beziehen. Das größte deutsche Kreditinstitut verdiente in den vergangenen Jahren mehrere Milliarden Euro im Geschäft mit Produkten, die sich auf Zinsen beziehen. Das Institut weist die Vorwürfe einer bewussten Manipulation seitens der Bank zurück, überprüft aber selbst, ob und inwieweit einzelne Mitarbeiter verwickelt sein könnten.

Geringste Ausschläge beim Libor oder Euribor, zu deren Ermittlung wiederum die Banken selbst die wichtigsten Daten liefern, können Millionen Gewinn oder Verlust bringen. Die Referenzzinsen werden einmal am Tag von einem Verband ermittelt. Gerade dies ist umstritten. Experten fordern, dass die für viele Bankgeschäfte wichtigen Referenzzinsen von unabhängigen Stellen festgestellt werden sollten. Die EU hatte am Freitag vom Europäischen Bankenverband (EBF) gefordert, das Euribor-System zu entschlacken. So soll die Zahl der Laufzeiten reduziert werden und die Prozesse transparenter werden./zb/she/stk

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